Wenn unsere U19 am Sonntag, den 4. November (11.00 Uhr) zum A-Junioren-Bundesliga-Spiel den 1. FSV Mainz 05 empfängt, kommt es auch zum Duell der 18 Jahre alten Zwillingsbrüder Marcel und Tim Fahrenholz. Marcel, der zwei Minuten älter und vier Zentimeter größer ist als sein Bruder, wechselte vor dieser Saison vom SV Darmstadt 98 zur Eintracht, Tim spielt bereits seit der Saison 2011/12 beim 1. FSV Mainz 05.
Bis zum Wechsel von Marcel zur Saison 2009/10 zu Rot-Weiß Darmstadt gab es Euch nur im Doppelpack. War es ein komisches Gefühl, als sich Eure sportlichen Wege trennten?
Marcel: Ich habe meinen Wechsel damals zu Rot-Weiß Darmstadt nicht von meinem Bruder abhängig gemacht, sondern von meiner sportlichen Situation. Ich habe damals kaum noch gespielt, insofern war es für mich nicht schwer zu wechseln. Wir wurden zu 98er-Zeiten oft miteinander verglichen. Es ging nicht mehr um meine Leistung im Vergleich zu anderen Spielern, sondern nur noch im Vergleich zu ihm. Ein halbes Jahr nachdem Tim weg war, bin ich allerdings wieder zu Darmstadt 98 zurückgekehrt.
Die Zeit bei Rot-Weiß hat mich sehr geprägt. Ich habe viel mehr Selbstbewusstsein bekommen, das auch nötig war, um später noch einmal anzugreifen.
Tim: Ehrlich gesagt kann ich mich nicht mehr ganz genau daran erinnern. Der Wechsel von Marcel musste aber einfach sein und war gut für uns, nur so wurden wir nicht mehr miteinander verglichen. Deshalb ist es auch gut, dass Marcel jetzt in Frankfurt spielt und ich in Mainz. Für uns beide war die Trennung kein großes Problem.
Tim spielt bereits seit der Saison 2011/12 beim 1. FSV Mainz 05 und damit in der Junioren-Bundesliga. Glaubst Du, Marcel, dass Dich die Erzählungen Deines Bruders angespornt haben, auch noch einmal anzugreifen?
Marcel: Auf jeden Fall hat mich Tims Wechsel in die Bundesliga angespornt. Sein damaliger Berater kam zu Rot-Weiß-Zeiten auf mich zu und hat gefragt, ob ich es nicht auch noch einmal versuchen will und hat mir die Rückkehr zu Darmstadt 98 nahegelegt. Nachdem ich ein halbes Jahr wieder dort war, kam das Angebot von der Eintracht. Diese Chance musste ich nutzen. Ich wollte auch mal ein Jahr in der Bundesliga spielen.
Tim, glaubst Du, dass Du für Marcels Fußballkarriere eine Rolle gespielt und ihn dazu angestachelt hast, es noch einmal zu versuchen?
Tim: Ich glaube schon. Marcel hat zuhause mitbekommen wie das in der Bundesliga läuft. Ich hab ihm immer erzählt, wie geil das ist, gegen die Bayern oder Stuttgart zu spielen. Solange ich in Darmstadt war, hat er noch nicht so sehr den Ansporn gehabt, denke ich. Als er dann alles mit mir mitbekommen hat, hat er sich wohl auch noch einmal gedacht ‚Oh, das kann ich auch versuchen und schaffen‘.
Gibt es Neid unter Euch?
Marcel: Nein, überhaupt nicht. Es wäre eine Traumvorstellung, noch einmal zusammen höherklassig zu spielen. Ich wäre aber auch nicht neidisch, wenn Tim etwas erreicht und ich nicht. Ich würde es ihm gönnen und freue mich für ihn. Umgekehrt wäre es, denke ich, genauso.
