19.10.2009

PORTRAIT Nr.6:Thomas Gentner-charakterstark und zuverlässig

Mit der neuen Regionalliga-Saison sind auch wir erstmals mit einer Portrait-Serie gestartet. Nach jedem Heimspiel wird auf unserer Homepage ein Spieler vorgestellt. Lesen sie heute Portrait Nummer 6: Thomas Gentner.

Nach jedem Heimspiel wird ab dieser Saison auf unserer Homepage ein Spieler vorgestellt. Wer schon vorher mehr erfahren möchte, findet die Portraits in der "Heimspielzeitung", die bei den Heimspielen ausliegt. Lesen Sie heute Portrait Nummer 6: Thomas Gentner - charakterstark und zuverlässig.

Vor dem 11. Spieltag der Regionalliga Süd stand unsere U23 auf dem 12. Tabellenplatz. Viele Punkte wurden bis dato unnötig verschenkt. An der Defensivarbeit schien das nicht zu liegen. Neben den beiden Tabellenführern aus Freiburg und Aalen hatte nur der gestrige Gegner Stuttgarter Kickers weniger Gegentore als Frankfurts zweite Tracht. Einer, der für die Festigkeit in der Vierkette sorgt, ist Linksverteidiger Thomas Gentner.Den Gast aus der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt kannte kaum einer so gut wie der gebürtige Nürtinger, denn noch vor wenigen Monaten nannte er die Waldau sein sportliches Zuhause. "Ich kenn die ganze Mannschaft und treffe mich immer noch regelmäßig mit einigen von ihnen, wenn ich in der Heimat bin". Für Gentner zählten, obwohl ein besonderes Spiel für ihn, nur drei Punkte für die Eintracht. Sein Vorhaben, nach dem Spieltag in der Tabelle vor den Kickers zu stehen, hat unsere U23 erfolgreich umgesetzt. Hierfür war ein Sieg von mindestens zwei Toren Unterschied notwendig. Am Ende sprang ein 3:1-Erfolg heraus.Für den erst seit wenigen Tagen 21-Jährigen ist Eintracht Frankfurt die erste „außer-schwäbische“ Station in der Fußball-Karriere. Nach den Jugendvereinen TSV Beuren, VfL Kirchheim und VfB Stuttgart, verschlug es ihn zur innerstädtischen Konkurrenz ans GAZi-Stadion. Für die Stuttgarter Kickers brachte er es nicht nur auf 30 Oberligapartien und drei Tore, sondern auch auf 18 Einsätze in der 3. Liga. "In diese Liga möchte ich auf jeden Fall wieder zurückkehren – und sehr gern mit der Eintracht", formuliert Gentner sein offensives Ziel, dass er aber nicht unbedingt für diese Saison verstanden haben will: "Einen guten, einstelligen Tabellenplatz können und wollen wir dieses Jahr erreichen."Momentan will sich Thomas Gentner voll auf den Fußball konzentrieren. Nach dem Abschluss seiner Fachhochschulreife, begann er an der FH Nürtingen ein BWL-Studium. "Mit dem Umzug nach Frankfurt habe ich das erst einmal auf Eis gelegt. Ich möchte wissen, wie weit ich es mit Fußball schaffen kann. Studieren kann ich später immer noch.", schätzt Gentner seine Situation realistisch ein und weist damit indirekt auf sein Ziel hin, in einer höheren Liga spielen zu wollen.Thomas Gentner ist am Riederwald angekommen. "Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden. Es ist eine junge, gute Truppe, die sich bestens versteht und auch nach Trainingsschluss etwas gemeinsam unternimmt.", lobt der sympathische und aufgeschlossene Außenverteidiger seine Teamkameraden und das Umfeld.  Nachdem er sich für die ersten beiden Partien verletzungsbedingt auf die Tribüne setzen musste, hat er sich schnell in die Mannschaft gekämpft und genießt nun den Stammspieler-Status unter Trainer Frank Leicht. "Thomas ist ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Viererkette. Er arbeitet äußerst professionell, ist charakterstark und zuverlässig.“, schwärmt Gentners Trainer. "Taktisch ist er prima geschult, hat eine gute Übersicht über das Spielgeschehen und immer einen Blick für seine Mitspieler, weswegen er früher den Spitznamen "Franz Beckenbauer" trug", plaudert der Coach aus dem Nähkästchen. Lediglich an den Themen Schnelligkeit, Dynamik und Umschalten in die Offensive sieht der Trainer Nachholbedarf. „Wenn Thomas aber die Vorbereitung mit bestreiten kann, bin ich mir sicher, dass wir in der Rückrunde schon große Fortschritte sehen werden“, zeigt sich Leicht optimistisch.Weil er sich in der letzten Saison sehr stark weiter entwickelte, sich einen Stammplatz in der ersten Garde der Kickers ergatterte und auf seiner Position zu den besten Spielern der 3. Liga überhaupt gehörte, wurde er vom Leistungszentrum von Eintracht Frankfurt e. V. schon früh für die zweite Regionalliga-Saison verpflichtet. Für den jungen Verteidiger war der Wechsel nach Hessen kein Rückschritt. Die sehr offensive und erfolgreiche Spielweise und die damit verbundenen guten Aufstiegschancen der Eintracht überzeugten ihn. Außerdem kennt Gentner viele Mitspieler und den Trainer noch aus vergangenen Stuttgarter Tagen, was ihn zusätzlich bekräftigte an den Main zu wechseln: "Ich habe von Eintracht-Spielern, die ich von früher kenne, nur Positives über die Trainingsbedingungen und das Umfeld gehört."Thomas Gentner trägt einen für die Fußballwelt bekannten Namen. Seinem Bruder Christian ist er sehr ähnlich. Nicht nur, dass sie beide den gleichen Werdegang durch die Fußballjugend vorweisen können oder beide die gleiche Position gelernt haben (Thomas wurde erst vor zwei Jahren vom zentralen Mittelfeldspieler zum Verteidiger umgeschult). "Beide sind nicht mit dem allergrößten Talent gesegnet", räumt der Fußballlehrer Leicht ein. Und der muss es wissen, hat er doch beide durch die B-Jugend vom VfB Stuttgart begleitet. "Aber genauso wie Christian wird Thomas mit seinem Engagement und seiner Bodenständigkeit seinen Weg machen - davon bin ich überzeugt", so der Coach. Für Thomas Gentner ist sein drei Jahre älterer Bruder eine Art Vorbild: "Wir haben oft Kontakt und er gibt mir viele Ratschläge. Ich versuche natürlich ihm nachzueifern, aber ich weiß, dass das sehr schwierig wird."