26.06.2025
Nachwuchsleistungszentrum

Unaufhaltsam zum Meistertitel

Vor 15 Jahren krönten sich die B-Junioren von Eintracht Frankfurt in einem packenden Endspiel zum Deutschen Meister. Wir blicken auf die außergewöhnliche Meistersaison 2009/10 zurück.

26. Juni 2010, Stadion am Bornheimer Hang: Zahlreiche Fans sammeln sich bei drückender Hitze auf den Rängen, um das Endspiel um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft zu verfolgen. Gegenüber stehen sich Bayer 04 Leverkusen und Eintracht Frankfurt. Es entwickelt sich ein hart umkämpftes Finale, beide Mannschaften schenken sich nichts.

Die dramatische Partie spitzt sich zu, nach torlosen 80 Minuten geht es in die Verlängerung. In der 96. Minute gelingt dann die Erlösung, Adlerträger Louis Goncalves zieht ab und jagt die Kugel mit dem linken Fuß ins Netz. Wenige Minuten später war es geschafft, auf dem Platz und auf den Tribünen brandete Jubel auf. Die B-Junioren von Eintracht Frankfurt sind Deutscher Meister!

Prunkstück Defensive

Genau 15 Jahre ist dieser herausragende Triumph nun schon her. Die Zeichen für den Meistertitel waren dabei schon von Saisonbeginn an zu spüren, die B-Junioren starteten mit einer sensationellen Siegesserie in die neue Spielzeit der B-Junioren Bundesliga Süd/Südwest. Die Adlerträger gewannen nicht nur ihre ersten neun Spiele, sondern blieben in all diesen Partien darüber hinaus ohne einen einzigen Gegentreffer. Bis zum Saisonende sollte die überragende Defensive das Prunkstück der Eintrachtler bleiben, die in 26 Ligaspielen lediglich elf Gegentreffer zuließen und damit die mit Abstand sicherste Abwehrreihe der Liga stellten.

Über die gesamte Spielzeit hinweg zeigten die Schützlinge von Alexander Schur immer wieder ihre Klasse, fuhren einen Sieg nach dem anderen ein und kürten sich schließlich bereits fünf Spieltage vor Schluss zum Staffelmeister. Am Ende landeten die Frankfurter um ihren Spielmacher Sonny Kittel, der mit 18 Treffern erheblichen Anteil am Titel hatte, ganze 13 Zähler vor dem zweitplatzierten VfB Stuttgart. Mehr als verdient zogen die Riederwälder also in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ein.

Jahrelanger Zusammenhalt

Die außergewöhnliche Qualität der Mannschaft kam allerdings keineswegs aus dem Nichts, bereits in den Jahren zuvor zeichnete sich die Klasse der jungen Eintrachtler ab. Ein Großteil des Teams spielte schon seit mehreren Jahren bei der Eintracht, ganze sechs Spieler aus der Startelf im Endspiel gegen Bayer 04 Leverkusen trugen schon in der U13 den Adler auf der Brust. Im Laufe der Jahre gewannen die Jungadler nicht nur zahlreiche Nachwuchsturniere, sondern wuchsen auch zu einer Einheit zusammen. So ist es kaum verwunderlich, dass sich die Meistermannschaft der Saison 2009/10 durch ihre Geschlossenheit, ihre mentale Stärke und ihren Siegeswillen auszeichnete.

Eben jener unbedingte Siegeswille war auch in der Endrunde zu spüren, in welcher die Riederwälder im Halbfinale auf Hertha BSC Berlin trafen. Sowohl im Hin- als auch im Rückspiel zeigten die Frankfurter eine abgeklärte Leistung, sicherten sich souverän das Weiterkommen und standen somit im Finale um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft.

Krönung im Finale

Dort wartete die Werkself aus Leverkusen, die eine ebenfalls überragende Saison gespielt und sich dominant zum Meister der West-Staffel gekürt hatte. Im nervenaufreibenden Endspiel begegneten sich die beiden Teams auf Augenhöhe, ehe Louis Goncalves schließlich den erlösenden Siegtreffer erzielte und die Fans im Frankfurter Volksbank Stadion zum Jubeln brachte. Der Titelgewinn war die Krönung einer bis heute unvergessenen Saison, erstmals seit 19 Jahren brachten die B-Junioren die Deutsche Meisterschaft wieder nach Frankfurt und machten sich zu Helden.

Das Erlebte verbindet uns tief.

Alexander Schur

„Das Erlebte verbindet uns tief“, schrieb Meister-Trainer Alexander Schur später in seiner Autobiographie und bringt damit die emotionale Bedeutung des Erfolgs zum Ausdruck. „Irgendwann werden wir uns alle wiedertreffen und einen Abend zusammen verbringen. Diese Mannschaft ist mir Herz und Seele geworden und die Zeit wird immer etwas Besonderes bleiben.“