Nach vier Wochen Pause in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest stand für die U19 am Sonntag das Rückspiel gegen den VfB Stuttgart auf dem Programm. Nur wenige Tage nach der Rückkehr vom Dallas Cup in den USA wollte die Rasche-Elf positiv in den Ligaalltag zurückkehren.
Wünsch belohnt dominantes Spiel
Bei sonnigem Wetter am Riederwald wussten die Adlerträger schnell, das Spiel zu übernehmen und ließen die Gäste kaum zum Zug kommen. Dennoch dauerte es, bis es erstmals gefährlich vor dem Tor von Florian Hellstern wurde: Noah Fenyö setzte Paul Wünsch mit einem klasse Ball in Szene, der im Stuttgarter Strafraum auf Mladenovic ablegte. Dessen Abschluss ging nur um Haaresbreite am Tor des VfB vorbei (11.). Doch auch die Stuttgarter hatten sich viel vorgenommen und wurde besonders bei Standards gefährlich: Eine von Tom Barth getretene Ecke kam im Sechzehner zu Efe Martin der den Ball am langen Pfosten vorbei setzte (23.).
Die klareren Gelegenheiten gehörten allerdings der Eintracht: Ging Alaouis Schuss aus aussichtsreicher Position nach einer guten halben Stunde noch über das Tor (28.), machten es die Frankfurter kurz darauf besser: Derek Boakye Osei eroberte den Ball im Stuttgarter Aufbauspiel und leitete gedankenschnell zu Mladenovic weiter. Dieser hatte das Auge für den in den Strafraum einlaufenden Paul Wünsch, der vor dem Tor cool blieb und zur verdienten Führung einschob (29.).
Chancenplus wird nicht belohnt
In der Folge verpassten es die Adlerträger jedoch, ihre Führung weiter auszubauen. Der von Wünsch bediente Niko Kovac scheiterte am eingrätschenden Barth (36.), Aiden Harangis Schuss aus zweiter Reihe ging über das Tor von Florian Hellstern (37.). Wenig später hatte Fousseny Doumbia nach einer Ecke die Gelegenheit zum 2:0, der Stuttgarter Keeper klärte den Ball jedoch mit einer sehenswerten Parade (39.). Auch Spahns (45.) und Alaouis (46.) Hereingaben fanden im Strafraum der Gäste keinen Abnehmer (45.).
So kam es wie es kommen musste: Nach einem Ballgewinn machten die Stuttgarter das Spiel schnell, Boakye schickte Bujupi mit einem Steilpass auf die Reise, der im herauseilenden Ramming seinen Meister fand. Dieser kam im Anschluss jedoch nicht schnell genug zurück ins eigene Tor, was Luca Raimund eiskalt ausnutzte und den Ball zum 1:1 im leeren Tor versenkte (45.+2). So ging es mit einem Unentschieden in die Kabinen.
Die erste gute Gelegenheit des zweiten Durchgangs gehörte abermals den Eintrachtlern: Über Awusi Boddien, Mladenovic und Alaoui kam der Ball zum mitgelaufenen Noah Fenyö, dessen Schuss jedoch am langen Pfosten vorbei ging (48.). Kovacs Schuss aus der Distanz wenige Minuten später war wiederum kein Problem für den Stuttgarter Schlussmann (51.). Nach dieser Druckphase taten sich die Adlerträger allerdings zunehmend schwerer, Lücken in der gut sortierten Defensive der Gäste zu finden, die ihrerseits mehr Zug nach Vorne entwickelten: Erst hielt Ramming einen Schuss von Eliot Bujupi (52.), dann setzte Alexandro Azevedo seinen Abschluss aus 16 Metern über das Tor der Eintracht (53.).
Stuttgarter Effizienz
Während die Adlerträger im letzten Drittel zu ungenau agierten, netzten die Gäste mit ihrer nächsten Chance zur Führung ein: Eine von rechts getretene Ecke konnte Kovac zunächst klären, Lauri Penna machte die Kugel jedoch wieder scharf. Am Ende war es Elijah Scott, der zum 1:2 aus Frankfurter Sicht einköpfte (67.). Kurz darauf kam es noch dicker für die Adlerträger, als der bereits verwarnte Boakye Osei für ein Foul an Benjamin Boakye mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (80.).
Doch die A-Junioren gaben sich auch in Unterzahl nicht auf und belohnten sich für ihre Mentalität. Nach einer guten Kombination auf der rechten Außenbahn legte der eingewechselte Mazzone auf Mladenovic ab, der den Ball zum 2:2-Ausgleich in die Maschen schoss (87.). Die Stuttgarter warfen nun alles nach vorne, schafften es aber nicht, die aufopferungsvoll verteidigende Eintracht nochmal zu überwinden.
Spricht für die Mentalität der Mannschaft.
Helge Rasche
So stand nach 90 Minuten ein 2:2-Unentschieden zu Buche, das Helge Rasche zwiegespalten betrachtet: „Die Jungs haben so kurz nach der Rückkehr aus Dallas eine gute Leistung gezeigt. Von den Torchancen her hätten wir das Spiel eigentlich gewinnen müssen und schon zur Pause höher führen können. Von daher war heute auf jeden Fall mehr drin“, resümiert der U19-Trainer. „Wenn du dann aber auf einmal hinten liegst, nur noch zu zehnt spielst und dann noch aus dem eigenen Spiel heraus den Ausgleich machst, ist das wiederum sehr gut und spricht für die Mentalität der Mannschaft. Wenn man außerdem die Entwicklung vom Hinspiel bis heute betrachtet, sieht man schon eine große Verbesserung. Von daher nehmen wir das Ergebnis mit einem lachenden und einem weinenden Auge hin.“
Auswärtsfahrt nach Mainz steht an
Kommende Woche steht für Rasche und seine Mannschaft das Auswärtsspiel beim amtierenden A-Junioren-Meister FSV Mainz 05 auf dem Programm. Gegen die Rheinhessen wollen die Adlerträger, die nach dem Spieltag Platz fünf der Tabelle belegen, wieder einen Sieg einfahren. Die Partie findet am Samstag, 13. April, um 11 Uhr am Bruchwegstadion in Mainz statt.
Eintracht Frankfurt U19 – VfB Stuttgart U19 2:2 (1:1)
Eintracht: Ramming – Spahn (78. Kpebane), Doumbia, Fenyö, Awusi Boddien (86. Loune), Alaoui (60. Mazzone), Mladenovic, Wünsch (86. Savvidis), Kovac, Harangi, Boakye Osei
Stuttgart: Hellstern – Barth, Azevedo, Scott, Reinhardt, Lüers, Raimund (81. Migalic), Olivier (46. Penna), Bujupi (81. Kuranyi), Boakye (86. Freßle), Martin
Tore:
1:0 Wünsch (17.)
1:1 Raimund (45.+2)
1:2 Scott (68.)
2:2 Mladenovic (88.)
Vorkommnisse:
Gelb-Rot Boakye Osei (81.)
