Beim Benefizspiel zugunsten der Initiative 19. Februar, in dem die A-Junioren auf die U19 des FC St. Pauli trafen, rückten die sportlichen Geschehnisse in den Hintergrund. Denn der Fokus galt dem Gedenken an die Betroffenen des rassistischen Attentats, das am 19. Februar 2020 in Hanau neun Menschen das Leben kostete.
St. Pauli mit furiosem Start
Dennoch hatten sich beide Mannschaften viel vorgenommen und boten den rund 200 Zuschauer:innen im Herbert-Dröse-Stadion Hanau eine packende Partie. Den besseren Start erwischten dabei die Gäste aus Hamburg, die bereits mit ihrer ersten Gelegenheit in Führung gehen konnten (1.). In der Folge kamen auch die Adlerträger immer wieder zu guten Gelegenheiten, doch weder Hoti (5.) noch Chaikhoun (17.) schafften es, den Ball im Tor unterzubringen. Stattdessen waren es die Young Rebels, die sich vor dem Frankfurter Gehäuse erfolgreich zeigten: Per Doppelschlag erhöhte Politz für die Hamburger auf 3:0 (22., 25.).
Doppelpack und Ausgleich
In der Schlussphase des ersten Durchgangs setzten die Eintrachtler jedoch zu einer spektakulären Aufholjagd an. Tamiou Kpebane überwand Behr im Tor der Hamburger nach einer Ecke (34.), und schnürte nur zwei Zeigerumdrehungen später seinen Doppelpack (36.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es dann Anas Alaoui, der sich im Strafraum der Gäste durchsetzen konnte und zum 3:3-Ausgleich einnetzte (44.).
Nach dem Seitenwechsel beruhigte sich die Partie etwas. Beide Mannschaften legten zwar weiterhin viel offensive Spielfreude an den Tag, schafften es aber nur selten, sich zwingende Gelegenheiten zu erarbeiten. In der Schlussphase waren es die Adlerträger, die dem Siegtreffer näher schienen, sich mit ihren Abschlüssen allerdings an der Defensive der Hamburger die Zähne ausbissen. Auf der anderen Seite wusste St. Pauli die Räume, die sich durch die Frankfurter Schlussoffensive gebildet hatten, zu nutzen: Herrmann brachte die Gäste in der 89. Minute erneut in Führung, Stüven machte in der Nachspielzeit den Deckel drauf (90.+3). Damit endete ein unterhaltsames Benefizspiel mit 5:3 zugunsten der Hamburger.
Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl geht vor allem an die Hinterbliebenen der Opfer vom 19. Februar 2020.
Mounir Chaftar
„Es war ein offener Schlagabtausch mit vielen Torchancen auf beiden Seiten und mit dem glücklicheren Händchen für den FC St. Pauli“, resümiert Trainer Mounir Chaftar nach der Partie. Das Hauptaugenmerk gelte aber dem eigentlichen Anlass des Aufeinandertreffens. „Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl geht vor allem an die Hinterbliebenen der Opfer vom 19. Februar 2020. Ein großes Lob auch an die Initiative 19. Februar, den FC St. Pauli und alle Beteiligten, die in die Organisation des Benefizspiels involviert waren.“
Das Benefizspiel im Video
Eintracht Frankfurt U19 – FC St. Pauli U19 3:5 (3:3)
Eintracht: Siljevic (46. Efthymiou) – Ayadi (46. Spahn), Loune (46. Vadacca), Alaoui (46. Geike), Chaikhoun, Savvidis, Masjedizadah, Kpebane (46. Dzanovic), Boakye Osei, Husterer, Hoti (46. Is)
St. Pauli: Behr (46. Finner) – Jonischkeit (21. Herrmann), Aseidu Addo, Maboa Dibamba (46. Alimov), Schmidt (61. Seidi), Amaniampong (57. Zimmermann), Stüven, Palapies, Politz (57. Zander), Yanda, Hense (46. Mane)
Tore:
0:1 Hense (1.)
0:2 Politz (22.)
0:3 Politz (25.)
1:3 Kpebane (34.)
2:3 Kpebane (36.)
3:3 Alaoui (44.)
3:4 Herrmann (89.)
3:5 Stüven (90.+3)