Nach den beiden torlosen Unentschieden zum Rückrundenauftakt veränderte Cheftrainer Dennis Schmitt seine Startelf zum Jahresausklang auf insgesamt fünf Positionen. Bonianga, Inanoglu, Gaul Souza, Harangi und Bekir Is rotierten für Loune, Wünsch, Hauswirth, Wenig und da Silva Kiala in die Anfangsformation. Für Ebu Bekir Is ist es nach seiner Pflichtspielpremiere in der vergangenen Woche am Mainzer Bruchweg das Startelfdebüt in der Regionalliga-Südwest. Eine weitere Premiere feierte Nilo Neuendorff. Der Frankfurter U19-Spieler nahm erstmals auf der Bank der U21 Platz. Ein gewohntes Bild gab es für die Fans im Ahorn Camp Sportpark in Dreieich bezüglich der mannschaftlichen Rollenverteilung. Mario Vrancic führte die Adlerträger standesgemäß als Kapitän auf den Platz.
Bei schwierigen Bedingungen auf rutschigem Geläuf hatte die U21 der Frankfurter Eintracht gleich zu Beginn den Vorwärtsgang eingelegt. Inanoglu kam an der rechten Strafraumhälfte bereits nach vier Zeigerumdrehungen zum Abschluss, scheiterte jedoch an der Parade von KSV-Keeper Gröteke (4.). Die Eintracht wirkte als hätte sie das Spiel im Griff, doch plötzlich hatten die Nordhessen die größte Chance der Partie: Stendera brach nach einer flachen Hereingabe von links in der Mitte durch und schloss sofort ab. Das Spielgerät knallte gegen den Pfosten und von dort vor die Füße von Hingerl, dessen Schuss zur Ecke abgefälscht wurde - Ramming wäre machtlos gewesen (15.). Auch nach diesem kurzen Wachmacher hatten die Jungadler mehr vom Spiel, zwingende Abschlüsse auf Seiten der U21 blieben allerdings aus. Meist war es der letzte Pass, der nicht sein angedachtes Ziel fand.
Eintracht legt vor, Kassel antwortet schnell
Es dauerte bis in die 26. Spielminute, ehe Kassel-Torhüter Gröteke den Ball wieder kontrolliert in den Händen halten konnte. Der Abschluss von Inanoglu war allerdings zu zentral geschossen und auch aufgrund seiner nicht vorhandenen Härte kein Problem für den Schlussmann der Gäste (26.). Zwar hatten die nordhessischen Löwen inzwischen auch die Unterstützung ihrer verspätet angereisten Gästefans im Rücken, doch der KSV fand sich dennoch zunächst im Rückwärtsgang wieder. Vrancic spielte einen Pass aus dem Zentrum auf den mit dem Rücken zum Tor stehenden Gaul Souza, der allerdings keinen Gegnerdruck bekam, sich drehen konnte und die Kugel aus der Drehung zur verdienten 1:0-Führung vollstreckte (35.). Doch die Kasseler Antwort dauerte nicht lange. Hadzic kam rund 20 Meter vor dem Eintracht-Tor an den Ball, setzte sich im Duell gegen Crljenec durch und schob das Spielgerät zwischen den Beinen des herauseilenden Ramming zum Ausgleich ins Netz - 1:1 (39.).
Die U21 der Frankfurter Eintracht schien vom Ausgleich jedoch nicht geschockt. Fenyö spielte einen Pass von der Grundlinie aus in den Rücken der Abwehr auf Bekir Is, der die Kugel direktnahm und das Spielgerät nur knapp links am Tor vorbeischoss (43.). Es sollte die letzte Gelegenheit im ersten Durchgang gewesen sein. Kurz darauf ging es beim Spielstand von 1:1 in die Halbzeitpause.
