10.10.2023
U19

Vom Bolzplatz ins Eintracht-Trikot

Im Leistungszentrum am Riederwald werden junge Adler flügge, so wie U19-Angreifer Anas Alaoui, der seit 2020 den Adler auf der Brust trägt.

„Durch meinen Vater kam ich zum Fußball, auch als er schon älter war, waren wir oft zusammen auf dem Platz“, erinnert sich Anas Alaoui, Stürmer der U19, an seine Anfänge auf dem Rasen. Mit fünf Jahren begann er im Verein zu kicken, damals noch in seiner Heimatstadt beim FSV Oppenheim: „Danach ging meine Reise relativ schnell weiter in den NLZ-Bereich“. Nur knapp zwei Jahre dauerte es, bis mit dem 1. FSV Mainz 05 ein großer Verein aus der Nachbarschaft anklopfte.

Er geht, um wiederzukommen

Aufgrund der längeren Anfahrt zum Mainzer Nachwuchsleistungszentrum, die der damals Siebenjährige in einem sehr frühen Stadium seines fußballerischen Werdegangs in Kauf nehmen musste, stand am Ende doch die Entscheidung, das Kapitel Mainz 05 nach zwei Jahren zu beenden. Alaoui kehrte nach Oppenheim zurück, landete nach einer Station in der Jugend des SV Gonsenheim jedoch erneut im Nachwuchsleistungszentrum eines Profi-Vereins - diesmal beim SV Wehen Wiesbaden. Sein Talent rief nach nur einem Jahr in Wiesbaden im Sommer 2020 auch die Scouts von Eintracht Frankfurt auf den Plan.

„Ich wollte es natürlich direkt machen.“

Dass diese ihn sogar schon viel länger auf dem Zettel hatten, erfuhr Alaoui bei einem Gespräch am Riederwald: „Sie haben mich wohl in Gonsenheim schon verfolgt und sind dann nach zwei Jahren auf mich zugekommen. Ich wollte diesen Schritt natürlich direkt machen.“

Am 4. Spieltag der UEFA Youth League-Gruppenphase erzielte Anas Alaoui den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich.

Seit jeher durchläuft der Deutsch-Marokkaner erfolgreich die Jugendmannschaften der Eintracht und kann dabei beeindruckende Statistiken aufweisen – auch in der UEFA Youth League kam er bereits zum Torerfolg und reist regelmäßig zu den Juniorennationalmannschaften Marokkos und Deutschlands. Eine verheißungsvolle Perspektive, die sich aus vielen Komponenten zusammensetzt.

„Auf dem Bolzplatz musste ich mich eigentlich immer gegen Ältere durchsetzen.“

Auf seine fußballerischen Stärken angesprochen, nennt Alaoui „meine Spielintelligenz, Kopfballspiel, Schuss und mein Dribbling.“ Die mit dem Dribbling verbundene Technik hat er in jungen Jahren vor allem in einer speziellen Umgebung trainiert: „Auf dem Bolzplatz habe ich von klein auf gelernt, mich gegen Ältere durchzusetzen. Wenn da einer im Eins-gegen-Eins vor dir steht, machst du den halt weg, da gibt’s nicht viel.“

Auch an seinen Schwächen möchte er zielgerichtet arbeiten: „Körperlich zulegen, meinen Antritt und ersten Kontakt verbessern; insgesamt an Kleinigkeiten arbeiten, die es ausmachen – man kann sich eigentlich immer in allen Sachen steigern, wenn man nicht auf dem Level ist, auf dem man sein will.“

Voller Fokus auf den eigenen Weg – sportlich wie charakterlich

Den Schulweg hat Anas Alaoui bereits hinter sich gebracht, die Füße legt es deswegen aber noch lange nicht hoch: „Ich bin immer noch ein Frühaufsteher, ausschlafen und ins Training gibt’s nicht – mein Tag ist gut versorgt.“ Letzterer besteht derzeit aus mehreren Trainingseinheiten pro Woche am Morgen, dazu Team-, Kraft- und Individualtraining am Nachmittag und Abend am Riederwald.

„Ich will so viele Informationen wie möglich aufsaugen, um im Fußballerischen wie im Menschlichen weiterzukommen.“

Anas Alaoui

Sein Mindset zeigt sich nicht nur in den Bereichen, die den Fußball betreffen. Ziele für die Zukunft? „Mich auf vielen Ebenen weiterzuentwickeln, auch charakterlich – lernen, mit Herausforderungen umzugehen und jede Aufgabe so hinzunehmen, wie sie kommt; egal ob schwer oder leicht. Ich will so viele Informationen wie möglich aufsaugen, um im Fußballerischen wie im Menschlichen weiterzukommen.“