10.09.2020
U15

„Wir wollen maximal performen“

U15-Trainer Thomas Broich über seine ersten Wochen am Riederwald, die Entwicklung seiner Jungs und den anstehenden Start in der C-Junioren Regionalliga Süd.

Du bist nicht nur neu am Riederwald, sondern hast mit der U15 deine erste Trainertätigkeit überhaupt übernommen. Wie sind die ersten Eindrücke?
Zum einen macht die Trainertätigkeit hier am Riederwald selbst riesig Spaß, zum anderen bereiten uns die Jungs richtig Freude. Sie ziehen mit, haben Spaß am Training, sind unheimlich talentiert und gewillt. Fazit ist bislang, dass die Jungs es geschafft haben, die hohen Erwartungen zu übertreffen. Was mich auch beeindruckt, ist das Setup hier: Wir können genau so arbeiten, wie wir es uns erträumt haben. Die Bedingungen hier sind großartig – und das im Bereich der U15-Junioren.

Decken sich deine Erwartungen an den Trainerjob mit deinen bisherigen Erlebnissen?
Man muss Dinge erst einmal erleben. Es ist in den seltensten Fällen so, dass Vorstellungen letztlich auch genauso eintreffen. Mir wurden Abläufe, wie beispielsweise bei der Trainingsorganisation, erst bewusst, als ich mich in der Situation befand – hier steckt der Teufel im Detail. Neben dem Trainingsplan gibt es noch das ganze ‚Drumherum‘ zu beachten. Das war am Anfang gar nicht so selbstverständlich. Aber mittlerweile läuft es sehr gut. Da war sehr viel ‚learning by doing‘ dabei.

Die Zusammenarbeit des Trainertrios Broich, Polenz und Riechardt hat sich mittlerweile bestens eingespielt.

Du sprichst es an, die Zusammenarbeit mit deinen Trainerkollegen Jerome Polenz und Dominik Reichardt musste sich einspielen. Hat mittlerweile jeder seinen Arbeitsbereich gefunden?
Ein straffes Konzept gibt es nicht, da sind wir sehr flexibel. Wir haben es nicht so geregelt, dass einer für die Analyse zuständig ist und der andere macht die Ansprachen. Jeder bringt sich zu sämtlichen Themen mit ein, wenn er sich gerade dazu berufen fühlt. In dem Moment nehmen sich die anderen beiden etwas zurück. So klappt das auch sehr, sehr gut und hat sich wirklich gut eingespielt.

Wie bewertest du die Entwicklung deiner Mannschaft seit dem Auftakttraining?
Unfassbar positiv. Die Spieler haben die Erwartungen übertroffen. Wir hätten nicht erwartet, dass wir nach so kurzer Zeit einen so strukturierten Fußball spielen würden. Auch die individuelle Klasse wird uns von Training zu Training mehr bewusst. Jeder hat seine Qualitäten – und diese kommen immer mehr zum Vorschein. Auch wenn noch Schwachstellen sichtbar sind, ist uns bei jedem Spieler bewusst, was er drauf hat. Die Vorbereitung war insgesamt sehr, sehr gut. Da schrillen bei mir aber auch die Alarmglocken, denn: Vorbereitung und Wettbewerb sind zwei verschiedene paar Schuhe. Wo wir wirklich stehen, sehen wir am Samstag.

Es ist selbstverständlich, dass wir da rausgehen und das Spiel gewinnen wollen. Aber die Art und Weise ist viel wichtiger.

U15-Trainer Thomas Broich

Dann nämlich geht es am heimischen Riederwald gegen den KSC. Welche Erwartungen hast du an die Partie?
Wir wollen unser Ding machen und unseren Fußball durchdrücken. Natürlich gibt es immer Unterschiede bei den verschiedenen Gegnern. Verteidigt er mit Dreier- oder Viererkette? Spielt er mit einem oder zwei Sechsern? Aber darum geht es uns nicht. Unsere Jungs sollen lernen, gegen verschiedene Systeme anzulaufen und verschiedene Systeme auszuspielen – egal, wie der Gegner heißt. Das erarbeiten wir im Training. In den Mannschaftssitzungen wollen wir nicht groß auf den Gegner eingehen. Wir haben unsere Spielidee und eigene Überzeugungen, die wir auf den Platz bekommen wollen. Wir wissen auch, dass uns das nicht immer gelingen kann. Die gegnerischen Mannschaften sind sehr stark – keiner ist davor gefeit, zu verlieren. Der Ansatz heißt aber in jedem Spiel: Wir wollen maximal performen.

Habt ihr euch ein konkretes Saisonziel für eure Premieren-Spielzeit gesteckt?
Unser Ziel ist es, jeden Tag alles rauszuhauen. Wenn du an dir arbeitest, wenn du an deine Leistungsgrenze gehst, wenn du dich weiterentwickelst, dann kommen die Ergebnisse ganz von alleine. Es ist selbstverständlich, dass wir da rausgehen und das Spiel gewinnen wollen. Aber die Art und Weise ist viel wichtiger. Ich habe zwar auch keine Lust, den anderen Vereinen hinterherzulaufen. Aber ich will das nicht über den Ergebnisansatz machen. Die Jungs sollen im Spiel genau mit der gleichen Überzeugung, Motivation und Intensität abliefern, wie sie es bis zum heutigen Tag gemacht haben. Wenn ihnen das gelingt, wird's am Ende auch Spaß machen, auf die Tabelle zu schauen.