14.11.2020
U19

Junge Adler im Anflug: Elias Bördner

Im Leistungszentrum am Riederwald werden junge Adler flügge, so wie U19-Torhüter Elias Bördner, der seit 2017 den Adler auf der Brust trägt.

„Torwart!“, schallt es durchs Riederwaldstadion, wenn U19-Keeper Elias Bördner einen hohen Ball des Gegners ausgeguckt hat und seiner Mannschaft ansagt, dass er sich um das Leder kümmert. Seit diesem Sommer ist Bördner der gesetzte Torhüter in der U19 und konnte das Vertrauen von Trainer Jürgen Kramny in seinen A-Junioren Bundesliga-Einsätzen zurückzahlen. Seine fußballerische Ausbildung begann der heute 18-Jährige 2008 beim TuS Haintchen.

Über Wieseck nach Frankfurt

Fünf Jahre spielte er dort, es folgte ein Jahr beim SV Wolfenhausen, bevor der Torhüter beim ersten größeren hessischen Verein anheuerte. Der Mittelhesse wechselte 2013 zum SV Wehen Wiesbaden, wo er drei solide Jahre absolvierte und die Scouts der Adlerträger auf sich aufmerksam machte. „Nach meiner U14-Saison in Wiesbaden erhielt ich ein Angebot von der Eintracht, wollte aber lieber bei meinem damaligen Trainer im Team bleiben, da ich mich bei ihm sehr gut entwickelt hatte“, erzählt Bördner von seinem fußballerischen Werdegang. So schlug das Torhütertalent die Offerte vom Riederwald aus und stellte sich gedanklich schon auf eine weitere Spielzeit im Dress des SV Wehen ein. Doch entgegen der Planung, mit dem ehemaligen Coach in die neue Saison zu gehen, gab es einen Trainerwechsel, der Elias wechselwillig machte.

Im Testspiel der Profis gegen den 1. FC Nürnberg hütete Elias Bördner das Eintracht-Tor.

Da die Eintracht ihre Torhüter für die bevorstehende Saison 2016/17 allerdings schon fix verpflichtet hatte, nutzen die Verantwortlichen kurzerhand die Kooperation mit der TSG Wieseck und brachten Bördner dort in der U15 unter. Dort machte der Schlussmann mit glänzenden Leistungen auf sich aufmerksam, weshalb in der kommenden Saison der Wechsel an den Riederwald erfolgte. Dort absolvierte Bördner in der U16 seine erste Saison als Adlerträger und bestätigte die Verantwortlichen in ihrer guten Einschätzung seiner Fähigkeiten. Die Spielzeiten in der U16 und U17 ließen keinen Zweifel daran, dass Bördner auch den Sprung in die U19 schaffen würde. Dort musste der 2002 geborene erst einmal Geduld beweisen und sich hinter der damaligen Nummer eins Max Hinke einreihen. Doch als Teamplayer nutzte er diese Situation, unterstützte seinen Mitspieler und bewies seine Qualitäten, wenn er gebraucht wurde. Auch als Reservist bewies er sich als starker Rückhalt für die gesamte Mannschaft.

Perspektiven auf dem Platz, zielstrebig daneben

Nach seiner ersten U19-Saison, in der er zu lediglich drei Einsätzen kam, wurden Geduld und Arbeit mit der Stammposition als Torhüter der U19 und Teilnahme am Training der Profis belohnt. Mit der Profi-Mannschaft absolvierte er zudem 2019 ein Trainingslager, ehe er 2020 erstmals als Teil des Kaders mit zum Europa League-Spiel nach Basel reisen durfte. Seitdem trainiert er regelmäßig am Deutsche Bank Park und kann vom Training mit Kevin Trapp und Markus Schubert profitieren. „Das Training unter Jan Zimmermann und mit den Profis generell hat ein ganz anderes Tempo. Jan hat von mir von vorneherein Lockerheit gefordert, die nach meiner anfänglichen Anspannung mittlerweile auch deutlich einfacher abzurufen ist.“

Fliegt der Keeper für die U19 am Riederwald und die Profis im Stadtwald, hebt er ob seines guten Standes bei den Eintracht-Verantwortlichen bei seiner beruflichen Planung nicht ab. „Ich habe durch die hohen Erwartungen an mich und das intensive Training zwar wenig Zeit abseits des Platzes, aber ich weiß, dass ich mich auch neben dem Fußball um ein berufliches Standbein bemühen muss“, lässt der Mittelhesse in seine Zukunftsplanung blicken. Um sich ein zweites Standbein aufzubauen, hat Bördner zum Wintersemester 2020/21 ein Fernstudium im Fach Sportmanagement begonnen – egal welcher Weg es für ihn wird, im Sport hat Bördner seine Leidenschaft gefunden und möchte diese an jedem Tag produktiv nutzen. Doch auch wenn der Ball im Jugendbereich im November corona-bedingt ruht, sind die Ziele für den U19-Torwart klar: „Ich möchte meine letzte Juniorensaison so gut wie möglich nutzen und den Riederwald mit einem positiven Gefühl verlassen können.“