Am Verdienst des 2:0-Erfolges unserer U15 gegen den Karlsruher SC am Sonntag bestand hinterher kein Zweifel. Allein die Vorentscheidung ließ länger auf sich warten als nötig.So eng die vormaligen Tabellennachbarn scheinbar beieinander gelegen hatten, so einseitig gestaltete sich die erste Halbzeit zugunsten Frankfurts. Auch wenn die Gäste entgegen vieler Erwartungen sehr mutig und extrem hoch verteidigten, gelang es den Adlerträgern ein ums andere Mal, die badischen Druckwellen unaufgeregt spielerisch zu umgehen und die fußballerische Dominanz alsbald in eine Handvoll hochkarätiger Möglichkeiten umzumünzen.Nachdem Josien Nathaniel nach der ersten Sahnekombination über Mark Deda und Livan Burcu noch um Millimeter im Abseits gestanden hatte (8.), stand der Angreifer nach einer vergleichbaren Aktion mit finalem Steckpass Mehdi Lounes kurz darauf auch regelkonform frei, zielte aber knapp am langen Pfosten vorbei (10.). Wiederum nur wenige Momente später fanden die Riederwälder dann über außen ihr Glück, als Arda Temur und Nathaniel im Zusammenspiel Burcu bedienten, dessen Direktabnahme aus nächster Nähe aber bei KSC-Keeper Jerik von der Felsen in sicheren Händen war (13.). Danach trat Burcu gleich zweimal als letzte Abschlussinstanz in Erscheinung. Zunächst lenkte von der Felsen einen scharfen Distanzschuss gerade so über die Latte (16.), wenige Sekunden später geriet der Abschluss des Mittelfeldakteurs aus fünf Metern zu unplatziert (17.). Ausgerechnet in dieser Drangphase hätten beinahe die Fächerstädter das Geschehen komplett auf Links gedreht, als einer der wenigen misslungenen spielerischen Lösungsversuche in der eigenen Hälfte in der Karlsruher Pressinglinie hängen blieb und Eintracht-Schlussmann Sören Schmidt in höchster Not den Rückstand vereitelte (19.). Quasi im Gegenzug hatten dann endlich die Hessen das Momentum auf ihrer Seite, als Außenverteidiger Temur zwei Gegner ausdribbelte, Loune bediente, der nach Doppelpass mit Burcu den in den Strafraum durchgestarteten Nathaniel fand, welcher flach zum 1:0 einnetzte (20.). Bis nach einer halben Stunde hätte die Partie dann eigentlich schon entschieden sein können, doch erst übersah Linksaußen Nathaniel zwei in der Mitte günstiger postierte Mitspieler (28.) und traf einen Augenblick darauf aus zwölf Metern und spitzem Winkel das Außennetz (29.).Nach dieser für Chefcoach Damir Agovic „stärksten Halbzeit in dieser Saison“ war das Steigerungspotential freilich überschaubar. Doch allein diese Niveau über 70 Minuten halten zu können, wäre eine Herausforderung geworden, und so ließen die Frankfurter Jungs nach dem Seitenwechsel etwas die Zügel schleifen, nicht ohne zu weiteren vielversprechenden Einschussgelegenheiten zu kommen. Beispielsweise tanzte der eingewechselte Ben Zirener auf der rechten Seite zwei Mann aus, woraufhin Burcu die Abwehrreihe aushebelte und der am Fünfmeterraum an das Leder gelangte Lars Kleiner seine im Zentrum lauernden Kollegen übersah und analog zum ersten Durchgang das Außennetz befeuerte (42.). Der ohnehin nichts mehr zu verlieren habende KSC hatte mittlerweile nicht nur gegen, sondern auch mit dem Ball eine Schippe draufgelegt und wäre zehn Zeigerumdrehungen nach der Pause beinahe zum Ausgleich gekommen, als ein langer Ball auf Umwegen beim Rechtsaußen landete und Schmidt im letzten Moment die Fäuste hochbekam (45.). Ansonsten behielten die Hausherren weitgehend die Kontrolle und beruhigten nach einer Stunde alle Gemüter, als Freischlad nach einem kurz ausgeführten Eckball im Strafraum zu Fall ging und den folgerichtigen Elfmeter eiskalt zum 2:0 verwandelte (60.). Blau-Weiß konnte außer nach Eckbällen keine Strafraumpräsenz mehr entwickeln und hatte in den Schlussminuten gar Glück, nicht weitere Gegentore gefangen zu haben.Entsprechend „zufrieden mit der spielerischen Leistung“ war Coach Agovic nach dem letztlich hochverdienten 2:0. Als einziges kleines Manko führte er an, „eine frühere Entscheidung verpasst und Karlsruhe damit im Spiel gehalten“ zu haben. Alles in allem ließen unsere C-Junioren aber kaum Wünsche offen und festigten nach sieben Spielen Platz drei, der für Karlsruhe nun wieder fünf Zähler entfernt liegt.Eintracht Frankfurt U15 - Karlsruher SC U15 2:0 (1:0)Frankfurt: Schmidt - Jaromin (36. Zirener), Temur, Danowski (50. Germeli), Kolbe, Deda, Kleiner, Kloune, Freischlad (60. Kobanda), Burcu, Nathaniel (59. Afsar)Karlsruhe: von der Felsen - Jung, Amoruso, König, Elabed, Weißer, Dönmez, Geller (58. Maccarone), Idrizi (36. Mohammadi), Öztürk (56. Sarikaya), Shala (36. Bauer)Tore: 1:0 Nathaniel (20.) 2:0 Freischlad (60., Foulelfmeter)Zuschauer: 100Schiedsrichter: Tim Binstadt
30.10.2018