Nach dem 2:1-Auswärtssieg beim SV Wehen wollten die Adlerträger gegen die bis dato verlustpunktfreien Augsburger den ersten Heimerfolg der Saison einfahren. Im Vergleich zur Partie in Wiesbaden änderte U17-Trainer Sandro Stuppia seine Startformation auf zwei Positionen: Im Tor kam Matteo Bignetti zum Einsatz, der bereits beim Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg zwischen den Pfosten stand. Marcel Bonk, der in Wiesbaden den Kasten hütete, nahm auf der Bank Platz. Auch Yannick Freischlad durfte diesmal wieder von Beginn an stürmen, Josien Nathaniel rotierte dafür aus der Anfangself heraus.
Im Riederwaldstadion entwickelte sich eine schwungvolle Anfangsphase, in der beide Mannschaften direkt mit offenem Visier agierten. Bereits nach zwei Spielminuten tauchte Noa-Gabriel Simic, mit vier Treffern aktueller Top-Torjäger der Gäste, gefährlich im Eintracht-Strafraum auf. Der Abschluss konnte im letzten Moment geblockt werden (2). Die Jungadler gaben im Gegenzug die passende Antwort: Auf dem linken Flügel setzte sich Arda Temur durch. Nach dessen Hereingabe in den Rückraum schloss Mahmut Afsar ab, setzte seinen Schuss aber zu hoch an (4.). Auch in der Folge ging es munter hin und her. Erst erzielten die Gäste einen Treffer, der wegen einer Abseitsposition zurecht aberkannt wurde. Auf der Gegenseite probierte es Muhammed Damar mit einem Distanzschuss, der das FCA-Gehäuse knapp verfehlte (8.).
Nach etwa einer Viertelstunde nahmen zwar die Höhepunkte in dieser Frequenz ab, die Intensität blieb jedoch unverändert hoch. Mit zunehmender Dauer ergriffen die Riederwälder immer mehr die Initiative und kamen so zu weiteren Chancen. Nach einem Dribbling von Damar gelangte Afsar an den Ball, der aus spitzem Winkel mit der Pike abschloss – auch dieser Versuch verfehlte das Ziel knapp. Die letzte brandgefährliche Situation des ersten Durchgangs gehörte den Gästen aus der Fuggerstadt: Nach einem Fehler im Aufbauspiel rannte FCA-Stürmer Alem Japaur alleine auf Matteo Bignetti zu, aber der Eintracht-Torhüter glänzte mit einer Fußabwehr und spitzelte so dem Stürmer den Ball vom Fuß. So ging es nach attraktiven und schwungvollen 40 Minuten für beide Teams torlos in die Kabine.
Spannung bis zum Schluss – Latte verhindert Heimsieg
Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gestaltete sich zunächst etwas ereignisärmer, taktisch waren beide Mannschaften hervorragend aufeinander eingestellt. Nach 54 Spielminuten gaben die bayerischen Schwaben den ersten Warnschuss ab, dieser stellte Bignetti im Eintracht-Gehäuse allerdings nicht vor Probleme (54.). U17-Trainer Stuppia reagierte und brachte mit Mehdi Loune, Josien Nathaniel und Livan Burcu frischen Wind. Insbesondere ‚Josie‘ Nathaniel fiel auch direkt mit Offensivaktionen auf: Zehn Minuten vor dem Ende setzte sich der Stürmer im Laufduell durch, wurde aber im letzten Augenblick entscheidend gestört (70.). Im Gegenzug wurden dann auch wieder die Gäste gefährlich – und wie. Am Fünfmeterraum kam ein FCA-Spieler unbedrängt zum Abschluss, aber Bignetti lenkte mit einem starken Reflex den Ball über die Querlatte (71.).
Aus meiner Sicht war das von beiden Mannschaften eine gute Leistung. Es war ein Spiel auf taktisch sehr hohem Niveau.
U17-Trainer Sandro Stuppia
Dem Spielverlauf nach hätten beide Mannschaften das Spiel noch entscheiden können – und so wäre es beinahe auch gekommen. Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit war es wieder Nathaniel, der an der Strafraumkante abschloss. Marcel Lubik im Tor der Augsburger konnte den Ball auf dem mittlerweile nassen Geläuf nicht festhalten, aber die Querlatte verhinderte die Führung für die Adlerträger. So teilten sich beide Mannschaften letztlich wohl leistungsgerecht die Punkte.
„Aus meiner Sicht war das von beiden Mannschaften eine gute Leistung. Es war ein Spiel auf taktisch sehr hohem Niveau“, resümiert U17-Trainer Sandro Stuppia, der ergänzt: „Meiner Meinung nach hatten wir im ersten Durchgang die etwas klareren Gelegenheiten, in Hälfte zwei dann die Augsburger. Mit etwas mehr Glück geht der Ball kurz vor dem Ende über die Torlinie und wir hätten die Leistung mit einem Sieg gekrönt – Das ist schon etwas ärgerlich.“ Positiv hervorzuheben sei laut Stuppia: „Die Einwechselspieler haben mir gut gefallen, durch sie haben wir wieder mehr Kontrolle bekommen. Außerdem haben die Jungs körperlich sehr gut dagegengehalten und dennoch immer versucht, Situationen spielerisch zu lösen.“
Mit vier Punkten aus drei Spielen gehen die Jungadler in die nun anstehende Länderspielpause. Am Sonntag, 18. Oktober, geht es mit dem Gastspiel beim TSV 1860 München weiter, wo die Riederwälder den zweiten Auswärtssieg in Folge einfahren wollen.
Eintracht Frankfurt U17 – FC Augsburg U17 0:0
Frankfurt: Bignetti – Kleiner, Temur (51. Loune), Kolbe, Deda, Maqkaj, Damar, Freischlad (58. Nathaniel), Germeli, Hyryläinen, Afsar (64.Burcu).
Augsburg: Lubik – Mila-Baier, Kücüksahin, Perovic (58. Sebalj), Dell’Erba, Japaur (58. Ivelj), Simic, Krasniqi (58. Wahler), Krist (80. Yilmaz), Zehnter, Schwarzensteiner.
Tore: -