Mit Ignacio Ferri Julià darf sich die U19 von Eintracht Frankfurt auf einen talentierten Angreifer freuen. Der groß gewachsene Spanier hinterließ bei seinen bisherigen Vereinen durch seine enorme Präsenz, seinen Ehrgeiz und nicht zuletzt seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor stets bleibenden Eindruck. Künftig soll „Nacho“, so sein Spitzname, auch in der A-Junioren Bundesliga so manchen gegnerischen Spieler zur Verzweiflung bringen. Dem Wechsel an den Main blickt der 16-Jährige mit Freude entgegen: „Ich kann es kaum erwarten, mir endlich das Adlertrikot überzustreifen“, so das Offensivtalent mit vorfreudiger Ungeduld.
Kaum erwarten konnte es Nacho im Übrigen auch nicht, das erste Mal in einem Fußballverein gegen den Ball zu treten. Das in Montaverner, einer Gemeinde in der Provinz Valencia, geborene und aufgewachsene Talent war bereits im zarten Alter von vier Jahren besessen vom runden Leder. Jedoch stand der junge, fußballbegeisterte Nacho vor dem Problem, dass eine Spielberechtigung in einem Verein erst im Alter von sechs Jahren erlangt werden kann. Doch der Jungspund blieb hartnäckig: „Ich habe meine Mutter damals so lange genervt, bis sie mich im Alter von vier Jahren schließlich doch bei meinem Heimatverein Montaverner angemeldet hat“, erinnert sich Nacho schmunzelnd und ergänzt: „Ich durfte zwar die ersten zwei Jahre nur trainieren, aber das war in Ordnung so.“
Ich habe mich letztendlich für einen Wechsel zur Eintracht entschieden, weil ich glaube, dass ich dadurch als Fußballer und auch als Mensch wachsen kann.
Nacho Ferri Julià
Es dauerte nicht lange, bis das Nachwuchstalent bei seinem Heimatklub herausstach und das Interesse höherklassiger Vereine weckte. So schloss er sich mit acht Jahren dem FC Ontinyent an, bei dem er sich weiterentwickeln konnte und zu einem waschechten „Neuner“ heranreifte. Im Sommer 2017 wagte er schließlich den Schritt zur Unión Deportiva Alzira, deren Nachwuchsteams in den höchstmöglichen Ligen an den Start gehen. „Es war wichtig für meine Entwicklung, dass ich mich mit Alzira auf höchstem Niveau messen konnte“, erklärt Nacho. Und selbst dort gelang es dem Torjäger immer wieder, durch hervorragende Leistungen aufzufallen. Und zwar so, dass er eben nicht nur bei nationalen Vereinen auf dem Scouting-Zettel landete.
Als der 1,92 Meter große Sturmtank vom Interesse der Eintracht erfuhr sei er glücklich gewesen, gibt aber auch zu: „Ich habe Eintracht Frankfurt zwar schon gekannt, aber natürlich nicht im Detail. Ich habe mich aber gleich informiert, viel gelesen und mir einige Videos angeschaut“, verrät er. Das Gesamtpaket habe gepasst, ergänzt Nacho: „Ich habe mich letztendlich für einen Wechsel zur Eintracht entschieden, weil ich glaube, dass ich dadurch als Fußballer und auch als Mensch wachsen kann. Zudem bin ich ein sehr physischer Spieler und deshalb passt der deutsche Fußball meiner Meinung nach gut zu mir.“
„Ich war wirklich baff“
Wenn Nacho ab Juli seinen Dienst im Adlerdress offiziell antritt, sind Stadt und Verein immerhin nicht komplett neu. Im Rahmen einer mehrtägigen Reise im Frühjahr konnte der 16-Jährige bereits einige Eindrücke sammeln – von denen er bis heute schwärmt. „Der Besuch in Frankfurt war unglaublich für mich. Frankfurt ist eine schöne Stadt und das Leistungszentrum größer, als ich gedacht habe“, erinnert sich Nacho. Auch dem Deutsche Bank Park stattete der Spanier einen Besuch ab, was für ihn das absolute Highlight der Reise darstellte. „Das Stadion finde ich total verrückt – im positiven Sinne. Ich war wirklich baff, als ich es betreten durfte.“
Natürlich sei es langfristig das Ziel, dort vor vollen Rängen auf dem Rasen zu stehen. Doch der Nachwuchsstürmer freue sich nun erst einmal darauf, in der U19 am Riederwald Fuß zu fassen und seine neuen Teamkameraden kennenzulernen. Seine Stärken sieht Nacho im modernen Stürmerspiel. „Ich versuche nicht nur, Tore zu erzielen, sondern möchte mannschaftsdienlich am Spiel teilhaben, in dem ich beispielsweise Bälle festmache, sie halte und weiterleite. Ein Vollblutstürmer eben“, lacht Nacho.
Als Belohnung seiner außerordentlichen Entwicklung sollte das Talent in diesem Jahr auch erstmals eine Nominierung für die spanische Junioren-Nationalmannschaft erhalten, doch der U17-Lehrgang musste kurzfristig abgesagt werden. „Schade, aber meine nächste Chance kommt bestimmt“, sagt er zuversichtlich. Der Fokus liege nun darauf, mit der Mannschaft eine erfolgreiche Saison in der A-Junioren Bundesliga Süd/Südwest abzuliefern. „Ein wenig nervös bin ich zwar auch, aber die Vorfreude überstrahlt die Nervosität um Längen“, sagt Nacho und ergänzt: „Es soll nun endlich losgehen!“