Nachdem die A-Junioren von Eintracht Frankfurt vergangenes Wochenende spielfrei hatten, stand an diesem Sonntagmittag für die Elf von Trainer Damir Agovic das erste Heimspiel der neuen Spielzeit an. In diesem empfingen die Adlerträger den Aufsteiger vom SSV Reutlingen 05, der sich seinerseits im Bundesligaauftakt dem Nachwuchs des 1.FC Nürnberg mit 3:1 geschlagen geben musste.
Agovic schickte seine Mannschaft in einem offensiv ausgelegten 4-3-3 in die Partie. Nach einem guten Anfang war den Eintrachtlern jedoch schnell anzumerken, dass der Motor anfang noch etwas stockte. Immer wieder auftretende Fehler im Aufbauspiel nutzen die pfeilschnellen Gäste gnadenlos für gefährliche Konter aus. Nach einem langen Ball der Schwaben in die Spitze setzte sich Stürmer Dragulin gegen Baum durch und netzte von der linken Strafraumkante aus zur frühen 1:0 Führung aus Sicht der Gäste ein (12.).
Auf Ausgleich folgt weiterer Rückschlag
Der Rückstand wirkte wie ein Weckruf für die Adlerträger, die in der Folge besser in die Partie fanden. Tim Hannak, der zur neuen Saison vom VfB Stuttgart zur Eintracht dazu gestoßen ist, markierte die erste gute Möglichkeit für die Eintrachtler. Sein Schuss aus 16 Metern ging nur knapp am Tor der Gäste vorbei (26.). Kurz darauf belohnten sich die Jungadler für ihr offensives Auftreten: Im Pressing eroberte Mladenovic an der Strafraumkante den Ball und bediente Paul Wünsch, der nicht lange fackelte und zum verdienten Ausgleich einschob (28.).
Die Antwort der Reutlinger folgte postwendend. Nach einer Ecke wurde SSV-Verteidiger Morina am Fünfmeterraum sträflich allein gelassen und netzte zur erneuten Gästeführung ein (32.). Von diesem zweiten Rückschlag ließen sich die Agovic-Schützlinge jedoch alles andere als verunsichern und reagierten in den Schlussminuten der ersten Halbzeit ihrerseits mit einer offensiven Drangphase. Erst scheiterte Kovac am stark reagierenden Gäste-Keeper Wartig (38.), dann musste sich auch Hannak, der gleich zweimal abschließen konnte, dem SSV-Schlussmann geschlagen geben (41.). Belohnen konnten sich die Adlerträger für ihr mutiges Auftreten jedoch nicht. Mit einem 1:2-Rückstand ging es in die Pause.
„Wir haben den Gegner in zwei Aktionen durch eigene Fehler ins Spiel gebracht“, analysiert Trainer Agovic im Anschluss an die Partie. „Aber auch nach dem zweiten Rückstand haben wir weiterhin gut Fußball gespielt. Besonders zu Beginn der ersten Halbzeit hat uns allerdings die Durchschlagskraft im letzten Drittel gefehlt, wodurch wir nicht zu klaren Torchancen kamen.“
Offensives Feuerwerk nach Wiederanpfiff
Nach dem Seitenwechsel machten die Eintrachtler direkt dort weiter, wo sie vor dem Pausenpfiff aufgehört hatten, und spielten sich in der Hälfte der Gäste fest. Die Abschlüsse der Jungadler gerieten in dieser Phase des Spiels jedoch oft nicht präzise genug, einige Male hielt zudem der stark aufspielende Wartig die Führung für die Schwaben fest. Dennoch spielten sich die Eintrachtler immer mehr am Strafraum des SSV fest, der seinerseits kaum noch für Entlastung sorgen konnte. Der zur zweiten Halbzeit gekommene Nathaniel scheiterte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel erneut am Schlussmann der Gäste (70.), nur wenige Minuten später geriet sein Abschluss aus der Drehung einige Zentimeter zu hoch (74.).
Knapp 10 Minuten vor Spielende brachte Agovic mit Tim Flick nochmal offensive Schlagkraft in die Partie. Dieser brachte sich sofort ins Angriffsspiel der Adlerträger ein, sein Abschluss aus 16 Metern flog allerdings ebenfalls knapp über den Querbalken (84.). Nur wenige Augenblicke später wurde Flick wiederum mit einem schnellen Einwurf von Elias Baum bedient. Der offensive Mittelfeldspieler sah den ebenfalls eingewechselten Maqkaj und steckte die Kugel zu diesem durch. Maqkaj ließ sich nicht lange bitten und netzte zum mehr als verdienten 2:2 Ausgleich ein (86.). Der kurz vor Schluss gekommene Mahmut Afsar hatte kurz darauf sogar das 3:2 auf dem Fuß, jagte den Ball aus fünf Metern jedoch denkbar knapp über die Latte. So blieb es beim 2:2 und der Punkteteilung zwischen Eintracht Frankfurt und dem SSV Reutlingen.
Es ist schade, dass wir das Spiel dann nicht gewinnen. Die Jungs hätten es sich auf jeden Fall verdient.
Damir Agovic
Trotz des verpassten Dreiers zeigt sich Agovic im Anschluss an die Begegnung sehr stolz auf die Leistung seiner Mannschaft. „Gerade am Anfang der Saison, mit so vielen Neuzugängen und jungen Spielern, die aus der U17 hochgerückt sind, muss man sich auch erstmal finden“, so der U19-Cheftrainer. „Wir sind zwei Mal zurückgekommen, allein das ist schon Gold wert. Und auch sonst haben die Jungs ein gutes Spiel gemacht, sich viele Chancen erarbeitet und nie aufgegeben.“ Er fährt fort: „Im zweiten Durchgang waren wir in vielen Belangen klar überlegen und natürlich ist es dann schade, dass wir das Spiel nicht gewinnen. Die Jungs hätten es sich mit ihrem Engagement und der Mentalität, die sie bewiesen haben, auf jeden Fall verdient.“
Eintracht Frankfurt U19 – SSV Reutlingen 1905 U19 2:2 (1:2)
Eintracht: Obert – Baum, Kolbe, Hannak (85. Wollstadt), Doumbia, Werner (46. Nathaniel), Mladenovic, Wünsch (85. Afsar), Kovac, Temur (79. Flick), Kleiner (46. Maqkaj)
Reutlingen: Wartig – Deininger, Ramovic, Mallet, Morina, Buzhala (46. Buturuga), Mahle (89. Zieker), Zenner, Vuc, Dragulin (68. Mandic.), Suncak (75. Ankele)
Tore:
0:1 Aris-Cosmin Dragulin (12.)
1:1 Paul Wünsch (28.)
1:2 Donat Morina (32.)
2:2 Dritan Maqkaj (86.)