03.03.2021
U17

Höhere Schlagzahl, größere Wirkung

Das Individualtraining ist neben dem Teamtraining ein weiterer wichtiger Bestandteil im Wochenplan der U19 und U17. Ein Mehrwert ist hierbei die Konzentration auf eine kleine Gruppe.

Mittwoch, 12 Uhr: Vollgepackt mit Pylonen, Hürden und Freistoß-Dummys betreten U17-Co-Trainer Ervin Skela, Mittelfeldspieler Muhammed Damar und Defensivspieler Antonio Tikvic den Kunstrasenplatz. „Ok Jungs, der Plan für heute: ein kurzes Warum-up, ein Hürdenparcours mit anschließenden Flugbällen und eine Flanken-/Abschluss-Übung. Los geht’s!“ Obwohl später am Tag noch ein Mannschaftstraining ansteht, schnürt Skela mit seinen beiden Schützlingen schon vorab die Fußballschuhe. Es handelt sich hierbei um das Individualtraining, das derzeit zweimal wöchentlich stattfindet.

Auch Trainer Sandro Stuppia wirft von außen einen Blick auf die Mini-Trainingsgruppe. Er erklärt: „Das Individualtraining habe ich komplett an Ervin abgegeben. Hier hat er von der Planung bis zur Umsetzung das Heft in der Hand. Mein Co-Trainer ist schließlich nicht nur zum Hütchen aufstellen da“, schmunzelt Stuppia. Derweil läuft bei Skela, „Mo“, und „Toni“ bereits das Warm-up, ein Ballbesitzspiel in einem abgesteckten Feld. Es geht zur Sache, der Spaß darf jedoch auch nicht fehlen.

Neben der Ernsthaftigkeit darf auch ein gewisser Spaß-Faktor nicht fehlen.

Aktuell findet das Individualtraining je zweimal wöchentlich statt. Bei den A-Junioren dienstags und donnerstags, bei der U17 mittwochs und freitags. „Normalerweise schnappen wir uns auch nach den Mannschaftstrainings einzelne Spieler, mit denen wir positionsbezogen an gewissen Stellschrauben drehen. Das ist aber aufgrund der eng getakteten Trainingspläne der Mannschaften und des damit verbundenen Hygienekonzepts nicht möglich“, erläutert Skela und ergänzt: „Deshalb führen wir derzeit zwei Individualeinheiten vor dem Mannschaftstraining durch, an denen in der Regel die Internatsspieler teilnehmen.“

Hier haben wir die Möglichkeit, gezielt auf Defizite der Spieler einzugehen und erreichen durch mehr Wiederholungen einen besseren Lerneffekt.

U17-Co-Trainer Ervin Skela

Die nächste Übung steht an. Mo und Toni absolvieren einen Lauf über die Mini-Hürden, durchqueren die Dummys, spielen einen Doppelpass mit dem Co-Trainer und schlagen einen präzisen Flugball in Richtung Tor – so weit die Theorie. Dass nicht jeder einzelne Durchgang perfekt läuft, ist logisch. Auffallend aber: jeder Ablauf wird kommentiert und der nächste Versuch steht direkt an. Für Skela ein entscheidender Vorteil des Individualtrainings: „Hier haben wir die Möglichkeit, gezielt auf Defizite der Spieler einzugehen und erreichen durch mehr Wiederholungen einen besseren Lerneffekt“, so der U17-Co-Trainer.

Die Übungen sind dabei abgestimmt auf die Position des jeweiligen Spielers, was die dritte und letzte Übung des Trainings verdeutlichte. Muhammed, Offensivspieler und Spielmacher, absolviert an der Seitenauslinie einen Mini-Parcours und schlägt anschließend eine Flanke in den Sechzehner. Dort lauert Antonio, der als Abwehrspieler naturgemäß in viele Kopfballduelle verwickelt ist und bei eigenen Eckbällen und Freistößen den Weg mit in die Offensive macht.

Auch hier ist Skela nicht mit jeder Aktion auf Anhieb zufrieden. „Toni, nicht so früh in den Sechzehner. Erst, wenn der Ball schon fast da ist, mit Wucht hineinlaufen.“ Gesagt, getan. Schon beim anschließenden Versuch setzt der Abwehrhüne den Rat des Co-Trainers um. „Das war besser, Toni. Gut so!“ Für Skela sind bereits solche Kleinigkeiten ein großer Erfolg. „Egal, wie oft ich einem Spieler ein Ablauf oder eine Bewegung erklären muss: wir üben es so oft, bis es sitzt. Denn seine Motivation sei vor allem, fährt der Co-Trainer fort, die Spieler von Training zu Taining besser zu machen. „Mir macht es großen Spaß, die individuellen Einheiten zu leiten und auch die Spieler profitieren davon enorm“, so Skela, der kurz darauf die Einheit beendet. Für die beiden Spieler bleibt aber nicht allzu viel Zeit zum Durchschnaufen. Knapp zwei Stunden später stehen sie wieder auf dem Feld - dann wieder mit der gesamten Mannschaft.