Im Vergleich zum torlosen Unentschieden in der Vorwoche gegen den FC-Astoria Walldorf veränderte Trainer Dennis Schmitt seine Startaufstellung im Schwabenland auf zwei Positionen. Für Kolbe und Ghotra rotierten der von Länderspielreise zurückgekehrte Fenyö und der wiedergenesene Wenig in die Anfangsformation. Als Kapitän führte Dominik Crljenec die Adlerträger auf den Rasen im Stadion an der Hohenstaufenstraße in Göppingen.
Sehenswerte Führung mit der ersten Chance
Bei trockenen Bedingungen und zwölf Grad Außentemperatur zeigten sowohl die in weißen Trikots gekleideten Jungadler als auch der gastgebene GSV von Beginn an, dass sie sich nicht verstecken wollten. Es waren gerade einmal acht Zeigerumdrehungen gespielt, ehe die Eintracht mit der ersten Gelegenheit in Führung ging. Nach einem langen Ball von Layer wurde der Ball zum Bumerang für den GSV. Doumbia gewann das Kopfballduell in der Defensive gegen seinen Gegenspieler, Hauswirth leitete auf Wenig weiter, der die Kugel sehenswert und aus der Bewegung mit der Hacke in den Lauf von Inanoglu chippte. Dieser nahm das Spielgerät im Sechzehnmeterraum direkt und versenkte die Kugel ohne Chance im rechten unteren Toreck. Das zehnte Saisontor für den Frankfurter und gleichzeitig die vielumjubelte Führung bei den mitgereisten Adler-Fans (8.).
Die Eintracht dominierte in der Anfangsviertelstunde die Partie, bis zur nächsten Gelegenheit sollte es allerdings bis zur 18. Minute dauern. Eine Fenyö-Ecke an den ersten Pfosten erreichte dort den eingelaufenen Inanoglu, der aus kurzer Distanz dem Ball nicht die nötige Richtung verleihen konnte und die Kugel neben das Tor setzte (18.). Drei Minuten später die erste große Gelegenheit für den Göppinger SV: Nach einer Flanke von Kapitän Schraml kam Freiwald im Zentrum mit der Hacke an die Kunststoffkugel, scheiterte aber an einer starken Reaktion von Ramming im U21-Tor (21.). Mitte der ersten Halbzeit wurden die Gastgeber stärker, scheiterten zumeist aber am letzten oder vorletzten Pass. Dicklhuber versuchte es vielleicht auch deshalb mit einem Schuss aus rund 20 Metern, der jedoch rund einen Meter über den Frankfurter Querbalken flog (33.).
Eintracht erhöht und drückt vor der Pause
Nach der Drangphase der Heimmannschaft übernahm die U21 rund zehn Minuten vor dem Pausentee wieder klar die Spielkontrolle. Einen Schussversuch von Wünsch blockte GSV-Verteidiger Trivunic mit dem Fuß (37.). Die Gelegenheit sorgte für neuen Mut bei den Jungadlern, die sich prompt belohnten. Wünsch legte die Kugel auf der rechten Außenbahn ab auf Wenig. Dessen Hereingabe erreichte Inanoglu, der den Ball freistehend zur 2:0-Führung einschob (40.).
Layer stand nun aber wieder mehr im Mittelpunkt und Wünsch lieferte sich das nächste Privatduell mit dem Göppinger Schlussmann. Einen Schuss aus spitzem Winkel lenkte Layer sicher zur Ecke (41.). Die Gastgeber sehnten dem Pausenpfiff entgegen, doch Frankfurt wollte den Spielstand weiter vergrößern. Inanoglu mit einer Direktabnahme (43.) und Wünsch per Kopf in Folge einer Ecke (45.) hätten den Spielstand noch deutlicher gestalten können. Kurz darauf endete eine rasante Schlussphase in der ersten Hälfte und nach einer zweiminütigen Nachspielzeit ging es für beide Mannschaften beim Spielstand von 2:0 aus Eintracht-Sicht in die Kabinen.
Der GSV reagierte und wechselte zur Pause dreifach: Steinbrenner, Kececi und Ziesche kamen für Wolff, Freiwald und Baroudi in die Partie. Mit frischem Wind gehörte den Göppingern am Ende auch die erste Gelegenheit im zweiten Durchgang. Dicklhuber tankte sich auf der linken Bahn durch, scheiterte aber an der Fußparade des aufmerksamen Ramming (47.). Eben jener Dicklhuber ging nun als Führungsspieler voran und erzielte den Anschluss für seine Farben: Nach einer hohen Flanke des eingewechselten Kececi von links stand der Routinier am zweiten Pfosten goldrichtig und nickte zur Freude der Heimfans zum 1:2 ein (50.). Die Eintracht schwankte in dieser Phase bedrohlich. Ziesches Abschluss von der Sechzehnerkante ging nur um wenige Zentimeter am Kasten von Ramming vorbei (54.). Angetrieben von der hitzigen Stimmung auf der Tribüne, ging es nun auch auf dem Rasen härter zur Sache, sodass Schiedsrichter Ziehmer die Hände voll zu tun hatte.
