Zum Duell im Kasseler Auestadion veränderte Trainer Schmitt seine Startaufstellung im Vergleich zum torlosen Unentschieden auf insgesamt drei Positionen. Korzynietz und Alaoui rotierten für den gelb-rot gesperrten Starodid und den verletzten Müller in die Startauftstellung. Auch Kapitän Vrancic war nach seiner abgesessenen Sperre wieder mit von der Partie und ersetzte den gegen Mainz verletzt ausgewechselten Ghotra. Auch auf der Bank machten sich die Verletzungen von Müller und Ghotra bemerkbar. So berief Dennis Schmitt mit Chaikhoun und Osei zwei Jungjahrgänge in den Kader.
Munterer Beginn und Kassel mit dem Blitzstart
Die erste Offensivgelegenheit der Partie gehörte dann den Gastgebern aus der Fuldastadt: In Folge eines Freistoßes von rechts versuchte es Boche mit der Direktabnahme von der linken Strafraumkante, traf aber nur den Rücken seines Mitspielers (4.). Danach dann die U21 der Frankfurter Eintracht, die in ihren orangenen Ausweichtrikots erstmals gefährlich vor dem KSV-Tor auftauchte. Kolbe tankte sich auf der rechten Außenbahn an seinem Gegenspieler vorbei und brachte den Ball gefährlich in den Rückraum, wo Bonianga stolperte und die Situation geklärt werden konnte (5.). Das Spiel begann munter und beide Mannschaften suchten munter ihr Heil in der Offensive, wobei Kassel den ersten Erfolg verbuchte. Eine Ecke von Ex-Profi Sararer fand an der Fünfmeterkante den Kopf von Springfeld, der die Kunststoffkugel in den linken Torwinkel platzierte. Ramming blieb ohne Chance, das 1:0 für die Nordhessen (7.). Die Eintracht war jedoch alles andere als geschockt: In der direkten Anschlussaktion hatte Inanoglu die nächste große Gelegenheit, doch er setzte den Ball zu hoch an und schoss über das Tor (8.).
Frankfurts Blick ging wieder nach vorne. Nach einem Pass aus dem Halbfeld startete Awusi in die Tiefe und umkurvte den bereits weit herausgeeilten Langhoff. Doch Awusi verstolperte das Spielgerät und der KSV konnte in höchster Not klären (15.). Es dauerte ganze neun Zeigerumdrehungen bis die Gastgeber die nächste nennenswerte Aktion verbuchen konnte. Nach einem vermeintlichen Foul im Mittelfeld warteten die Adlerträger auf den Freistoßpfiff von Schiedsrichter Ziehmer, doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm und eröffnete dem KSV die nächste große Gelegenheit. Sercan Sararer tauchte plötzlich frei vor Ramming auf, doch der Frankfurter Schlussmann verkürzte gekonnt den Winkel und Sararers Ball flog rund einen Meter über das Adler-Gehäuse (24.).
Doch wie die Nordhessen nutzten auch die Jungadler ihre Großchancen nicht. Bonianga fand sich zusammen mit Inanoglu plötzlich in einer Zwei-auf-Eins-Situation gegen Langhoff wieder, doch die Ablage des Frankfurter Offensivspielers kam zu spät, weshalb Kassels Schlussmann klären konnte (29.). Es war eine unterhaltsame Partie, in der beide Mannschaften das Mittelfeld zügig überbrückten. Wieder hatte Sararer im Anschluss an eine Umschaltsituation die Möglichkeit zum Abschluss, doch Ramming hatte beim platzierten Schuss ins untere Eck keine Mühen zu parieren (31.).
Während die U21 der Frankfurter Eintracht begann sich vorne festzusetzen, führte ein Ballverlust im Mittelfeld zu einem blitzschnellen Umschalten der Hausherren, doch Ramming war gegen die Überzahl der Nordhessen gerüstet und lief im Herauskommen den Ball ab (41.). Auch Frankfurt ließ auf der Gegenseite die Großchance liegen: Nach einem Chipball aus dem Zentrum lief Inanoglu alleine auf Torhüter Langhoff zu, hob das Spielgerät aber nicht hoch genug über den Torhüter, weswegen dieser parieren konnte (44.). Danach passierte nichts mehr, weshalb es mit dem 0:1-Rückstand aus Frankfurter Sicht in die Halbzeitpause ging.
Kassel erhöht durch fragwürdigen Elfmeter
Nach der Pause blieben die zwingenden Gelegenheiten lange Zeit aus. Das erste Raunen im Kasseler Auestadion ertönte in der 57. Minute als Sararer von der Sechzehnerkante zur Direktabnahme ansetzte und Ramming zum Eingreifen zwang. Die darauffolgende Ecke brachte nichts ein. Kassel blieb auf dem Gaspedal und konnte das Ergebnis durch eine fragwürdige Entscheidung von Schiedsrichter Ziehmer erhöhen. Bautista bekam einen Schuss aus kurzer Distanz im Wegdrehen an den angelegten Arm. Der Referee zeigte zum Unglauben aller Zuschauer im Stadion auf den Elfmeterpunkt und Sararer versenkte den Ball abgeklärt im rechten unteren Toreck - 0:2 aus Frankfurter Sicht (64.). Doch auch wenn der Spielstand was anderes verlauten ließ, die Adlerträger waren keinesfalls die schwächere Mannschaft. Kolbe tankte sich auf der rechten Seite durch, Langhoff lief heraus und parierte aus kurzer Distanz (65.).
Die Eintracht gab sich vor 3.050 Zuschauern im Auestadion nicht auf: Nach einer flachen Hereingabe von rechts hatte Alaoui zunächst Probleme bei der Ballannahme, setzte seinen Abschluss dann aber aus kurzer Distanz nur knapp am Gehäuse des KSV Hessen Kassel vorbei (71.). Wechsel unterbrachen die Partie in der Schlussphase, doch dem Offensivdrang beider Mannschaften schien das nicht zu schaden. Mißbach tankte sich nach einem Ballverlust von Hauswirth auf der rechten Seite durch und flankte auf den lauernden Hadzic, der die Kugel nicht am stark parierenden Ramming im Tor unterbringen konnte (80.). Die Eintracht lief nochmal an, zwingende Chancen sollte es aber auch in der fast neunminütigen Nachspielzeit nicht mehr geben.
Es blieb beim 0:2 aus Sicht der U21 von Eintracht Frankfurt, die nach dem 0:0 gegen Mainz 05 II wieder eine Niederlage in der Fremde einstecken muss. Besser können es die Adlerträger bereits in der kommenden Woche wieder machen. Dann ist die Zweitvertretung des SC Freiburg zu Gast im Ahorn Camp Sportpark Dreieich. Anpfiff ist am Samstag, den 17. August 2024 um 14 Uhr.
KSV Hessen Kassel - Eintracht Frankfurt U21 2:0 (1:0)
Kassel: Langhoff - Mißbach, Mirchev, Weyh, Hadzic, Sararer (80. Zouaoui), Zografakis (74. Bräunling), Boche (77. Liesche Prieto), Hingerl, Springfeld, Najjer
Eintracht: Ramming - Kolbe, Doumbia, Korzynietz (61. Wünsch), Bonianga (71. Gaul Souza), Vrancic, Inanoglu, Awusi (61. Hauswirth), Alaoui, Bautista (76. Chaikhoun), da Silva Kiala
Tore:
1:0 Maurice Springfeld (5.)
2:0 Sercan Sararer (64., HE)