Nach sechs Niederlagen in Folge konnte sich unsere U16 am Sonntagvormittag aus dem Abwärtsstrudel befreien. Die Riederwälder brannten gegen den KSV Baunatal ein leuchtendes Feuerwerk ab und ließen beim 8:1 noch Milde walten.Der signifikanteste Unterschied zum vorangegangenen Auftritt in Kassel trat schon während der ersten Halbzeit häufig zutage, nämlich beim Verhalten in Tornähe. Die zuletzt verfeinerten Abläufe im Angriffsspiel der Adlerträger waren unverkennbar. Dass die massiv abstiegsgefährdeten Gäste trotz tiefer Staffelung sehr luftig verteidigten, soll diesen Leistungssprung nicht schmälern. Der frühe Lohn des zielstrebigen Zusammenspiels folgte nach kaum mehr als fünf Minuten, als Julian Parzeller in halbrechter Schussposition zunächst geblockt wurde und der dahinter lauernde Berkan Küpelikilinc direkt ins lange Eck zum 1:0 abstaubte. Der Treffer hatte gewissermaßen Symbolcharakter für den belebenden Mehrwert von zwei aus der U15 beförderten Akteuren. Denn neben Rechtsverteidiger Küpelikilinc galt dies auch für Jahrgangsgenosse Gianluca Schäfer, der eine Minute darauf von einem Missverständnis zwischen Torhüter und Verteidiger profitierte und ins leere Tor zum 2:0 einschob. Dazwischen war darüber hinaus Joshua Fröls über die linke Seite durchgebrochen, hatte aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz getroffen. Ähnlich erging es dem Mittelfeldakteur nach zehn Zeigerumdrehungen, als der KSV-Keeper zu seiner ersten erfreulichen Ballberührung kam, nachdem er die Kugel davor immer aus dem Netz hatte holen müssen.Nach diesem Anfangswirbel beruhigte sich das Geschehen für kurze Zeit, ehe die Hausherren wieder aufs Gaspedal drückten und durch Leon Dietz, der aus zehn Metern auf den Torhüter zielte, und Nikola Komljenovic, für den aus drei Metern Entfernung das Tor offenbar zu weit rechts stand, zu weiteren großen Chancen kamen. Umso unwirklicher erschien daher der Anschlusstreffer Baunatals nach einer halben Stunde, als Maurice Mager einen Steilpass erlief und trocken ins kurze Eck einschob. Es war der erste Torschuss der Baunatäler und für lange Zeit der letzte. Denn bevor überhaupt so etwas wie Spannung aufkommen wollte, war der alte Vorsprung wieder hergestellt. Nach einem parierten Schuss von Dietz und einem von Schlussmann Erik Strube über die Latte gelenkten Distanzversuch Hüseyin Bakirsus war Pause.Mit dem Seitenwechsel und der Gewissheit der eigenen Überlegenheit bahnte sich unaufhaltsam das unvermeidbare Schützenfest an. Nach einer Handvoll vergebener Warnschüsse kannte die Eintracht nach einer Stunde keine Gnade mehr. Ehe sich die Zuschauer im Riederwaldstadion versahen, war das halbe Dutzend voll. Insbesondere der zur zweiten Halbzeit gekommene Junior Toure sorgte für Dauerbetrieb, legte erst über die rechte Seite zum 5:1 auf und belohnte sich sodann für eine seiner zahlreichen Vorstöße selbst, als er unter Mithilfe des eingrätschenden Gegenspielers auf 6:1 stellte. Dass die Willenskraft der Gäste längst gebrochen war, wurde an der Entstehung des 7:1 deutlich, als Küpelikilinc mit dem Ball unbehelligt von der rechten Außenbahn bis in den Strafraum spazieren und sich das Eck quasi aussuchen durfte. Dass die Angriffslust der Frankfurter bis zum letzten Moment ungestillt blieb, hatte auch mit weiteren schwungbringenden Jokern zu tun. Nachdem der aus dem Lazarett zurückgekehrte Larion Kosuchin erst noch aus acht Metern ohne Glück geblieben war, hatte er das selbige wenig später auf seiner Seite, als ein abgefälschter Schuss am geschlagenen Torhüter vorbei im kurzen Eck einschlug. Nachdem der Mittelstürmer auch noch am Pfosten gescheitert war, beendete der Schiedsrichter die Partie beim Endstand von 8:1.Dass dieses Resultat gemessen am Chancenverhältnis fast noch zu niedrig ausgefallen war, war für Dominik Reichardt im Nachgang zunächst unerheblich. Vielmehr zeigte sich der Coach erleichtert: „Wie in den Vorwochen haben die Jungs gut gespielt und nun auch im Strafraum mehr richtige Entscheidungen getroffen und sich damit endlich belohnt.“ Den beeindruckenden Befreiungsschlag machte der Trainer unter anderem an der sich entspannenden Personalsituation fest. So hätten die Rückkehrer aus der U17 oder dem Krankenstand positiven Einfluss auf die Qualität von Trainings- und Kadergestaltung gehabt, wozu auch die beiden C-Jugendlichen zählten. Weshalb Reichardt nach dem ersten Sieg 2018 zufrieden feststellen durfte „in jedem Fall die entspannteste Schlussphase in diesem Jahr erlebt“ zu haben. Darf auch mal sein.
14.05.2018