Mit sechs Jahren schnürte Pablo Alvarez für den FSV Frankfurt zum ersten Mal seine Fußballschuhe – allerdings als Feldspieler. Es sollte noch etwas dauern, ehe der heute 35-Jährige den Weg zwischen die Pfosten fand. „Ich bin erst mit 13 Jahren ins Tor gewechselt. Ich hatte vorher immer bei den Jahrgangsälteren im Feld gespielt, konnte da aber irgendwann nicht mehr mithalten, weil ich körperlich hinterherhinkte. Dann bin ich in meinen Jahrgang gewechselt, die damals noch einen Torwart gesucht haben. Mir hat es immer Spaß gemacht, im Tor zu stehen und deshalb habe ich gesagt, ich wills mal probieren“, erklärt Pablo Alvarez seinen Weg ins Tor.
Erfolgreiche Zeit im NLZ
Im Kasten machte der noch unerfahrene Torhüter seine Sache auf Anhieb gut und wusste derart zu überzeugen, dass er bereits ein Jahr später in die U15 der Eintracht an den Riederwald wechselte. Dort durchlief Pablo Alvarez alle folgenden Jugendmannschaften und stand weitere zwei Jahre für die U23 auf dem Platz.
An seine Zeit als Jungadler denkt er gerne zurück. „Es war eine sehr schöne Zeit im Nachwuchsleistungszentrum. Viele tolle Turniere, tolle Erinnerungen, immer auf höchstem Niveau gespielt, das war super“, berichtet Pablo. „Das Einzige, was damals im Vergleich zu heute ein ganz anderes Level hatte, war die Torwartausbildung. Wenn ich sehe, was heute für ein Aufwand für die Torhüter betrieben wird, was es für Möglichkeiten gibt. Das Torwarttraining, das Athletiktraining - das war damals vor 20 Jahren natürlich noch eine ganz andere Sache.“
Ich glaube es gibt nur wenige Bundesligisten, die eine so gute Torwartausbildung haben.
Pablo Alvarez
Lediglich einen Torwarttrainer gab es während seiner Zeit als Jugendspieler am Nachwuchsleitungszentrum. Dieser war sowohl für die U19 als auch die U17 zuständig, während die unteren Jugendteams ohne auskamen. „Mittlerweile hat ab der U14 jede Mannschaft ihren eigenen Torwarttrainer, was natürlich großartig für die individuelle Entwicklung ist. Ich glaube, es gibt nur wenige Bundesligisten, die eine so gute Torwartausbildung haben“, freut sich Pablo über die Veränderung seit seiner aktiven Zeit.
Fokus auf das Studium
Von der U23 der Eintracht zog es den Torhüter zurück zum FSV Frankfurt, der gerade in die zweite Bundesliga aufgestiegen war. Dort sammelte Pablo neben seiner Rolle als Ersatztorhüter auch einige Einsätze in der Regionalligamannschaft. Nach Ablauf seines Vertrags entschied sich der damals 24-Jährige aber gegen Angebote aus der Dritten Liga und entschloss sich, stattdessen ein Studium zu absolvieren. So erreiche er erst den Bachelorabschluss in International Management und später seinen Master in Controlling und Unternehmensführung. Seit 2016 ist er in diesem Tätigkeitsbereich bei einem Immobilienprojektentwickler in Frankfurt tätig.
Rückkehr an den Riederwald
Komplett mit dem Fußball aufhören kam für Pablo aber noch nicht in Frage, sodass er nebenbei in der Verbands- und Hessenliga weiterkickte. Eine seiner Stationen war der FC Germania Schwanheim, wo er erstmals mit der Trainerarbeit in Berührung kam und neben seinen Einsätzen in der ersten Mannschaft auch die Torhüter der A-Junioren trainierte. Der Kontakt zur Eintracht erfolgte schließlich über Jan Zimmermann, den Pablo noch aus seiner Jugendzeit am Riederwald kannte.
Die individuelle Entwicklung bei den Torhütern begleiten zu können ist natürlich besonders schön, wenn man die eigene Erfahrung aus der Jugend hat und weiß, was einen da beschäftigt.
Pablo Alvarez
„Jan Zimmermann hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in der Jugend als Torwarttrainer aktiv zu sein. Dieses Jahr hat es dann mit der U16 gepasst, auch mit ihren Trainingszeiten und meiner Vollzeitstelle. So habe ich jetzt angefangen und es macht mir unglaublich viel Spaß“, berichtet Pablo glücklich. „Es ist schön, wieder Teil in einem Mannschaftsgefüge zu sein. Sowohl mit der Mannschaft als auch mit dem Trainerteam. Die individuelle Entwicklung bei den Torhütern begleiten zu können ist natürlich etwas Besonderes, wenn man die eigene Erfahrung aus der Jugend hat und weiß, was einen da beschäftigt.“
Traum vom Profifußball
Pablo liegt viel daran, den Jungs mit seinen Erfahrungen auf ihrem Weg weiterhelfen zu können. „Die U16 ist im Moment regelmäßig als Balljungen im Stadion dabei. Da erlebt man die Profis hautnah und hat so natürlich eine besondere Ambition, das auch zu schaffen, den Sprung in den bezahlten Fußball zu schaffen. Ich freue mich, die Jungs auf diesem Weg begleiten zu können und ihnen etwas von meinen Erfahrungen mitgeben zu können, sodass sie ihre Träume und Ziele erreichen können.“