29.09.2017

U19 mit Rückschritt – 1:2 gegen Wehen Wiesbaden

Nach sieben Punkten aus drei Spielen hat unsere U19 am Donnerstagabend einen unerwarteten Rückschlag erlitten. Im Regionalvergleich mit dem SV Wehen Wiesbaden bekamen die Adlerträger mit 1:2 die Quittung für einen trägen Auftritt.

Nach sieben Punkten aus drei Spielen hat unsere U19 am Donnerstagabend einen unerwarteten Rückschlag erlitten. Im Regionalvergleich mit dem SV Wehen Wiesbaden bekamen die Adlerträger mit 1:2 die Quittung für einen trägen Auftritt.Chefcoach Alexander Schur sah sich im Vergleich zum überzeugenden Sieg beim 1. FC Kaiserslautern zu einer Änderung gezwungen, da Mischa Häuser verletzt ausfiel. Für den Flügelspieler begann Vincenzo Borzellino als eine von zwei Sturmspitzen. Doch obwohl die bewährte Formation ansonsten unverändert geblieben war, präsentierten sich die Riederwälder zunächst erstaunlich anfällig. So dauerte es nicht viel länger als zwei Minuten, ehe auf der linken Seite die Kugel versprang und bei Dennis Brunner landete, dessen folgender Abschluss obendrein abgefälscht war und zum frühen 0:1 führte. So wirklich wachgerüttelt schienen die Hausherren zu ungewohnter Anstoßzeit allerdings nicht, denn auch die nächste Möglichkeit gehörte dem Aufsteiger, als Saher Bhatti eine Hereingabe Brunners aus maximal drei Metern über die Querlatte jagte. Allmählich besannen sich die Frankfurter Jungs dann ihrer defensiven Grundtugenden und bekamen das Geschehen zumindest dahingehend in den Griff. Im Vorwärtsgang mangelte es aber insgesamt an zielführenden Aktionen. Nach einer Viertelstunde gelangte zwar eine abgefälschte Flanke von Lukas Rodwald bei Borzellino, der aber am Kasten voreizielte. Der Angreifer war Sekunden vor der Pause auch mal der sonst aufmerksamen Wehener Abwehrkette um den ehemaligen Jungadler Yilmaz Kilic entwischt. Seine folgende Vorlage aus spitzem Winkel fand aber keinen Abnehmer. Wiesbaden hatte es zu diesem Zeitpunkt bei einem harmlosen Distanzversuch durch Nahom Ogbay und einer Attacke über den Flügel belassen, die Nikola Kandic aber nicht verwerten konnte.Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Schwarz-Weiß zunächst eindeutig überlegen und tauchte so oft im gegnerischen Strafraum auf wie im kompletten ersten Durchgang nicht. Vor allem Borzellino sorgte für Alarmstimmung, war aber in den ersten Minuten weder aus dem linken noch dem rechten Halbraum erfolgreich. Außerdem bekam er es in vielversprechender Position zwei Meter vor dem linken Pfosten mit einer Handvoll Gegenspieler zu tun, sodass auch diese Chance verpuffte. Zehn Minuten nach Wiederbeginn tauchten zudem Nelson Mandela Mbouhom und Miguel Torcuatro nach einer Halbfeldflanke gemeinsam unmittelbar vor der Grundlinie auf. Doch zum einen gelangte die Kugel nicht ins Tor, zum anderen pfiff der Schiedsrichter die unübersichtliche Aktion ab. Im Gegenzug rauschte ein Freistoß Brunners knapp am Frankfurter Gehäuse vorbei, was zu diesem Zeitpunkt das einzige Lebenszeichen der Taunussteiner war. Auf der anderen Seite sorgte Mbouhom für weitere Farbtupfer, als er aus 25 Metern einfach mal abzog und