16.08.2023
Nachwuchsleistungszentrum

„Die Vorfreude ist groß“

In der neuen „Eintracht vom Main“, die am Freitag erscheint, gibt Alexander Richter Einblicke in die Arbeit des Nachwuchsleistungszentrums. Teile des Interviews gibt es hier bereits vorab:

Am Freitag erscheint die August-Ausgabe des Klubmagazins „Eintracht vom Main“, die sich auf über 20 Seiten dem Nachwuchsleistungszentrum widmet. Im Zuge dessen hat sich Alexander Richter, Leiter des NLZ, im Interview den Fragen der EvM Redaktion gestellt und Einblicke in die Arbeit am Nachwuchsleistungszentrum gegeben. Das ganze Interview lest ihr ab Freitag, dem 18. August in der neuen Eintracht vom Main.

Wir stehen zwar vor der Spielzeit 2023/24, aber lass uns vorher noch einmal zurückblicken, denn 2022/23 war deine erste volle Saison als NLZ-Leiter bei Eintracht Frankfurt. Wie fällt dein Fazit aus?

Es war, unter anderem mit dem Aufstieg der U21 und einem Fast-Abstieg der U19, eine sehr intensive Saison. Wir haben trotzdem versucht, den Fokus in jedem Jahrgang auf die individuelle Entwicklung der Spieler zu legen. Aber natürlich entwickeln sich die Jungs in einer erfolgreichen Mannschaft besser als in einem Team, das jedes Wochenende um den Klassenerhalt spielt. Deswegen müssen wir im Blick behalten, dass wir die Qualität der Spieler insgesamt erhöhen. Da sind wir momentan auf einem guten Weg, von daher machen wir unter die vergangene Saison auch gerne einen Strich. Jetzt werden wir gucken, dass wir immer besseren Fußball spielen und vor allem jeden Einzelnen in seiner Qualität noch besser machen. Das ist unser klarer Fokus.

Wie groß ist deine persönliche Vorfreude auf die neue Spielzeit? 

Da ich selbst einige Tage in Oberstaufen in den Trainingslagern der unterschiedlichen Jahrgänge verbracht habe, muss ich erst einmal sagen: ein großes Dankeschön an die Teams. Die Trainingslager sind immer eine sehr intensive Zeit. Man hat eine weite Anreise, dann die Spiele vor Ort, ganz viele Trainingseinheiten und insgesamt sehr viel Kommunikation und Austausch zu bewältigen. Alle Beteiligten sind dort mit 120-prozentigem Einsatz dabei und geben jeden Tag Vollgas. Wir freuen uns jetzt auf Wettkampfspiele, in denen wir unseren dynamischen, zielorientierten Ballbesitzfußball umsetzen können. Es wird eine spannende Saison, die Vorfreude ist groß.

Wenn Du für die neue Saison einen Wunsch frei hättest, was würdest Du Dir wünschen?

Fußballplätze. Ich habe grundsätzlich ganz viele Wünsche und wir können hier noch viel weiterentwickeln, aber die Infrastruktur steht aktuell über allem. Um Topspieler auszubilden, müssen auch die Fußballplätze und die Bedingungen top sein. Da sind Dinge angestoßen und ich hoffe auf eine schnelle Umsetzung.
 

Um Topspieler auszubilden, müssen auch die Fußballplätze und die Bedingungen top sein.

Alexander Richter

Du hast die „individuelle Talententwicklung“ bereits angesprochen. Der Fokus im Jugendfußball, die Tendenz gibt es schon länger, rückt immer weiter weg vom reinen Ergebnis in Richtung der individuellen Talententwicklung. Was bedeutet das eigentlich und wieso ist die Ausbildung so wichtig? 

Das Wichtige ist, den Spagat zwischen unserem Staff und den Spielern hinzukriegen. Wir sagen natürlich keinem der Jungs, dass er auf den Platz gehen soll und das Ergebnis im Endeffekt egal ist. Die Spieler müssen gallig und gierig sein, sie sollen jedes Spiel gewinnen wollen. Und dann müssen wir Ausbilder ihre Leistung einordnen und fragen, was der Spieler noch braucht, damit er besser wird und wir ihn zum Profifußballer machen können. Diese Waage müssen wir im NLZ im Gleichgewicht halten. Da geht es für uns in der Ausbildung nicht in erster Linie darum, dass am Wochenende Spiele gewonnen werden. Aber am Ende steht natürlich nicht nur die individuelle Ausbildung auf und neben dem Platz im Fokus, denn jeder Spieler muss auch in ein mannschaftliches Gefüge integriert werden können. Wenn einer hier nicht teamfähig ist, dann wird er Probleme haben, unabhängig von seinem Können oder Talent. Wir müssen die Stärken der Jungs in die Mannschaft übertragen, weil Fußball immer ein Mannschaftssport bleiben wird. Das „Gewinnen wollen“ und die Entwicklung der Spieler schließt sich ja nicht gegenseitig aus.

Kann man daraus also schlussfolgern: Je besser die individuelle Ausbildung, desto leichter kommt das positive Ergebnis?

So ist es. Wenn die Spielerqualität über individuelles Training, aber genauso die Qualität der Trainer, insgesamt gut sind, wird das zwangsläufig zu guten Ergebnissen führen. Da bin ich mir sehr sicher.