Dreimal geriet unsere U16 am Sonntag gegen den SV Darmstadt 98 ins Hintertreffen, dreimal schlugen die Akteure von Trainer Anouar Ddaou gegen den Verfolger zurück. Von einem Punktgewinn sprach danach dennoch niemand.Erwartungsgemäß entwickelte sich im Duell Dritter gegen Vierter ein Aufeinandertreffen auf hohem Niveau. Beide Kontrahenten standen sich in Sachen Einsatzfreude in nichts nach, dafür umso deutlicher in ihrer Spielkultur. Während die Lilien vornehmlich auf Basis einer kompromisslosen Defensive das Spielfeld mit langen Pässen schnell und einfach zu überbrücken versuchten, überwog bei den Hausherren das fußballerische Moment. Dieses hätte nach nicht einmal einer Zeigerumdrehung zur frühen Führung geführt. Kaum war der Ball erstmals freigegeben, beförderte Malik Karaahmet eine Hereingabe Ibrahim Arals über das Gehäuse. Nur wenig später wiederum machte sich die Herangehensweise der Gäste bezahlt. Nachdem Eintracht-Torhüter Tobias Stirl zunächst einen weiten Schlag des Sportvereins (ab)gefangen hatte, verlor er kurzzeitig die Kontrolle über das Spielgerät, was Tahircan Acik mit dem 0:1 bestrafte. Die Antwort der Riederwälder ließ nicht lange auf sich warten. Quasi im Gegenzug gelangte Cem Barlik im Strafraum an die Kugel, beförderte diese Richtung Darmstadt-Schlussmann Leo Petri, welcher vor dem Einschlag noch eine Ballberührung für sich reklamieren durfte. In der Folge erhöhten die Adlerträger weiter den Druck, 98 seinerseits den Zwischenstand. Wir befinden uns immer noch in der Anfangsviertelstunde, als Ricardo Hieronymus in zentraler Position keine Gegenwehr erfährt und den gewährten Freiraum dankbar zum 1:2 ausnutzt. Daraufhin verdichtete Frankfurt per Systemumstellung auf zwei Sechser weiter den Bereich vor der Abwehrreihe und agierte fortan etwas abwartender. Gewissermaßen drehte die Ddaou-Elf somit den Spieß um, wie der Gegenstoß nach einer halben Stunde bezeugt, als Giorgian-Andrei Veleanu per Flanke Jakob Lemmer fütterte, welcher letztlich zum erneuten Ausgleich einköpfte. Halbzeit. 2:2. Zeugnis einer rassigen Auseinandersetzung, in welcher Spieler, Trainer und Unparteiische alle Hände voll zu tun hatten – im wahrsten Sinne des Wortes. So hätte sich Darmstadt über den einen oder anderen Handelfmeter gegen sich nicht beschweren dürfen beziehungsweise dies nachweislich nicht getan.Wie dem auch sei, so starteten die Konkurrenten wieder gewissermaßen bei null in die zweiten 40 Minuten. Die Auswahl von Coach Steffen Kaschel war vorläufig um Tor- und Punktsicherung bemüht, der Gastgeber seinerseits um mehr Kompaktheit. Beides mochte nicht vollumfänglich gelingen. So konnte Silas Zehnder keine zehn Minuten nach Wiederanpfiff einen Stellungsfehler und das folgende Laufduell für sich entscheiden und seinen Kollegen das dritte Erfolgserlebnis bescheren. Was folgte, waren 30 Minuten Powerplay der Eintracht, die sich zwischenzeitlich durch eine Zeitstrafe selbst in ihrer Aufholjagd bremste. Allerdings nur scheinbar. Denn just während jener Unterzahlsituation beförderte Danilo Oliveira das runde Leder auf die Birne von Karaahmet, welcher zum 3:3 einnickte. In Anbetracht der wechselhaften Ereignisse und immerhin über fünf Minuten Restspieldauer schien das letzte Wort längst nicht gesprochen. Und tatsächlich: In der Schlussminute tauchte Berkan Koc ein vorletztes Mal gefährlich im Strafraum auf und war nur regelwidrig zu stoppen. Der fällige Pfiff blieb theoretischer Natur, der Sieg gleichwohl mitnichten! In derselben Sequenz gelangte nämlich Lucas Burger an die Murmel, scheiterte jedoch aus nächster Nähe an Goalie Luca Trumpfheller. Danach war Schluss. Und andererseits doch nicht. Denn noch zwischen Kunstrasenfeld und Kabinen quittierte der Schiedsrichter eine vorsichtige Nachfrage Niklas Gerhards bezüglich der mehr als strittigen Strafraumszenen nachträglich mit Rot. Der Gipfel einer beidseitig gesund aggressiv und gleichfalls überaus fair geführten Begegnung, welcher der Referee nur bedingt Herr war.Gleichwohl suchte Cheftrainer Ddaou in den eigenen Reihen nach Erklärungen für den nach eigenem Empfinden Punktverlust: „Drei Gegentreffer dürfen uns nicht passieren. Nichtsdestotrotz bin ich sehr zufrieden mit der Einsatzbereitschaft meiner Jungs, die sich darüber hinaus sehr anpassungsfähig präsentiert haben.“ Insgesamt griff Frankfurt während der Partie auf drei Systeme zurück – die Unterzahlsituationen exklusive. „Mit zwei Zeitstrafen haben wir uns selbst geschadet. Daraus müssen wir lernen“, meinte Ddaou dazu. Umso schwerer wogen in der Gesamtbetrachtung demnach die konsequent nachteiligen externen Bewertungen enger Situationen. Eine Punkteteilung mit vielen Facetten. Eintracht Frankfurt U16 – SV Darmstadt 98 U17 3:3 (2:2)Frankfurt: Stirl – Azaouaghi, Oliveira, Gerhard, Burger, Amoah, Lemmer (68. Koc), Veleanu (50. Durna), Karaahmet, Aral, Barlik (77. Caic)Darmstadt: Trumpfheller – Petri, Kern, Kinik (51. Torrano), Zehnder, Hieronymus (63. Chousein), Acik, Neuendorf, Rohleder, Dawit, GerharzTore: 0:1 Acik (5.) 1:1 Barlik (7.) 1:2 Hieronymus (15.) 2:2 Lemmer (32.) 2:3 Zehnder (49.) 3:3 Karaahmet (74.)Schiedsrichter: Tobias Schindler Alle Tore in der Zusammenfassung:
14.03.2016