Eintracht zieht nach der Pause davon
Zur Pause wechselte Trainer Schmitt und brachte den offensiven Otuali für Crljenec. Die Marschroute war also klar und sollte sich auch auf der Anzeigentafel bemerkbar machen. Vrancic lief mit dem Ball am Fuß an der gesamten Kasseler-Hintermannschaft vorbei, zog halblinks in den Strafraum und schoss die Kugel vorbei an Gröteke zur 2:1-Führung ins lange Eck (53.). Die Löwen versuchten ähnlich wie im ersten Durchgang zu antworten, doch Doumbia (58.) und Harangi (60.) stellten sich rechtzeitig in die Abschlüsse der Gäste. Es wurde still im Sportpark, denn Zografakis trat für den KSV zum Freistoß aus gefährlicher Position an. Das Spielgerät geriet zu kurz und wurde von der Hintermannschaft der Adlerträger abgefangen. Bekir Is trieb den Ball sofort nach vorne an, schickte den hoch postierten Inanoglu, der fast unbedrängt in den Sechzehner zog und die Kugel halbhoch im langen Eck unterbrachte - Riesenjubel im Sportpark, 3:1 für die U21 (64.). Gleichzeitig war es der erste Scorerpunkt für den jungen Bekir Is, der erst vergangene Woche sein Debüt feierte und gegen den KSV erstmals in der Anfangsformation stand.
Kassel hing wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen, die Eintracht hingegen hatte ihre Spilefreude aus der vergangenen Saison wiedergefunden. Der eingewechselte Alaoui versuchte es in der 70. Minute mit einem Flachschuss, den Gröteke jedoch festhielt. Auf der anderen Seite antworteten die Nordhessen mit wütenden Angriffen, doch die Abwehr um Doumbia und Fenyö hielt dem Druck stand. Es lief bereits die Schlussviertelstunde, ehe die Jungadler die nächste Chance verzeichneten. Alaoui scheiterte jedoch nach einem abgefälschten Schuss am gut reagierenden Gröteke (79.). Kurz vor Schluss nochmal die Eintracht mit einer Freistoßvariante: Vrancic legte den Ball auf Fenyö, der direkt abschloss, Gröteke allerdings nicht überwinden konnte (87.).
U21 bringt Sieg über die Zeit
Es kam wie es kommen musste und es wurde nochmal spannend im Ahorn Camp Sportpark Dreieich. Najjer kam im Sechzehner der Frankfurter zum Abschluss, Doumbia blockte die Kugel, doch auch der zweite Ball landete beim Kasseler Stürmer, der den Ball mit einem Gewaltschuss über Ramming hinweg zum 2:3-Anschluss aus nordhessischer Sicht ins Netz wuchtete (90.). Direkt danach kam es zur Pflichtspielpremiere von U19-Spieler Neuendorff, der für Inanoglu in die Partie kam und seine ersten Regionalliga-Minuten sammeln durfte. Eine letzte Gelegenheit sollte es aber noch auf Seite der Gäste geben. Eine Flanke von Zografakis von links senkte sich auf den Querbalken des Frankfurter Tores und ging von dort aus ins Toraus. Danach war Schluss.
Die U21 der Frankfurter Eintracht feiert zum Abschluss des Jahres einen knappen, aber verdienten 3:2-Sieg gegen den KSV Hessen Kassel, bleibt in der Rückrunde weiter ungeschlagen und blickt optimistisch in Richtung zweite Halbserie.
Eintracht Frankfurt U21 - KSV Hessen Kassel 3:2 (1:1)
Eintracht: Ramming - Doumbia, Bonianga, Vrancic, Inanoglu (90. Neuendorff), Gaul Souza (78. Kolbe), Fenyö, Crljenec (46. Otuali), Harangi, Müller, Bekir Is (67. Alaoui)
Kassel: Gröteke - Mißbach, Brill (83. Sturm), Hadzic, Zografakis, Stendera (70. Schmeer), Boche, Hingerl (83. Zouaoui), Bräunling (57. Luyeye-Nkula), Springfeld, Najjer
Tore:
1:0 Alessandro Gaul Souza (35.)
1:1 Benjamin Hadzic (39.)
2:1 Mario Vrancic (53.)
3:1 Kaan Inanoglu (64.)
3:2 Nael Najjer (90.)