Tim: Von meiner Seite gibt es überhaupt keinen Neid. Bei Marcel auch nicht, hoffe und glaube ich. Manchmal hatte ich mir zwar schon Gedanken darüber gemacht, ob es blöd für ihn ist, wenn ich so erzählt habe, aber ich glaube nicht, dass er jemals neidisch war. Und wenn es so gewesen sein sollte, dann hat er es mir zumindest nie gezeigt. Im Gegenteil, ich fand es in den letzten Jahren total klasse wie Marcel sich verhalten hat.
Welche Stärken hat Dein Bruder auf dem Platz?
Marcel: Seine Stärken sind auf jeden Fall seine Schnelligkeit, sein gutes Dribbling. Tim hat ein gutes Auge für seine Mitspieler. Er legt vor dem Tor den Ball oft noch einmal quer, statt selbst zu schießen.
Tim: Die Schnelligkeit. Marcel ist außerdem geradliniger als ich. Ich bin eher der Typ, der vor dem Gegner lieber noch einmal einen Haken schlägt, während er den direkten Weg auf das Tor sucht.
Welche Erfahrungen habt ihr mit euren Wechseln in die Junioren-Bundesliga gemacht?
Marcel: Als ich von Rot-Weiß Frankfurt wieder zum SV Darmstadt 98 gewechselt bin, war die Umstellung schon enorm, von dort zur Eintracht natürlich auch, aber nicht so extrem. In der höheren Klasse wird viel höheres Tempo gespielt, es müssen schnellere Entscheidungen getroffen werden, man benötigt viel mehr Ausdauer und es geht härter zur Sache.
Tim: Zum einen habe ich mehr Training. Auch die Fahrten sind entsprechend mehr und länger. Fußballerisch gesehen ist die Qualität wesentlich höher. Somit werde ich im Training und Spiel um Einiges mehr gefordert und gefördert.
Mein letztes Spiel mit Darmstadt 98 war übrigens gegen Mainz. Es ging darum, welche Mannschaft von uns beiden in die Bundesliga aufsteigt. Vor der Partie habe ich gesagt, zu dem Verein, der das Spiel gewinnt und aufsteigt, gehe ich. Ich will Bundesliga spielen. Mit der Eintracht war ich ebenfalls in Kontakt. Dass ich nach Mainz gegangen bin, war in keinster Weise eine Entscheidung gegen die Eintracht, sondern ein Bauchgefühl.
Wie versteht ihr Euch privat?
Marcel: Wir waren bis zum vergangenen Sommer zusammen auf der Schule. Tim ist nach der 12. abgegangen und absolviert nun ein Ein-Jahres-Praktikum, um sein Fachabitur zu machen. Privat unternehmen wir schon noch viel zusammen und haben einige gemeinsame Freunde.
Tim: Wir verstehen uns sehr gut. Soweit es die Zeit erlaubt, unternehmen wir schon noch einiges zusammen. Durch Marcels Schule, mein Praktikum, unser Training bleibt allerdings nicht mehr allzu viel Zeit.
Am Sonntag steht ihr das erste Mal in einem Pflichtspiel in der A-Junioren-Bundesliga gegenüber. Mit welchem Gefühl geht ihr in diese Partie? Wie ist es nun, wenn Sie gegeneinander spielen?
Marcel: Vor und nach dem Spiel ist es schon etwas Besonderes, weil wir zum einen gegeneinander spielen, zum anderen weil das Spiel Derbycharakter hat. Man wird mehr von Bekannten angesprochen, es werden mehr Freunde zum Zuschauen kommen. Auf dem Platz aber wird es sein wie jedes andere Spiel auch.
Tim: Das Spiel am Sonntag ist schon etwas Besonderes, allein weil es Derbycharakter hat. Zuhause gibt es im Vorfeld schon ein wenig Sticheleien und werden kleine Machtkämpfe ausgetragen. Das ist bei uns aber alles nur Spaß (lacht). Ich freu mich auf das Spiel und hoffe, dass ich trotz der Verletzung vom vergangenen Wochenende spielen kann.
