27.05.2022
U15

U15 unterliegt nach Verlängerung

Im Finale um die Süddeutsche Meisterschaft musste sich die U15 dem FC Bayern 1:2 (1:1, 1:0) nach Verlängerung geschlagen geben. In einem packenden Duell entschied Can Paylan per Distanzschuss die Partie.

Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern München, Staffelmeister Süd gegen Staffelmeister Bayern. Auf dem Sportgelände der SpVgg Mögeldorf 2000 im Raum Nürnberg kämpften die beiden U15-Mannschaften um die Süddeutsche Meisterschaft, die unter der Obhut des Süddeutschen Fußball-Verbandes (SFV) ausgetragen wurde. Vor rund 200 Zuschauern entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der beide Teams direkt das Visier hochklappten und den Weg nach vorne suchten.

Die erste Gelegenheit verzeichnete Adlerträger Benjamin Dzanovic, der nach einer Ecke von Marvin Dills zum Abschluss kam, aber den Ball knapp neben das Münchner Gehäuse beförderte. Aber auch der FC Bayern zeigte wenig später seine Offensivqualitäten: Nach einer Flanke von links kam in der Mitte Simon Zöls zum Abschluss, doch Eintracht-Keeper Amil Siljevic kratzte die Kugel aus dem kurzen Eck – die erste, aber nicht die letzte starke Parade des Frankfurter Schlussmanns.

Bayern drückt, Dzanovic trifft

Mitte der ersten Hälfte übernahmen die Münchner optisch mehr und mehr die Kontrolle, konnten daraus aber keinen Profit schlagen. Die Mannschaft von Helge Rasche wurde erst wieder gefährlich, als Kelvin Kunstmann auf der rechten Seite den Turbo zündete. Dessen Hereingabe fand Alessandro Gaul Souza, der jedoch am gut reagierenden FCB-Torhüter Leon Klanac scheiterte. Auch Leart Hoti hätte kurz darauf beinahe jubeln dürfen, aber sein Abschluss kratzte David Daiber von der Torlinie.

Großer Jubel nach dem 1:0-Führungstreffer durch Benjamin Dzanovic.

Doch wenig später war Klanac geschlagen: Aus der daraus entstandenen Ecke resultierte eine Vierfach-Chance für die Eintracht. Nutznießer der Szene war am Ende Benjamin Dzanovic, der das Spielgerät aus fünf Metern zur Eintracht-Führung ins Tor hämmerte (28.). Dass es mit diesem 1:0 in die Halbzeit ging, war wenig später Amil Siljevic zu verdanken. Nach einem Foul im Strafraum bekam der FCB einen Strafstoß zugesprochen. Bayern-Spielmacher Jussef Nasrawe nahm sich der Sache an, scheiterte aber an Adlerträger Siljevic (32.).

Wilder Schlagabtausch endet Remis

Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild: Beide Teams agierten weiterhin mutig und offensiv. Nach 53 Spielminuten schafften es die Bayern, sich in den Strafraum zu kombinieren – und diesmal war auch Siljevic machtlos: Der stark aufspielende Oluwaseyi Wilson bediente Felipe Chavez mit einem Steckpass, dieser blieb cool und traf zum 1:1-Ausgleich (54.).

Bis zum Ende der regulären Spielzeit war die Begegnung völlig offen, beide Mannschaften spielten weiterhin auf Sieg. Alessandro Gaul Souza scheiterte nach 67 Spielminuten an FCB-Keeper Klanac, wenig später sorgte Siljevic auf Seiten der Bayern für Fassungslosigkeit: Tim Binder erhielt einen Pass in den Rücken der Abwehr und zog aus elf Metern wuchtig ab. Siljevic riss die Hände mit einem Monster-Reflex nach oben und lenkte den Ball um den Pfosten. Wenig später war Schluss, es ging in die Verlängerung.

Eintracht-Torhüter Amil Siljevic brachte den FCB durch seine Glanztaten mehrfach zur Verzweiflung.

Can Paylan avanciert zum Matchwinner

Ein an Spannung kaum zu überbietendes Finale bekam eine insgesamt zehnminütige Zugabe. In den ersten fünf Minuten der Verlängerung passierte aufgrund einer Münchner Verletzungspause wenig. Nach dem Seitenwechsel nutzten die Bayern dann eine Unaufmerksamkeit eiskalt aus: Die Eintrachtler bekamen die Kugel nicht geklärt, die unfreiwillig zu Can Paylan gelangte. Aus rund 17 Metern zog er mit links ab und schlenzte die Kugel ins rechte, obere Eck – Amil Siljevic war diesmal ohne Chance (76.).

Doch selbst nach diesem Rückschlag gaben sich die Rasche Schützlinge nicht geschlagen. Eine letzte Freistoßsituation sollte noch einmal für höchste Gefahr im Bayern-Sechzehner sorgen. In einer einstudierten Variante bediente Alessandro Gaul Souza Benni Dzanovic, der wiederum Donart Kamberaj in Szene setze. Seinen Querpass verpasste Kilian Michelbach nur um Zentimeter. In einem hochklassigen Finale blieb es letztlich beim 1:2 aus Eintracht-Sicht, doch Trainer Helge Rasche fand im Anschluss lobende Worte für seine enttäuschten Schützlinge.

Wir hätten das Finale unbestritten gerne gewonnen, aber die Niederlage sollte nicht über eine ansonsten hervorragende Saison hinwegtäuschen.

Helge Rasche

„Es war ein ausgeglichenes Finale, in dem beide Teams auch sichtlich nervös waren und sicherlich nicht alles perfekt davon umgesetzt haben, wozu sie zu leisten im Stande sind. Ich finde dennoch, dass wir es insgesamt gut gemacht haben. Die Jungs haben alles versucht, alles reingeworfen, hohen Aufwand betrieben, doch am Ende hatte der FC Bayern das Gluck etwas mehr auf seiner Seite“, analysiert Rasche und ergänzt: „Sicherlich sind die Jungs im ersten Moment enttäuscht. Im Mannschaftskreis habe ich ihnen aber gesagt, dass sie unglaublich stolz auf diese Saison sein können. Wir hätten das Finale unbestritten gerne gewonnen, aber die Niederlage sollte nicht über eine ansonsten hervorragende Saison hinwegtäuschen.“

Eintracht Frankfurt U15 – FC Bayern München U15 1:2 (1:1, 1:0) n. V.

Tore:
1:0 Benjamin Dzanovic (28.)
1:1 Felipe Chavez (54.)
1:2 Can Paylan (76.)

Bes. Vorkommnisse: Amil Siljevic hält Foulelfmeter von Jussef Nasrawe (32.)