Kantersieg zum Ligastart

Welch ein Auftakt! Die U19 brannte zum Saisonauftakt bei hochsommerlichen Temperaturen im Riederwaldstadion ein regelrechtes Offensivfeuerwerk ab und sicherte sich mit einem 8:2 (4:0)-Erfolg die ersten drei Punkte im ersten Saisonspiel. Die Anfangsphase der Begegnung ließ jedoch noch nicht auf ein Spektakel schließen – im Gegenteil: Beide Teams tasteten sich zu Beginn abwartend ab, Strafraumaktionen waren lange Mangelware. Das änderte sich schlagartig mit dem Frankfurter Führungstreffer: Nach einem Eckball schien die Aktion zunächst bereinigt, aber die Adlerträger schalteten nicht ab. Muhammed Damar brachte den Ball hoch in den Kickers-Sechzehner, Luka Hyryläinen flankte von der Grundlinie die Mitte und Angreifer Dzanan Mehicevic vollstreckte per Kopf eiskalt zum 1:0 (21.).

Wie sich herausstellte, sollte dieser Führungstreffer zum Dosenöffner eines Spektakels avancieren, denn in der Folge zündeten die Adlerträger Offensivaktionen fast im Minutentakt. Nach einem langen Ball in die Spitze rollte der Ball vor die Füße von Rechtsaußen Giorgos Pontikou, der den herauseilenden Stuttgarter Keeper Leon Neaime locker zum 2:0 überwinden konnte (24.). Die Kickers schienen nun sichtlich mitgenommen ob des doppelten Rückschlags. Nach einer halben Stunde wurde Gianluca Schäfer im Strafraum klar zu Fall gebracht, den fälligen Elfmeter verwandelte der linke Flügelspieler selbst zum 3:0 (31.). Doch damit gaben sich die Riederwälder in Hälfte eins noch nicht zufrieden. Vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff steckte Kapitän Jan Schröder den Ball durch auf den startenden Mehicevic. Der Torjäger, der in der U14 und U15 das Trikot der Stuttgarter Kickers trug, vollendete gegen seinen ehemaligen Klub zum 4:0 und schnürte damit den Doppelpack (41.).

Blitzstart und anhaltender Torhunger

Wer glaubte, im zweiten Spielabschnitt würden es die Jungadler etwas ruhiger angehen lassen, sah sich schnell im Unrecht. Drei Minuten dauerte es, ehe nach Wiederanpfiff der Ball erneut im Kasten der Kickers einschlug. Und wieder war das gesamte Front-Trio beteiligt: Schäfer bediente mit einem Querpass Mehicevic, der jedoch mit seinem Abschluss an Neaime scheiterte. Doch Pontikou war mit dem Nachschuss zur Stelle und erhöhte auf 5:0 (48.). Und die Eintracht drückte weiter munter aufs Gaspedal, den nächsten Treffer erzielten dann jedoch die bemühten Gäste. Die Schwaben hielten, trotz schier aussichtsloser Lage, dagegen – und Laurenziu Biemel belohnte diese Bemühungen und traf per Drehschuss zum 1:5 aus Gäste-Sicht (54.). So mutig die Stuttgarter sich auch zu wehren versuchten, so löchrig präsentierten sie sich auch in der Defensive. Im direkten Gegenzug schlugen die Kramny-Schützlinge nämlich wieder zurück: Schäfer konnte von links in den Strafraum eindringen und veredelte mit einem sehenswerten Chip über den Keeper seinen starken Sololauf (57.) – 6:1!

Auch in der letzten halben Stunde des Spiels gelang es den Riederwäldern ein ums andere Mal, die Kickers-Abwehr dank ihrer hohen Geschwindigkeit zu überwinden. Nach einigen liegengelassenen Möglichkeiten war es einmal mehr Pontikou, der abstaubte und so seinen dritten Treffer am heutigen Tag erzielte (72.). Mit einigen frischen Kräften entfachte Trainer Kramny dann selbst nochmal den Konkurrenzkampf, denn auch die Einwechselspieler ließen in der Schlussviertelstunde nicht locker: Erst vergab der eingewechselte Mahmut Afsar zwar eine gute Möglichkeit (78.), sechs Minuten später machte es der Deutsch-Türke aber besser und lupfte den Ball nach einem Zuspiel von Antonio Foti gefühlvoll in die Maschen – das 8:1 (84.). Den Schlusspunkt setzten dann die Gäste, denen man eine gute Moral bis zum Schlusspfiff nicht absprechen kann. Nach einem Zweikampf im Eintracht-Sechzehner zeigte Schiedsrichter Marc Heiker erneut auf den Punkt, Antonio Babic verwandelte sicher und stellte so den 8:2-Endstand her (88.).

Unterm Strich ein furioser Saisonauftakt, der den Adlerträgern geglückt ist und ein auch in der höhe verdienter Sieg. Demensprechend zufrieden fiel das Fazit von Jürgen Kramny aus: „Anfangs war es schwierig, Torchancen herauszuspielen, in dieser Phase waren wir noch zu verhalten“, so Kramny, der ergänzt: „Mit dem Führungstreffer hat sich das dann geändert. Wir könnten uns sehr viele Gelegenheiten erarbeiten – und das auch über die gesamte Spieldistanz durchziehen.“ Dass seine Schützlinge bis zum Schlusspfiff weiter gierig geblieben sind, lobt der U19-Trainer zwar, fügt aber hinzu: „Das erwarte ich auch. Wir haben so viel Geschwindigkeit und Technik auf dem Platz, dass wir die Partie kontrollieren und dennoch weiter torgefährlich sein können.“ Mit Blick auf die nächsten Aufgaben sagt Kramny: „Die Jungs sollen weiter befreit Fußball spielen. Wir müssen jeden Gegner aufs neue knacken, am Samstag wollen wir erneut eine gute Leistung abrufen.“ Dann steht für die A-Junioren das erste Auswärtsspiel der Saison an, wenn sie beim SV Darmstadt zu Gast sind.