13.02.2019

Frank Leicht: Möchten konstanter werden

Unsere U17 startet am Sonntag, 17. Februar (11 Uhr) als Tabellenfünfter gegen die SpVgg Unterhaching in das neue Spieljahr. Im Vorfeld spricht Cheftrainer Frank Leicht über den Zustand seiner Truppe, deren internationale Vielfalt sowie die gelungene Kaderplanung.

Unsere U17 startet am Sonntag, 17. Februar (11 Uhr) als Tabellenfünfter gegen die SpVgg Unterhaching in das neue Spieljahr. Im Vorfeld spricht Cheftrainer Frank Leicht über den Zustand seiner Truppe, deren internationale Vielfalt sowie die gelungene Kaderplanung.Frank, fast zwei Drittel der Saison sind absolviert. Wie bewertest du die Entwicklung des Teams?
Der bisherige Saisonverlauf hat gezeigt, dass wir imstande sind, jeden Gegner schlagen und überragende Auftritte abliefern zu können, wie es uns etwa bei den beiden Erstplatzierten Bayern München und Mainz 05 gelungen ist. Auf der anderen Seite mussten wir auch Niederlagen gegen schwächer eingeschätzte Teams hinnehmen. Deshalb müssen wir daran arbeiten, die Ausschläge nach unten zu minimieren und insgesamt eine größere Konstanz in unsere Leistungen zu bringen. Losgelöst von den Ergebnissen haben die Jungs in der Winterpause auch physisch einen Sprung gemacht und wirken im Vergleich zu 2018 körperlich verbessert.  Ihr seid in der Hälfte aller Spiele ohne Gegentor geblieben. Verrätst du uns euer Erfolgsgeheimnis?
Die Mannschaft hat verinnerlicht, dass unser Spielansatz nur mit der richtigen Mentalität und einer gesunden Aggressivität funktioniert. Das Spiel gegen den Ball ist die Basis. Darüber hinaus haben die Jungs nach Ballgewinnen bewiesen, dass sie auch fußballerisch etwas draufhaben und gegen jeden Gegner Torgefahr entwickeln können. Es gab aber auch wenige Ausreißer, in denen wir während eines Spiels zu viele Gegentore zugelassen haben. Niederlagen können passieren, sollten in Zukunft aber möglichst knapper ausfallen. Die aktuelle Quote wird für die Rückrunde der Maßstab sein und uns als Orientierung dienen. Auf der anderen Seite habt ihr schon 13 verschiedene Torschützen. Was sagt das über die Truppe aus?
Diese Tatsache spiegelt sehr gut einen Teil unserer Philosophie wider. Wir erwarten nicht nur, dass die Stürmer die ersten Abwehrspieler sind, sondern umgekehrt auch, dass unsere defensiveren Spieler sich ins Angriffsspiel einschalten. Ich kenne nicht viele Mannschaften, deren Außenverteidiger aus dem Spiel heraus dermaßen torgefährlich sind.Vielfältig gestaltet sich das Personal auch hinsichtlich Herkunft. Inwiefern verändert sich die Arbeitsweise mit gut einem Dutzend unterschiedlicher Nationalitäten?
Tatsächlich haben wir mittlerweile drei Kabinensprachen: Deutsch, Englisch und Schwäbisch (lacht). Frankfurt lebt einfach von der Internationalität. Wir haben in dieser Saison vier Neuzugänge aus dem Ausland verpflichtet. Es macht richtig Spaß, die Jungs zu integrieren. Die Profis haben es vorgemacht. Ich glaube, es kann der Entwicklung von jungen Spielern nur zuträglich sein, sich früh damit auseinanderzusetzen. Das ist anfangs sicher nicht immer einfach. Deswegen muss ich den Jungs ein großes Kompliment dafür aussprechen, wie sie die Neuen vom ersten Tag an aufgenommen und dadurch die persönliche wie sportliche Integration beschleunigt haben.Welchen Eindruck hast du vom zypriotischen Winterneuzugang Giorgos Pontikou?
Zunächst ist es bemerkenswert, dass wir uns bei diesem Spieler gegen namhafte andere Vereine durchgesetzt haben. Nicht nur in diesem Fall hat die sportliche Leitung einen klasse Job gemacht. Giorgos besitzt, zumal als Jungjahrgang, eine große individuelle Qualität. Er kann uns schon in der Rückrunde große Freude bereiten.Mit Tim Littmann und Jongmin Seo erzielten zwei Neuzugänge ein Drittel aller Tore. Wie zufrieden bist du mit ihnen?
Das zeigt, dass wir die bestehende Mannschaft gezielt und positionsspezifisch verstärken konnten. Dass Tim in dieser Form einschlagen würde, war vielleicht nicht zu erwarten, freut uns aber natürlich umso mehr. Insgesamt sind wir mit allen externen Neuzugängen sehr zufrieden.Wie habt ihr die vierwöchige Pause und fünfwöchige Vorbereitung gestaltet?
Im Vergleich zu einigen anderen Bundesligisten haben wir den Jungs eine Woche länger frei gegeben, um nach den intensiven vorangegangenen Monaten richtig abschalten zu können. Gleichzeitig hatte jeder Spieler ein  Trainingsprogramm zu absolvieren, das alle zuverlässig durchgezogen haben, sodass wir uns gleich mit Beginn der eigentlichen Rückrundenvorbereitung um technisch-taktische Inhalte und um die weitere Verbesserung der Individualtechnik kümmern konnten.Was verraten die Testspiele über den Zustand der Mannschaft?
Sie sprechen dafür, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Gegen den SC Freiburg (3:0; Anm. d. Red.) waren wir sehr stabil, sind ohne Gegentor geblieben und haben einige Chancen kreiert. Auch gegen Bayer Leverkusen (5:3; Anm. d. Red.) und den 1. FC Kaiserslautern (5:1; Anm. d. Red.) haben wir offensiv überzeugt. Nichtsdestotrotz gibt es Bereiche, in denen wir uns verbessern müssen. Zum Teil kassieren wir noch zu einfache Gegentore. In der Liga wird der kleinste Fehler sofort bestraft. Deshalb arbeiten wir daran, die Konzentration dauerhaft hochzuhalten, um unseren Spielstil möglichst über 80 Minuten auf den Platz zu bringen.Wie gestaltet sich kurz vor dem Auftakt die Personalsituation?
Langsam kehren unsere Langzeitverletzten zurück, was automatisch den Konkurrenzkampf erhöht und die Spieler zusätzlich antreibt. Uns Trainern bietet sich dadurch ein größerer Variabilitätsspielraum sowie die Möglichkeit, punktuell zu rotieren und beispielsweise einen müden Spieler auch mal schonen zu können. Außerdem haben wir dadurch mehr Optionen, um auf kurzfristige Ausfälle adäquat reagieren zu können. Nicht zuletzt erhöht sich dadurch die Wahrscheinlichkeit, die angesprochene Konstanz zu erlangen, was uns für den weiteren Saisonverlauf ein gutes Gefühl gibt.