Inanoglus dritter Treffer sorgt für Spielkontrolle
Und inmitten dieser Göppinger Drangphase stach die U21 der Frankfurter Eintracht plötzlich eiskalt zu: Nach einer Balleroberung von Müller im Spielaufbau der Gastgeber ließ Wenig im Zentrum den Ball galant durch auf den im Rücken postierten Inanoglu, der die Kugel ohne Kompromisse im unteren Eck versenkte und mit dem Dreierpack seinen zwölften Saisontreffer markierte (61.). Das 3:1 nahm den Göppingern sowohl auf der Tribüne als auch auf dem Rasen den Wind aus den Segeln.
Wünsch hatte im Strafraum die nächste Gelegenheit, scheiterte aber an einem Göppinger Abwehrbein (69.). Auf der anderen Seite versuchten es die Gastgeber aus Distanz in Person von Selitaj, doch sein Schuss stellte kein Problem für Ramming dar (70.). Es ging nun hoch und runter: Der auffällige Wünsch tankte sich im Alleingang durch die Göppinger Hintermannschaft, scheiterte dann aber im Eins-gegen-Eins-Duell am herauseilenden Layer (71.).
Hitzige Schlussphase und Frankfurter Erfolgserlebnis
Göppingen wollte nochmal und rannte vor 1.020 Zuschauern im Stadion an der Hohenstaufenstraße an, doch die Eintracht stand in der Schlussphase sicher in der Hintermannschaft. Nennenswerte Gelegenheiten blieben deshalb bis weit in die Schlussphase aus. Die beste Chance hatte noch Frankfurts Bonianga, dessen Torabschluss in Folge eines Konters erfolgreich zur Ecke geblockt werden konnte (88.).
Die in rot-schwarz gekleideten Gastgeber machten Fehler im Spielaufbau, doch die Eintracht konnte sie nicht nutzen. Nach einer Balleroberung von Starodid liefen die Adlerträger in Überzahl auf das Göppinger Tor, scheiterten in Person von Kolbe aber nur um Zentimeter an der Torgröße (89.). Es lief bereits die Nachspielzeit im Schwabenland, in der der GSV die Partie noch einmal spannend machen sollte. Nach einem Steckpass aus dem Zentrum kam der eingewechselte Profis vor Ramming an den Ball und schob zum Hoffnung bringenden 2:3-Anschluss aus Sicht der Gastgeber ein (90.).
Es wurde nochmal hitzig nachdem Ziesche im Strafraum fiel und wehement einen Elfmeter forderte. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Ziehmer blieb stumm und ertönte erst wieder mit dem kurz darauffolgenden Schlusspfiff. Mit dem verdienten Auswärtssieg im Schwabenland bleibt die U21 der Frankfurter Eintracht vierten Spiel in Folge ungeschlagen, hat in acht von neun Rückrundenspielen nicht verloren und schiebt sich mit dem dreifachen Punktgewinn vorübergehend auf den 13. Tabellenplatz der Regionalliga Südwest. Das nächste Spiel für die Schmitt-Elf steht bereits am kommenden Mittwoch an. Dann empfangen die Jungadler im heimischen Ahorn Camp Sportpark in Dreieich den TSV Steinbach Haiger zum Hessenduell. Anpfiff ist um 19 Uhr.
1. Göppinger SV - Eintracht Frankfurt U21 2:3 (0:2)
Göppingen: Layer - Yalman (76. Piljek), Frölich, Trivunic, Schraml, Mc Donald (81. Profis), Wolff (46. Steinbrenner), Selitaj, Freiwald (46. Kececi), Baroudi (46. Ziesche), Dicklhuber
Eintracht: Ramming - Doumbia, Loune (59. Vrancic), Inanoglu, Wünsch (84. Starodid), Fenyö (76. Ghotra), Crljenec, Hauswirth (59. Bonianga), Müller, Wenig (84. Kolbe), da Silva Kiala
Tore:
0:1 Kaan Inanoglu (8.)
0:2 Kaan Inanoglu (40.)
1:2 Kevin Dicklhuber (50.)
1:3 Kaan Inanoglu (61.)
2:3 Tyron Profis (90.)