18.09.2020
U19

„Eine stabile Gemeinschaft sein“

U19-Trainer Jürgen Kramny zieht ein Fazit zur Saisonvorbereitung und blickt auf den anstehenden Saisonstart in der A-Junioren Bundesliga.

Wie einige andere Trainerkollegen bist auch du neu im NLZ. Wie hast du dich in Frankfurt und speziell hier am Riederwald eingelebt?
Ich habe mich sehr gut eingelebt und von Beginn an wohlgefühlt – sowohl in Frankfurt als auch am Riederwald. Die Region kenne ich ohnehin, aufgrund meiner Mainzer Vergangenheit habe ich viele Freunde und Bekannte hier. Mit den Verantwortlichen der Eintracht war direkt ein reger Austausch da und auch im Trainerteam haben wir uns schnell gefunden. Insofern wurde und wird es mir nicht langweilig, es macht riesig Spaß.

Wie bewertest du die Entwicklung deiner Jungs in den verschiedenen Abschnitten der Vorbereitung?
Am Anfang war es natürlich nicht einfach. Die Trainingszeiten waren, der Situation geschuldet, streng aufgeteilt und anders strukturiert als sonst. Die Jungs kamen mit Taschen an den Platz gelaufen, das war schon komisch. Im Trainingslager in Arnheim war der Ablauf hingegen größtenteils normal, das war richtig gut. Hier konnten wir uns mit der gesamten Mannschaft besser und freier bewegen. Zum Abschluss der Vorbereitung haben wir mit den beiden Spielen zur Ermittlung des DFB-Junioren-Pokalteilnehmers und dem Doppel-Testspieltag gegen Mönchengladbach und Leverkusen einige kleinere Verletzungen hinnehmen und somit etwas Tribut zollen müssen. In den vergangenen Tagen sind einige Jungs wieder zum Team dazugestoßen, am Samstag geht es dann los mit der Standortbestimmung beim VfB Stuttgart.

Zu Beginn deiner Amtszeit hast du großen Wert darauf gelegt, dass ihr als Einheit zusammenwachst. Inwiefern ist euch das bis dato gelungen?
Wir sind schon jetzt eine eingeschworene Truppe, die sehr gut zusammenpasst. Aber die Vorbereitung ist die Vorbereitung – jetzt geht es darum, die Geschlossenheit auch in der Runde zu zeigen. Wichtig ist: Wir müssen zeigen, dass wir eine Mannschaft sind und jederzeit fokussiert bleiben. Wir wollen als U19 von Eintracht Frankfurt eine stabile Gemeinschaft sein und immer das bestmögliche Ergebnis erzielen. Die Jungs sollen mit Spaß und Euphorie an die Sache herangehen und das auch im Trainingsalltag ausleben. Das Zusammenwachsen als Einheit hört jedoch nie auf, es muss immer weiter verinnerlicht werden.

Co-Trainer Andreas Ibertsberger steht den Jungs nicht nur mit Rat, sondern auch Tat zur Seite.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit deinem Co-Trainer Andreas Ibertsberger? Gibt es eine klare Aufgabenverteilung?
Die Zusammenarbeit läuft sehr gut, wir sprechen alles miteinander ab. Als Cheftrainer habe ich letztlich zwar die Fäden in der Hand, aber jeder deckt seine eigenen Bereiche ab. Andreas hat als Co-Trainer beispielsweise Aufgaben im Bereich der Videoanalyse, ist auch mit den Jungs aktiv auf dem Platz und kümmert sich somit um viele individuellen Geschichten. Ich denke, wir sind schon sehr gut eingespielt.

Ihr beide verfügt über einen großen Erfahrungsschatz im Profifußball – ob als Spieler oder Trainer. Worin liegen Unterschiede zwischen Nachwuchs- und Herrenbereich?
Grundsätzlich ist der Nachwuchsbereich, bezogen auf die Medienpräsenz, schon ruhiger als im Profifußball. Dennoch sind die Erwartungen auch an uns hoch. Wir wollen Spieler für die Profis ausbilden und natürlich auch bestmögliche Ergebnisse abliefern. Das Entwicklungspotenzial, das wir hier in der U19 haben, gilt es bestmöglich auszuschöpfen und damit die Spieler zu verbessern.

Wie bewertest du den neuen Spielmodus der Junioren-Bundesligen?
Uns ist bewusst, dass es in der Runde nun 17 statt 26 Spiele sind und es mehr Absteiger gibt, weil die Liga langfristig wieder reduziert wird. Insofern ist es wichtig, von Beginn an Ergebnisse abzuliefern und Punkte zu holen. Mit dem VfB Stuttgart und dem 1. FSV Mainz 05 haben wir ein straffes Auftaktprogramm vor der Brust, im Anschluss ist dann erst einmal Länderspielpause. Wir wollen gut in die Saison starten und Partie für Partie einzeln angehen. Die Spielzeit ist auch wichtig für die Jungs, die sich zum Teil im letzten Jahr des Nachwuchsbereiches befinden, denn sie haben nun weniger Spiele zur Verfügung, um sich zu präsentieren und anzubieten.

Ich kehre mit der Eintracht dorthin zurück und interessiere mich demnach nur noch für eine Mannschaft – und das ist die U19 von Eintracht Frankfurt.

U19-Trainer Jürgen Kramny

Du sprichst den Saisonauftakt an, ihr gastiert am Samstag beim VfB. Welche Bedeutung hat diese Partie als langjähriger Stuttgarter für dich?
Beim VfB habe ich als Spieler der C-Junioren angefangen, bin dort Deutscher Meister der A-Junioren sowie Deutscher Meister mit den Profis geworden. Zusammengerechnet, mit meiner späteren Zeit als Trainer, war ich insgesamt 16 Jahre im Verein aktiv – also eine sehr lange Zeit. Es ist zwar etwas Besonderes, ins altehrwürdige Robert-Schlienz-Stadion zurückzukehren, in dem ich schon als kleiner Kerl gekickt habe. Aber: Ich kehre mit der Eintracht dorthin zurück und interessiere mich demnach nur noch für eine Mannschaft – und das ist die U19 von Eintracht Frankfurt. Wir wollen ein gutes Spiel abliefern und im besten Fall einen Sieg einfahren.

Welches Saisonziel habt ihr euch gesteckt?
Wir wollen uns im vorderen Bereich bewegen, das ist klar. Mit der zweiten Tabellenhälfte möchten wir uns nicht beschäftigen, sondern hauptsächlich mit der ersten.