Wie endet die Partie am Sonntag?
Marcel (lacht): Wir gewinnen auf jeden Fall!
Tim (lacht): Mit einem 3:1-Sieg für uns. Marcel kann von mir aus gerne das eine Tor machen, das gönn ich ihm, aber wir gewinnen!
Bis zum Wechsel von Marcel zur Saison 2009/10 zu Rot-Weiß Darmstadt gab es Euch nur im Doppelpack. War es ein komisches Gefühl, als sich Eure sportlichen Wege trennten?
Marcel: Ich habe meinen Wechsel damals zu Rot-Weiß Darmstadt nicht von meinem Bruder abhängig gemacht, sondern von meiner sportlichen Situation. Ich habe damals kaum noch gespielt, insofern war es für mich nicht schwer zu wechseln. Wir wurden zu 98er-Zeiten oft miteinander verglichen. Es ging nicht mehr um meine Leistung im Vergleich zu anderen Spielern, sondern nur noch im Vergleich zu ihm. Ein halbes Jahr nachdem Tim weg war, bin ich allerdings wieder zu Darmstadt 98 zurückgekehrt.
Die Zeit bei Rot-Weiß hat mich sehr geprägt. Ich habe viel mehr Selbstbewusstsein bekommen, das auch nötig war, um später noch einmal anzugreifen.
Tim: Ehrlich gesagt kann ich mich nicht mehr ganz genau daran erinnern. Der Wechsel von Marcel musste aber einfach sein und war gut für uns, nur so wurden wir nicht mehr miteinander verglichen. Deshalb ist es auch gut, dass Marcel jetzt in Frankfurt spielt und ich in Mainz. Für uns beide war die Trennung kein großes Problem.
Tim spielt bereits seit der Saison 2011/12 beim 1. FSV Mainz 05 und damit in der Junioren-Bundesliga. Glaubst Du, Marcel, dass Dich die Erzählungen Deines Bruders angespornt haben, auch noch einmal anzugreifen?
Marcel: Auf jeden Fall hat mich Tims Wechsel in die Bundesliga angespornt. Sein damaliger Berater kam zu Rot-Weiß-Zeiten auf mich zu und hat gefragt, ob ich es nicht auch noch einmal versuchen will und hat mir die Rückkehr zu Darmstadt 98 nahegelegt. Nachdem ich ein halbes Jahr wieder dort war, kam das Angebot von der Eintracht. Diese Chance musste ich nutzen. Ich wollte auch mal ein Jahr in der Bundesliga spielen.
Tim, glaubst Du, dass Du für Marcels Fußballkarriere eine Rolle gespielt und ihn dazu angestachelt hast, es noch einmal zu versuchen?
Tim: Ich glaube schon. Marcel hat zuhause mitbekommen wie das in der Bundesliga läuft. Ich hab ihm immer erzählt, wie geil das ist, gegen die Bayern oder Stuttgart zu spielen. Solange ich in Darmstadt war, hat er noch nicht so sehr den Ansporn gehabt, denke ich. Als er dann alles mit mir mitbekommen hat, hat er sich wohl auch noch einmal gedacht ‚Oh, das kann ich auch versuchen und schaffen‘.
Gibt es Neid unter Euch?
Marcel: Nein, überhaupt nicht. Es wäre eine Traumvorstellung, noch einmal zusammen höherklassig zu spielen. Ich wäre aber auch nicht neidisch, wenn Tim etwas erreicht und ich nicht. Ich würde es ihm gönnen und freue mich für ihn. Umgekehrt wäre es, denke ich, genauso.
Tim: Von meiner Seite gibt es überhaupt keinen Neid. Bei Marcel auch nicht, hoffe und glaube ich. Manchmal hatte ich mir zwar schon Gedanken darüber gemacht, ob es blöd für ihn ist, wenn ich so erzählt habe, aber ich glaube nicht, dass er jemals neidisch war. Und wenn es so gewesen sein sollte, dann hat er es mir zumindest nie gezeigt. Im Gegenteil, ich fand es in den letzten Jahren total klasse wie Marcel sich verhalten hat.
