09.06.2021
U17

„Haben Schritte nach vorne gemacht“

In der Sommervorbereitung beinahe unschlagbar, in den wenigen Liga-Partien wechselhaft. Ervin Skela lässt eine nicht einfache, aber letztlich ordentliche Spielzeit der B-Junioren Revue passieren.

Der U17-Saison blickte man im Leistungszentrum erwartungsvoll und zuversichtlich entgegen. Zum einen, weil Trainer Sandro Stuppia seiner Mannschaft in die U17 folgte und das äußert erfolgreiche gemeinsame U16-Jahr fortgeführt werden sollte. Zum anderen, weil Stuppia mit dieser Ausgabe nicht allein betraut wurde, sondern mit Ervin Skela auf einen fachlich kompetenten Eintrachtler durch und durch zählen durfte. Nach zuvor fünf Jahren in der Eintracht Frankfurt Fußballschule stellte das Amt des U17-Co-Trainers für Skela die erste Tätigkeit am Riederwald dar. „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, so Skela, der rückblickend erzählt: „Auch für mich war das eine große Herausforderung, in der ich mich aber von Beginn an sehr wohl gefühlt habe. Ich kannte Sandro vorher nicht, aber wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden und auch in der Mannschaft herrschte eine gute Atmosphäre.“

Diese gute Atmosphäre spiegelte sich in der Sommervorbereitung des vergangenen Jahres in den starken Testspiel-Resultaten wider. Mit Ausnahme der ersten Testpartie beim VfL Bochum Ende Juli 2020 (0:3), gewannen die Adlerträger ausnahmslos alle Begegnungen – und das mit teils beachtlichen Ergebnissen: Im Trainingslager in Bad Blankenburg schlugen die Riederwälder den FC Carl Zeiss Jena 9:2, gegen Bayer Leverkusen gab es einen 4:3-Erfolg und auswärts beim 1. FC Köln siegten die Jungadler 3:2. Mit einer großen Portion Selbstvertrauen gingen die Adlerträger Mitte September in das Auftaktspiel der B-Junioren Bundesliga-Saison gegen den 1. FC Nürnberg am heimischen Riederwald – das jedoch ganz anders verlief als geplant.

Nach Führung und Platzverweis mussten sich die Jungadler dem Club aus Nürnberg 1:3 geschlagen geben. „Es war natürlich enttäuschend, dass wir das Auftaktspiel verloren haben. Das hatten wir uns nach der starken Vorbereitung anders vorgestellt“, so Skela, der die lediglich fünf Auftritte in der U17-Bundesliga Süd/Südwest unterschiedlich bewertet: „Nach dem Nürnberg-Spiel konnten wir in Wehen gewinnen und auch beim Unentschieden gegen einen starken FC Augsburg waren wir nah dran an einem Sieg.“ Es sei in der Liga, so der ehemalige Eintracht-Profi, ein wenig auf und ab gegangen. Auf eine knappe Niederlage beim TSV 1860 München folgte Ende Oktober an Spieltag fünf ein deutlicher 4:0-Erfolg über den 1. FC Heidenheim.

Ich bin mir sicher, dass wir es geschafft hätten, im weiteren Verlauf zu den Top-Teams der Liga zu gehören – das Potenzial hat diese Mannschaft allemal.

Ervin Skela

Der deutliche Sieg gegen die Mannschaft aus Ostwürttemberg sollte zugleich der letzte Auftritt der Adlerträger in der B-Junioren Bundesliga gewesen sein. Die wenig später beschlossene Saison-Unterbrechung mündete – wie auch bei allen anderen Junioren-Altersklassen – im späteren Abbruch. „Natürlich hätten wir nach dem guten Auftritt gegen Heidenheim gerne weitere Ligaspiele bestritten“, so Skela und ergänzt: „Ich bin mir sicher, dass wir es geschafft hätten, im weiteren Verlauf zu den Top-Teams der Liga zu gehören – das Potenzial hat diese Mannschaft allemal.“  

Zwar waren ab November keine Ligaspiele mehr möglich, schnell wurde aber klar, dass die dem Profifußball zugehörigen B-Junioren immerhin trainieren durften. Ein Privileg, für das Trainer und Mannschaft äußerst dankbar gewesen seien. „Wir haben den Jungs klargemacht, dass das Training eine Art „Luxusgut“ ist. Schwierig war es aber teilweise, ohne anstehenden Wettkampf die Motivation ganz oben zu halten“, verrät Skela. So war beim Trainerduo Improvisation gefragt, um den Trainingsreiz wieder zu erhöhen. „Wir haben beispielsweise interne Turniere gespielt und kleine Wettkämpfe und Spielchen in die Einheiten eingebaut“, so der damalige Co-Trainer. „Das hat gut funktioniert, so haben wir die Zeit bis zum Frühjahr gut überbrücken können.“

Wechselhafte Testspiel-Resultate

Die Motivation der Adlerträger noch weiter ansteigen ließ die Tatsache, dass ab März wieder Testspiele im Bereich des Möglichen waren. Nach über fünf Monaten ohne Kräftemessen waren die Adlerträger im ersten Test gegen den FSV Frankfurt sichtlich noch nicht auf der Höhe. Doch nach dem zwischenzeitlichen 0:3 drehten die Stuppa/Skela-Schützlinge auf und kamen so immerhin zu einem Remis. So wechselhaft wie diese zwei Hälften gestalteten sich auch die weiteren Testpartien. Unter anderem gab es einen starken Auftritt gegen Borussia Mönchengladbach, der mit einem 3:0-Erfolg belohnt wurde. Beim SV Stuttgarter Kickers wiederum riefen die Riederwälder nicht ihre beste Leistung ab und unterlagen 2:3.

Dass zum Saisonabschluss ein 2:1-Sieg gegen den Karlsruher SC eingefahren werden konnte, war insbesondere deshalb erfreulich, weil dem scheidenden Trainer Sandro Stuppia so ein schöner Abschluss beschert werden konnte. „Der Erfolg zum Abschluss war super. Es war schon ein komisches Gefühl, mich nicht nur von Sandro, sondern auch vom Team verabschieden zu müssen“, so der 44-Jährige, der zur kommenden Spielzeit Cheftrainer der U17 sein wird und die vergangenen Wochen deshalb schon zur Saisonvorbereitung nutzte.

Dennoch haben wir es trotz der schwierigen Situation geschafft, dass die Jungs Schritte nach vorne gemacht haben – das ist das Wichtigste.

Ervin Skela

Auf die zurückliegende Saison blickt Skela insgesamt schon zufrieden, merkt aber an: „Wir hätten in der Liga gerne den einen oder anderen Punkt mehr gesammelt und die Saison natürlich gerne weitergespielt. Dennoch haben wir es trotz der schwierigen Situation geschafft, dass die Jungs Schritte nach vorne gemacht haben – das ist das Wichtigste.“ Mit Blick auf seine ehemaligen Spieler, die nun zur U19 aufgerückt sind, sagt Skela: „Sie müssen natürlich jetzt noch mehr Gas geben und einiges nachholen, um für die Liga bestmöglich vorbereitet zu sein. Aber das werden sie schaffen, denn das sind top Jungs.“

Die Ligabilanz im Überblick:

  • Wettbewerb: B-Junioren Bundesliga Süd/Südwest
  • Siege: 2                                   
  • Remis: 1
  • Niederlagen: 2
  • Punkte: 7
  • Tore: 8:6
  • Tabellenplatz: 7