In einer Interviewreihe äußern sich die Trainer unserer U23, U19 und U17 zum Rückrundenstart. Den Anfang macht Armin Kraaz, der mit Oscar Corrochano und Co-Trainer Tobias Oteng-Mensah unsere A-Junioren betreut.
Eintracht Frankfurt: Aufgrund einer Spielverlegung (die Partie gegen die Spvgg. Unterhaching wird am 8.2., 11 Uhr, ausgetragen) bestritt die U19 das letzte Punktspiel am 7.12.2008 gegen Jahn Regensburg (1:2). Herr Kraaz, wie sehr freuen sich Spieler und Trainer nach der langen Pause darauf, dass es endlich los geht?Armin Kraaz: Wir freuen uns natürlich sehr. Da wir vor Weihnachten beide Spiele trotz guter Mannschaftsleistung verloren hatten (Anmerkung der Redaktion: 0:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern und 1:2 gegen Jahn Regensburg), mussten wir die Pause mit einem Punkt Vorsprung zur Abstiegszone auf dem 11. Tabellenplatz verbringen. Die beiden Niederlagen hätten nicht sein müssen, wir hätten uns zu dem Zeitpunkt schon deutlich von den Abstiegsrängen absetzen können. Das ist uns nicht gelungen. Für die Rückrunde haben wir uns vorgenommen, das schnellstmöglich zu schaffen.
EF: Wie haben die Spieler die mäßige Halbserie hingenommen?
AK: Vor Weihnachten war die Stimmung natürlich nicht gut. Vor allem die Niederlage gegen Regensburg war sehr ärgerlich. Aber mit der Situation müssen Spieler und Trainer leben. Die Mannschaft steht unter Druck, da wir nur einen Punkt Vorsprung auf Greuther Fürth besitzen. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir das Punktepolster schnell ausbauen.
EF: In der Hinrunde haben immer wieder Spieler der U19 bei der U23 ausgeholfen, Sebastian Jung hat sich gar einen Stammplatz erkämpft und einen Lizenzspielervertrag erhalten. War diese Fluktuation auch Grund für das mäßige Hinrundenergebnis?
AK: Das ist mit Sicherheit auch ein Grund, warum es bei uns derzeit nicht so gut aussieht. Wenn drei, vier Leistungsträger fehlen, merkt man das natürlich. Aber unser Auftrag als Leistungszentrum ist es, Spieler für den Profifußball zu entwickeln, deshalb freut es uns auch, dass sich die Jungs einen Jahrgang höher oder bei den Profis so gut schlagen. Auf der anderen Seite darf die U19 aber nicht absteigen. Diesen Spagat müssen wir schaffen.
EF: Wie wird der Kader für die Rückrunde aussehen?
AK: Wir gehen mit einem Kader von 17 Spielern in die Rückrunde. Allerdings muss sich Andre Di Muccio einer beidseitigen Leistenoperation unterziehen, sodass wir für acht bis zehn Wochen auf ihn verzichten müssen. Sollten noch weitere Verletzte dazu kommen, werden wir sicherlich auf den einen oder anderen Spieler aus der U23 zurückgreifen. Das ist aber auch so abgesprochen.
EF: Wie verlief die Vorbereitung auf die kommende Halbserie?
AK: Sie verlief ganz ordentlich. Wir haben an drei topbesetzten Hallenturnieren teilgenommen und eins davon gewinnen können (Anm.: „Brass Cup“ in Aschaffenburg). Eine gute Bilanz. Etwas gestört wurde die Vorbereitung durch die Ausfälle von Stefano Cincotta, der sich nach dem ersten Hallenturnier einer Blinddarm-Operation unterziehen musste, und Cenk Tosun, der mit den Profis trainieren und ins Trainingslager reisen durfte, wo er gute Eindrücke hinterlassen hat. Seit zwei Wochen haben wir aber die Mannschaft wieder komplett, auch die beiden Langzeitverletzten Enrico Skrypzak und Björn Schnitzer sind wieder dabei. Die ersten beiden Spiele, die wir bestritten haben, waren positiv (6:0 gegen Wattenscheid 09, 6:1 gegen FSV Frankfurt). Jetzt haben wir am Samstag einen wahren Härtetest beim BVB. Da wollen wir ein achtbares Ergebnis erzielen.
EF: Was für Erkenntnisse haben die hohen Siege geliefert?
AK: Vorbereitungsspiele kann man nicht als Maßstab nehmen, aber man hat gesehen, dass wir uns in den Spielen wieder viele Chancen erspielt haben und diese endlich auch nutzen konnten. Was ja vor allem in den letzten Spielen der Hinrunde gegen Regensburg und Kaiserslautern ein Problem war. In den Partien hatten wir jeweils viele Chancen, haben aber nur wenige nutzen können.
EF: Nächste Woche steht das Nachholspiel gegen Unterhaching auf dem Plan. Kommt das Spiel zu diesem Zeitpunkt gelegen?
AK: Eine weitere Woche Vorbereitung wäre uns ganz recht gewesen, da wir zu Jahresbeginn drei Hallenturniere gespielt haben und aufgrund des Frosts kaum auf dem Platz sondern nur auf Kunstrasen trainieren konnten. In Unterhaching sieht es aber nicht anders aus. Jeder hat die gleichen Voraussetzungen. Aber zweifelsohne ist es ein wichtiges Spiel für uns, das wir gewinnen müssen.
EF: Bis Juli 2010 entsteht auf dem Gelände am Riederwald eines der modernsten Sportleistungszentren Deutschlands. Für die Umbauphase sind deshalb Spieler und Mitarbeiter in Containern untergebracht. Wie kommen die Mannschaften mit den neuen Gegebenheiten klar?
AK: Es gibt keinen Anlass zur Klage. Spieler und Gäste kommen sehr gut damit klar. Es fehlt zwar an einem Besprechungsraum, den wir mit dem Presseraum am alten Riederwald hatten, aber im Großen und Ganzen funktioniert das hier sehr gut. In meinen Augen auch besser als erwartet. Alle Beteiligten, die hier irgendwie irgendwo die Räumlichkeiten benutzen, geben sich Mühe, das hier gut hinzubekommen.
Das Team hinter dem Team, vlnr: Trainer Armin Kraaz, Trainer Oscar Corrochano, Torwarttrainer Horst Neubauer, Co-Trainer Tobias Oteng-Mensah, Physiotherapeut Christian Schramm und Betreuer Jürgen Hickert. Klick für größere Ansicht, Fotograf: Heiko Rhode.