Welche Stärken hat Dein Bruder auf dem Platz?
Marcel: Seine Stärken sind auf jeden Fall seine Schnelligkeit, sein gutes Dribbling. Tim hat ein gutes Auge für seine Mitspieler. Er legt vor dem Tor den Ball oft noch einmal quer, statt selbst zu schießen.
Tim: Die Schnelligkeit. Marcel ist außerdem geradliniger als ich. Ich bin eher der Typ, der vor dem Gegner lieber noch einmal einen Haken schlägt, während er den direkten Weg auf das Tor sucht.
Welche Erfahrungen habt ihr mit euren Wechseln in die Junioren-Bundesliga gemacht?
Marcel: Als ich von Rot-Weiß Frankfurt wieder zum SV Darmstadt 98 gewechselt bin, war die Umstellung schon enorm, von dort zur Eintracht natürlich auch, aber nicht so extrem. In der höheren Klasse wird viel höheres Tempo gespielt, es müssen schnellere Entscheidungen getroffen werden, man benötigt viel mehr Ausdauer und es geht härter zur Sache.
Tim: Zum einen habe ich mehr Training. Auch die Fahrten sind entsprechend mehr und länger. Fußballerisch gesehen ist die Qualität wesentlich höher. Somit werde ich im Training und Spiel um Einiges mehr gefordert und gefördert.
Mein letztes Spiel mit Darmstadt 98 war übrigens gegen Mainz. Es ging darum, welche Mannschaft von uns beiden in die Bundesliga aufsteigt. Vor der Partie habe ich gesagt, zu dem Verein, der das Spiel gewinnt und aufsteigt, gehe ich. Ich will Bundesliga spielen. Mit der Eintracht war ich ebenfalls in Kontakt. Dass ich nach Mainz gegangen bin, war in keinster Weise eine Entscheidung gegen die Eintracht, sondern ein Bauchgefühl.
Wie versteht ihr Euch privat?
Marcel: Wir waren bis zum vergangenen Sommer zusammen auf der Schule. Tim ist nach der 12. abgegangen und absolviert nun ein Ein-Jahres-Praktikum, um sein Fachabitur zu machen. Privat unternehmen wir schon noch viel zusammen und haben einige gemeinsame Freunde.
Tim: Wir verstehen uns sehr gut. Soweit es die Zeit erlaubt, unternehmen wir schon noch einiges zusammen. Durch Marcels Schule, mein Praktikum, unser Training bleibt allerdings nicht mehr allzu viel Zeit.
Am Sonntag steht ihr das erste Mal in einem Pflichtspiel in der A-Junioren-Bundesliga gegenüber. Mit welchem Gefühl geht ihr in diese Partie? Wie ist es nun, wenn Sie gegeneinander spielen?
Marcel: Vor und nach dem Spiel ist es schon etwas Besonderes, weil wir zum einen gegeneinander spielen, zum anderen weil das Spiel Derbycharakter hat. Man wird mehr von Bekannten angesprochen, es werden mehr Freunde zum Zuschauen kommen. Auf dem Platz aber wird es sein wie jedes andere Spiel auch.
Tim: Das Spiel am Sonntag ist schon etwas Besonderes, allein weil es Derbycharakter hat. Zuhause gibt es im Vorfeld schon ein wenig Sticheleien und werden kleine Machtkämpfe ausgetragen. Das ist bei uns aber alles nur Spaß (lacht). Ich freu mich auf das Spiel und hoffe, dass ich trotz der Verletzung vom vergangenen Wochenende spielen kann.
Wie endet die Partie am Sonntag?
Marcel (lacht): Wir gewinnen auf jeden Fall!
Tim (lacht): Mit einem 3:1-Sieg für uns. Marcel kann von mir aus gerne das eine Tor machen, das gönn ich ihm, aber wir gewinnen!