27.07.2023
U14

Vom Torhüter zum Trainer

Sören Schmidt begleitet bereits seit zwei Jahren die U14 als Torwarttrainer. Spaß am Spiel steht für den 19-Jährigen dabei immer im Vordergrund.

Schon früh hat Sören seine Leidenschaft für den Fußball entdeckt. Seitdem er drei Jahre alt ist, steht er zwischen den Pfosten. Schon sein Vater war Torwart, sodass Sören in seine Fußstapfen folgte: „So gab es für mich eigentlich kaum eine andere Wahl, als selbst auch Fußball zu spielen. Abseits vom Fußball gab es auch nicht viel mehr für mich.“

Vom Heimatverein zur Eintracht

Bei seinem Heimatverein, dem VFJ Hünstetten, begann er dann zu spielen. Der SG Orlen war einige Jahre später sein Sprungbrett in ein Nachwuchsleistungszentrum. Von dort aus ging es in die U14 von Wehen Wiesbaden, ehe er nach Frankfurt kam. Khalid Ddaou, immer noch im Scouting der Eintracht tätig, rief damals bei seinem Vater an. Sören berichtet: „Und so ging das dann relativ schnell. Wir haben uns ein paar Mal getroffen, ich wurde am Riederwald herumgeführt. Und dann habe ich mich auch schon entschieden, dass ich diesen Schritt auf jeden Fall wagen will.“

Bis zur U16 war er am Riederwald, ehe er in die U17 des SC Darmstadt 98 wechselte. Auch in Darmstadt hatte Sören regelmäßig Kontakt nach Frankfurt. Sein ehemaliger Torwarttrainer Jonas Gabi war es dann, der ihn zurück an den Riederwald holte: „Er kam auf mich zu und meinte, wenn ich Lust darauf habe, kann ich vorbeikommen und mir das Training angucken und hospitieren. So kam ich dann wieder hierher zur Eintracht.“ Als Torwarttrainer der U14 ist der 19-Jährige nun schon seit 2021 dabei und hat bereits einiges mit den Jungs erlebt.

Ich finde es immer sehr schön, wenn ich sehe, dass die Jungs Fortschritte machen. Vor allem, wenn du den Spielern etwas beibringen willst und sie das auch umsetzen – das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber die Entwicklung zu sehen, gibt mir das Gefühl, bei den Jungs anzukommen.

Sören Schmidt

Man erkennt sofort, dass dem Adlerträger seine Trainer-Position sehr wichtig ist. Vor allem den Jungs den Spaß am Fußball zu vermitteln, steht für Sören neben Taktik und Technik im Vordergrund. „Ich finde es immer sehr schön, wenn ich sehe, dass die Jungs Fortschritte machen. Vor allem, wenn du den Spielern etwas beibringen willst und sie das auch umsetzen – das geht nicht von heute auf morgen, aber die Entwicklung zu sehen, gibt mir das Gefühl, bei den Jungs anzukommen. Wenn du dann den Anfang der Saison und das Ende vergleichst, was für Fortschritte die Jungs gemacht haben. Das freut einen auch persönlich total, weil man sich Ziele gesetzt hat und stolz darauf blicken kann, wenn sie diese erreichen", so Schmidt.

Mit den Jungs am Riederwald

Sören hat als Trainer bereits viel erlebt. Dementsprechend hat er auch viele schöne Erlebnisse mit den Mannschaften gehabt: „Wenn ich es in einzelnen erfolgen benennen muss, dann sicherlich der Hessenliga-Titel vor einem Jahr. Persönlich war meine erste Saison als Trainer einfach eine unfassbar wichtige Erfahrung, weil ich da das Wichtigste am Trainerdasein das erste Mal mitbekommen habe: die Entwicklung der Jungs. Weil mir die dann doch einfach viel wichtiger ist als die Ergebnisse.“ Diese Einstellung hat der junge Trainer wahrscheinlich auch seiner Zeit am NLZ zu verdanken. Die Jahre am Riederwald haben ihm sehr geholfen: „Man weiß, wie die Jungs ticken, was sie durchmachen. Und ich würde sagen, dass ich deshalb auch ein eher lockerer Trainer bin.“ Zu den Jungs hat Sören immer ein sehr gutes Verhältnis. Er ist mindestens dreimal die Woche mit ihnen am Trainieren und begleitet seine Mannschaft am Wochenende zu den Spielen und Turnieren, die anstehen.

Ich freue mich dann wieder neue Eindrücke zu sammeln, neue Spieler kennenzulernen und natürlich auch darauf, neue Entwicklungen zu sehen.

Sören Schmidt

Bereits zwei Ausbildungsjahrgänge hat Sören betreut. Dem Ende einer Saison sieht er dabei immer zwiegespalten entgegen. Auf der einen Seite ist er traurig, weil man sich an die Jungs gewöhnt hat. Auf der anderen Seite ist er aber gespannt auf die neuen Charaktere, die ihn in der Folgesaison erwarten: „Ich freue mich dann wieder neue Eindrücke zu sammeln, neue Spieler kennenzulernen und natürlich auch darauf, neue Entwicklungen zu sehen. In dieser Altersgruppe geht sie besonders schnell voran und deshalb glaube ich auch, dass gerade die U14 sehr wichtig ist.“

Die eigene Karriere im Blick

Selbst ist er nicht mehr als Fußballer aktiv. Ab und an hilft er in seinem Nachbarverein, dem TuS 03 Beuerbach aus, aber das auch nur, wenn es mal keinen Torwart gibt. Zu wichtig ist ihm die Zeit, die er mit den Jungs am Riederwald verbringt. Und natürlich verliert Sören auch seine berufliche Laufbahn nicht aus den Augen. Der Adlerträger hat in diesem Jahr sein Abitur bestanden und plant nun mit dem Studium zu beginnen Er ist sich aber sicher, dass er im Rhein-Main-Gebiet bleiben will, am besten etwas, bei dem er weiter aktiv sein kann.

„Ich bin jetzt 19 Jahre alt und zufrieden mit meiner momentanen Situation. Bei vielen Mitschülern bekommt man natürlich mit, dass sie jetzt nach dem Abitur erst einmal ins Ausland gehen – das wäre auch eine Option für mich. Auf der anderen Seite freue ich mich jedes Mal darauf, die Jungs zu sehen und mit ihnen zu trainieren und auch in dieser Saison wieder die Entwicklung vom Anfang bis zum Ende zu begleiten.“ Der neuen Saison steht somit nichts mehr im Weg.