Bei bestem Fußballwetter und Temperaturen um die 20-Grad-Marke veränderte Cheftrainer Dennis Schmitt seine Startaufstellung im Vergleich zur bitteren 0:1-Niederlage in Freiberg auf insgesamt vier Positionen. Kolbe, Doumbia und Harangi rotierten für Ghotra, Loune und Wünsch in die erste Elf. Als Kapitän führte Dominik Crljenec die Adlerträger standesgemäß auf den Rasen im Ahorn Camp Sportpark Dreieich.
Hoffenheim geht mit der ersten Chance in Front
Die in weißen Heimjerseys gekleidete U21 der Frankfurter Eintracht zeigte mit selbstbewusster Körpersprache, dass sie sich gegen den Tabellenführer aus dem Kraichgau nicht verstecken wollte. Doch mit dem ersten Standard ging die TSG bereits in Führung. Ein Freistoß aus dem Halbfeld landete am linken Eck des Fünfmeterraums, wo der einlaufende Stürmer der Hoffenheimer den Ball nur auf Mokwa querlegen musste. Dieser hatte freistehend aus zwei Metern dann keine Mühe, das Spielgerät über die Linie zu schieben. Das frühe 0:1 aus Eintracht-Sicht (9.).
Die U21 schüttelte sich und probierte es ebenfalls mit einem Bonianga-Freistoß, der am langen Pfosten den Kopf von da Silva Kiala fand. Der aufgerückte Außenverteidiger drückte den Ball Richtung Tor, doch die Kugel landete nur auf dem und nicht im Tornetz (12.).
Das Spiel war in der Folge etwas zerfahren. Beide Teams waren vorwiegend durch Standards vor des Gegners Tor anzutreffen. In der 22. Spielminute probierte es Hoffenheims Hennrich mit einem direkten Freistoß, verfehlte das Tor dabei aber deutlich. Vier Zeigerumdrehungen später dann die erste gefährliche Gelegenheit aus dem Spiel heraus. Nach einem Tiefenball setzte sich Rehus gegen Crljenec durch und drückte ab, doch Ramming parierte den Flachschuss im Nachfassen (26.).
Es war eine ingesamt chancenarme Partie in Dreieich, in der die TSG die zwingenderen Gelegenheiten hatte. Duric dribbelte sich aus dem Zentrum durch die Frankfurter Hintermannschaft und schloss ab, doch das Spielgerät flog knapp am rechten Torpfosten vorbei (36.). Die Zeit lief runter und das Spiel war nahezu ausschließlich zwischen den Strafräumen zu finden.
Torchancen hatte vorwiegend der Tabellenführer: Nach einem Ball aus dem Halbfeld fand sich Mokwa plötzlich alleine vor Ramming wieder, doch der Frankfurter Schlussmann stürmte aus seinem Kasten und parierte im Eins-gegen-Eins-Duell mit einer sehenswerten Fußparade. Kurz darauf war Schluss und Schiedsrichter Heilig bat beide Mannschaften in die Kabine.
Größte Gelegenheit für die Jungadler nach einer Stunde
Zur Pause wechselte Schmitt und brachte in der Offensive Yildirim für Wenig, doch am Spiel änderte dies wenig. Hoffenheim presste früh und erzwang Frankfurter Fehler in der Defensive, scheiterte aber am letzten Pass wie Mokwa, der im Strafraum Duric bedienen wollte, aber am Abwehrbein von Crljenec scheiterte (49.). Zehn Minuten später dann die Adlerträger mit einem Lebenszeichen. Bonianga und Inanoglu liefen zu zweit auf den letzten Hoffenheimer Verteidiger zu. Bonianga legte rüber, doch sein Querpass war zu ungenau und landete in den Armen von TSG-Keeper Blöndal Petersson (59.).
Die Eintracht war von dieser Situation plötzlich wach. Nicht einmal eine Zeigerumdrehung später kam Kolbe auf der rechten Strafraumseite an den Ball und nagelte die Kunststoffkugel aus drei Metern mit Gewalt an den Pfosten - Raunen im Sportpark, weiter 0:1 (60.).
Vielumjubelter Ausgleich, bitterer Elfmeter und umstrittenes Abseitstor
Auf der Gegenseite probierte es die TSG: Hennrich tankte sich auf der linken Außenbahn an da Silva Kiala vorbei und suchte aus spitzem Winkel den Abschluss, doch Ramming machte das kurze Eck zu und parierte den Versuch aus kurzer Distanz (72.). Schmitt wechselte positionsgetreu und brachte in der 77. Spielminute Mario Vrancic für Mark Müller und Daniel Starodid für Kaan Inanoglu.
Und dieser Wechsel sollte sich bezahlt machen: Keine drei Minuten später wurde Starodid durch einen Steckpass geschickt, umkurvte Torhüter Blöndal Petersson und schob unter großem Jubel der 776 Zuschauer im Ahorn Camp Sportpark zum Ausgleich ein (79.). Die Eintracht blieb auf dem Gaspedal: Nach einer Flanke von links ging Bonianga auf den zweiten Ball und schloss direkt ab, blieb aber an einem Hoffenheimer Abwehrbein hängen (80.).
Doch die Freude wurde schnell gedämpft: Nach einem ruppigen Einsteigen von Doumbia gegen seinen Gegenspieler im Sechzehner zeigte Schiedsrichter Heilig auf den Punkt. Duric nahm sich die Kugel, verlud Keeper Ramming und versenkte das Spielgerät im rechten unteren Toreck - 1:2 (84.). Die Eintracht schmiss alles nach vorne, doch die TSG verteidigte leidenschaftlich das Tor von Blöndal Petersson.
Es lief bereits die Nachspielzeit als Crljenec nach einer Ecke mit dem Rücken zum Tor an die Kugel kam, sich zum Abschluss drehte, doch rund einen halben Meter zu hoch zielte (90.). Dann zappelte der Ball im Netz: Doumbia war nach einer Kopfballverlängerung plötzlich frei durch und versenkte die Kugel flach, doch Schiedsrichter Heilig und sein Gespann erkannten den Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung ab - eine Entscheidung, die nach Ansicht der Bilder klar widerlegt werden kann (90.).
Es sollte die letzte Gelegenheit in einer lange fahrigen, aber in der Schlussphase unterhaltsamen Partie gewesen sein, in der die U21 der Frankfurter Eintracht mit 1:2 knapp den Kürzeren zieht. Der TSG Hoffenheim II ist nach dem dreifachen Punktgewinn die Meisterschaft und der Aufstieg in die 3. Liga nicht mehr zu nehmen. Weiter geht es für die Jungadler in der nächsten Woche in der Fremde. Dann tritt die Schmitt-Elf beim Bahlinger SC an. Anpfiff der Partie im Kaiserstuhlstadion ist am 3. Mai um 14 Uhr.
Eintracht Frankfurt U21 - TSG Hoffenheim II 1:2 (0:1)
Eintracht: Ramming - Kolbe (69. Hauswirth), Doumbia, Bonianga, Inanoglu (77. Starodid), Fenyö, Crljenec, Harangi, Müller (77. Vrancic), Wenig (46. Yildirim), da Silva Kiala
Hoffenheim: Blöndal Petersson - Behrens, Lässig, Mokwa, Duric, Hennrich (80. Llugiqi), Hör (88. Mazagg), König, Dagdeviren (88. Carnier), Rehus (69. Karatas), Reisig
Tore:
0:1 David Mokwa (9.)
1:1 Daniel Starodid (79.)
1:2 Luka Duric (84., FE)