der verdutzte Torhüter nur zur Ecke abklatschen lassen konnte. Keeper Niklas Knopf war dann nur zwei Minuten darauf erneut zur Stelle, als er einen scharfen Schuss von Sahverdi Cetin von der Strafraumkante entschärfte. Als die Adlerträger dem Ausgleich sichtbar näher schienen, setzte der SV zu einem seiner bis hierhin wenigen Nadelstiche an, an dessen Ende der eingewechselte Luca Teller nur noch durch ein Halten zu stoppen war. Da Rodwald der letzte beteiligte Feldspieler war, musste der Kapitän vorzeitig das Feld verlassen. Den darüber hinaus erfolgten Strafstoß verwandelte Bhatti zum 0:2. Was nach einer Vorentscheidung roch, wurde nur zwei Zeigerumdrehungen wieder hochspannend. Erneut hatte der Unparteiische seine Pfeife im Spiel, als er ein Einsteigen gegen Carmelo Quartuccio ebenfalls mit Elfmeter ahndete. Ein Fall für Cetin, der sich an seinem Geburtstag mit dem 1:2-Anschluss ein Stück weit selbst beschenkte. Die Eintracht war also wieder im Spiel und ging in den verbleibenden fünf Minuten All In. Mit vielen langen Bällen wollten die Frankfurter den nächsten Punktgewinn erzwingen, wofür unter anderem Innenverteidiger Laurin Stich als Brechstange an vorderste Front rückte. Die zwangsläufigen Räume kamen den Gästen freilich entgegen, die Folge waren zwei brenzlige Konter. Erst rettete Torhüter Tobias Stirl im Eins-gegen-eins-Duell gegen Teller, auch den Nachschuss von Jan Vogel blockten die verbliebenen Verteidiger. Kurz darauf eine Blaupause dieser Szene. Gegenstoß Wehen, Teller scheitert aus halblinker Position am herausstürmenden Stirl. Die allerletzte Gelegenheit gehörte hingegen der Eintracht, aber Cetin visierte seinen Schuss einen Tick zu hoch an. Danach war Schluss und unsere U19 erstmals seit drei Partien wieder geschlagen.Coach Schur suchte die Gründe für die nicht einkalkulierte Pleite zuvorderst im eigenen Lager. „Sicher haben uns im Vergleich zu den vorangegangenen Leistungen einige Prozentpunkte gefehlt. Gerade in der Anfangsviertelstunde war uns Wehen in Sachen Aggressivität und Behauptungswille überlegen“, vermisste der Fußballlehrer die Grundtugenden, die sein Team zuletzt ausgezeichnet haben. „Das werden wir mit den Jungs aufarbeiten und unsere Lehren daraus ziehen“, setzt Schur mittelfristig auf den Lerneffekt seiner jungen Truppe. Zeit zur Besinnung ist während der Länderspielpause genügend. Der nächste Prüfstein wartet erst am Sonntag, den 15. September, wenn um 11 Uhr der 1. FSV Mainz 05 im Riederwaldstadion gastiert. Eintracht Frankfurt U19 – SV Wehen Wiesbaden U19 1:2 (0:1)Frankfurt: Stirl – Ostrowski, Oliveira (86. Signorelli), Torcuatro (74. Quartuccio), Knothe, Stendera, Rodwald, Cetin, Mahmudov (87. Stich), Mbouhom, Borzellino (74. J. Kabuya)Wehen Wiesbaden: Knopf – Bhatti, Kositzki, Kilic, Ogbay (66. Teller), Brunner (55. Pistor), Crljenec, Schmidt (89. Schneider), Dawit, Sarstedt, Kandic (84. Vogel)Tore: 0:1 Brunner (3.) 0:2 Bhatti (76., Foulelfmeter) 1:2 Cetin (78., Foulelfmeter)Rote Karten: Rodwald (76., Notbremse)Gelbe Karten: Cetin, Stendera, Stich – Brunner, Pistor, Teller, VogelZuschauer: 200Schiedsrichter: Joshua Herbert