Im Sommer übernahm ein alter Bekannter die Geschicke der A-Junioren: Damir Agovic, der zuvor selbst als Spieler für die Eintracht auflief und bereits Trainer im NLZ war, kehrte als U19-Trainer an den Riederwald zurück. „Ich bin unglaublich froh und glücklich, wieder hier sein zu dürfen.“ Doch nicht nur der Trainer hat seine Heimat gefunden. Insgesamt zehn Neuzugänge fanden in der Sommerpause den Weg an den Main und komplettierten – gemeinsam mit den aufgerückten U17-Spielern – den Kader der A-Junioren. Im Trainingslager in Oberstaufen wurde der Grundstein für die bevorstehende Dreifachbelastung aus A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest, DFB-Pokal der Junioren und der UEFA Youth League gelegt.
Hinter den Erwartungen
Nach erfolgreichen Testspielen im Juli und August verlief der Ligastart eher schleppend: Gegen den SSV Reutlingen, den FC Ingolstadt 04 und den 1. FC Heidenheim gab es zwar jeweils keine Niederlage, doch mit drei Unentschieden fuhren die Jungadler auch nicht die erhoffte Punkteausbeute ein. Im DFB-Pokal der Junioren gelang durch einen 6:1-Sieg bei Eintracht Trier der Sprung ins Achtelfinale. Beim Spitzenteam aus Mainz sah es bis in die Schlussphase nach einer erneuten Punkteteilung aus, doch in der Nachspielzeit kassierten die Frankfurter noch das 2:3 und mussten so die erste Saisonniederlage hinnehmen.
Nach einem weiteren Remis gegen den SV Darmstadt 98 und dem Pokal-Aus gegen Holstein Kiel erlebten die Agovic-Schützlinge in Augsburg erneut einen späten Schockmoment: Der erste Saisonsieg war zum Greifen nah, da schlugen die Fuggerstädter in der achten Minute der Nachspielzeit zu und erzielten den 2:2-Ausgleich. Erst der 4:0-Kantersieg gegen den SC Freiburg brach schließlich den Bann und der erste Dreier wurde hochverdient unter Dach und Fach gebracht. Nachdem die U19 dem FC Bayern in der Folgewoche nur knapp unterlegen war, gelang gegen die Münchner Löwen ein weiterer Sieg am heimischen Riederwald. Ein versöhnlicher Liga-Jahresabschluss blieb den A-Junioren dann aber verwehrt. Der SpVgg Unterhaching unterlagen die Adlerträger knapp und unglücklich 1:2, zur Winterpause steht demnach ein nicht zufriedenstellender 13. Platz zu Buche.
Für den U19-Trainer sei die abschließende Partie in Unterhaching so etwas wie ein Sinnbild der bisherigen Spielzeit in der Bundesliga gewesen. „Grundsätzlich waren wir in den Partien häufig das dominantere Team, haben es aber verpasst, in den entscheidenden Situationen den finalen Knockout zu setzen“, so Agovic, der ergänzt: „Der aktuelle Stand spiegelt nicht das wider, was die Jungs investieren. Wir wollen und werden daran arbeiten, und für den hohen Aufwand auch zu belohnen.“
Furiose Debütsaison
Parallel zum Ligabetrieb stand die Premieren-Spielzeit auf internationaler Bühne an. Mit einem Kader aus U17-, U19- und U21-Spielern startete die Eintracht ordentlich in die UEFA Youth League und fuhr zu Hause gegen Sporting und in Marseille jeweils einen Punkt ein. Am dritten Spieltag gelang mit einem 1:0 gegen Tottenham Hotspur dann der historische Erfolg – der erste Youth League-Sieg der Vereinsgeschichte. Noch denkwürdiger sollte allerdings das Rückspiel eine Woche später werden, als die Agovic-Elf in Nordlondon einen 0:2-Pausenrückstand in einen 3:2-Auswärtssieg drehen konnte und die nächsten drei Punkte einfuhr.
Auch im weiteren Verlauf wussten die Adlerträger in der Youth League, in der sie zu den jüngsten Teams im Wettbewerb zählen, zu überzeugen. Der 2:0-Heimsieg über Olympique de Marseille war gleichbedeutend mit der frühzeitigen Qualifikation für die nächste Runde. Die erste Niederlage im abschließenden Gruppenspiel in Lissabon brache Klarheit darüber, dass die Jungadler in der Playoff-Runde antreten, wo die Chance auf den Sprung ins Achtelfinale besteht.
„Gemischte Gefühle“
Auf das erste Halbjahr blickt Damir Agovic also zwiegespalten: „In der UEFA Youth League haben wir eine super Runde gespielt und in der Bundesliga hinken wir den Erwartungen hinterher. Deshalb blicke ich mit gemischten Gefühlen auf den ersten Saisonabschnitt zurück.“ Positiv hervorzuheben sei aber die strikte Beibehaltung des individuellen Ausbildungsgedankens. Dieser äußere sich auch darin, dass bereits sechs U19-Spieler Einsatzzeiten bei der U21 erhielten und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen konnten. „Ich denke, es ist wichtig, dass die Jungs diese Momente erleben. Das wird sie weiterbringen und wir als Verein können sie perspektivisch auf die nächste Stufe bringen“, ergänzt der U19-Trainer.
Im Frühjahr geht es für die Mannschaft von Damir Agovic dann weiter. Am 4. Februar beginnt die heiße Phase in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest. Das erste von insgesamt sechs übrigen Spielen absolvieren die Adlerträger am Riederwald gegen den Karlsruher SC. Und auch international will die U19 weiter auf sich aufmerksam machen. Vier Tage später, am 8. Februar, sind die Jungadler zu Gast bei AZ Alkmaar, wo der Einzug ins Achtelfinale der UEFA Youth League klargemacht werden soll.
Die U19-Bilanz zur Winterpause:
- A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest
- Tabellenplatz 13
- 11 Punkte
- 2 S / 5 U / 3 N
- Tore: 17
- Gegentore: 14
- Fakten:
Einzug in Youth League-Playoff-Runde
Drittbeste Defensive
Überwiegend Jungjahrgänge im Einsatz
Vier U19-Spieler bereits fest im U21-Kader
Elias Baum langfristig gebunden