Neun Adlertage veranstaltet das Nachwuchsleistungszentrum in der Saison 2024/2025. Die offenen Sichtungstage, die bei den Kooperationsvereinen sowie am Riederwald selbst veranstaltet werden, bieten Talenten aus dem Rhein-Main-Gebiet bis zur U13 die Möglichkeit, sich den Trainern und Scouts des Nachwuchsleistungszentrums zu zeigen. Die auffälligsten von ihnen schnuppern im Adlerperspektivtraining (APT) anschließend erste NLZ-Luft am Riederwald.
„Im APT absolvieren die Jungs über drei bis vier Monate erste Einheiten mit anderen Jungs ihres Jahrgangs am Riederwald und können so Eintracht-Trainingsluft schnuppern“, erklärt Tobias Ronsdorf, der als Koordinator der Kooperationsvereine auch für die Adlertage verantwortlich ist. „Wenn jemand extrem auffällig ist, dann würde er diesen Schritt überspringen und direkt ins Mannschaftstraining einsteigen. Wir wollen die Gastspieler in unseren Mannschaftstrainingseinheiten aber beschränken und erst sicher sein, dass der Junge auf dem Niveau mithalten und Erfolgserlebnisse feiern kann.“
Im APT absolvieren die Jungs über zwei bis drei Monate erste Einheiten mit anderen Jungs ihres Jahrgangs
Tobias Ronsdorf
Um die 50 Spieler pro Jahrgang sammeln auf diesem Weg im Laufe der Saison erste Erfahrungen am Nachwuchsleistungszentrum parallel zum Trainings- und Spielbetrieb in ihren Heimatvereinen. Nach mehren Trainingseinheiten erfolgt schließlich die Entscheidung über den nächsten Schritt, der etwa im Übergang in das Mannschaftstraining bestehen kann.
„Wir setzen uns mit den Eltern zusammen und geben eine sportliche Rückmeldung. Gleichzeitig holen wir auch Feedback ein, wie die Eltern und die Kinder die Zeit im APT empfunden haben“, berichtet Ronsdorf. „Entweder geht es im nächsten Schritt im Mannschaftstraining weiter, wo die Gastspieler die Möglichkeit haben, sich für einen Wechsel in unser NLZ zu empfehlen. Oder wir haben das Gefühl, dass der Schritt zur Eintracht noch zu früh und es für den Jungen besser ist, in der Heimatregion weiterzuspielen. Dann wird er mit den Erfahrungen aus dem APT wieder in den Heimatverein entlassen und verabschiedet sich aus der Gruppe.“ Ronsdorf betont: „Unabhängig davon, ob die Jungs den Schritt vom APT ins Mannschaftstraining schaffen, können sie stolz auf sich sein: Denn wöchentlich werden tausende von anderen Spielern aus ihrem Jahrgang beobachtet doch gerade sie spielen schon so gut Fußball, dass sie zum APT eingeladen worden sind.“
Im Perspektivtraining, das einmal wöchentlich stattfindet, ist der Fokus wiederum ein anderer. Denn dieses richtet sich an die Altersklassen der U7 und U8, also jene Spieler, die perspektivisch die U9 bilden werden. Während Talente der U8 drei Mal im Monat am Riederwald trainieren, findet das Perspektivtraining für Spieler der U7 alle vier Wochen statt. Auch die Spieler dieser Altersklassen finden ihren Weg oftmals über die Adlertage ans NLZ – so richten sich etwa die zweimal pro Spielzeit ausgerichteten Sichtungstage am Riederwald explizit an Talente der Jahrgänge U7 und U8.
„Das Perspektivtraining dient der frühzeitigen Förderung talentierter Spieler unterhalb der U9“, erklärt Bünyamin Karali. Als Leiter Kinderfußball betreut er gemeinsam mit U9-Trainer Dennis Schmidt, Tobias Ronsdorf und Andreas Becker, der seit einigen Jahren schon als Trainer am Riederwald tätig ist, die Einheiten der Perspektivteams. „In kleinen Gruppen arbeiten wir gezielt an Technik, Koordination und Spielfreude. Der Fokus liegt auf Spaß sowie den individuellen Stärken und dem langfristigen Potenzial der Spieler.
Bei den jüngeren Teilnehmern des Perspektivtrainings geht es besonders darum, spielerisch erste Berührungspunkte mit dem Nachwuchsleistungszentrum zu bekommen. In den drei Mal im Monat stattfindenden Trainingseinheiten der U8 geht es unterdessen schon vermehrt darum, die Spieler kennenzulernen und zu sehen, wie diese ihre bereits bestehenden fußballerischen Fähigkeiten zeigen.
Die Trainingseinheiten selbst sind wiederum vom Spiel mit dem Ball geprägt, Übungsformen, wie sie im Mannschaftstraining älterer Jahrgänge die Regel sind, spielen eine eher untergeordnete Rolle. „Im Perspektivteam lassen wir die Jungs vor allem kicken, weil wir der Meinung sind, dass sie, wenn sie hierherkommen, das tun sollen, was sie am liebsten tun: nämlich Fußball spielen. Trotzdem bringen wir zwischendurch immer wieder gerne kleine Übungen mit ein“, erklärt Bünyamin Karali.
Im Kinderfußball ist uns wichtig, dass das Erlebnis über dem Ergebnis steht
Bünyamin Karali
Die Talente trainieren neben den regelmäßigen Einheiten am Riederwald weiterhin in ihren Heimatvereinen, ein fester Wechsel zur Eintracht erfolgt erst ab der U9. „Für uns geht es darum, die Jungs kennenzulernen, und auch umgekehrt sollen die Spieler ersten Kontakt mit dem NLZ und uns Trainern bekommen“, so Karali. „Dabei haben wir auch engen Kontakt mit den Heimatvereinen der Spieler und holen sie immer wieder zu deren Entwicklung ab.“
Erfolgt schließlich der finale Schritt ins Nachwuchsleistungszentrum, dürfen sich die Adlerträger auf eine Ausbildungsgarantie bis zum Ende ihrer Zeit im Kinderfußball sowie eine Spielzeitgarantie von mindestens 50 Prozent verlassen. „Viele Jungs, die erstmals diesen NLZ-Kosmos kennenlernen, haben die Erwartung, dass hier ein gewisser Leistungs- und Ergebnisdruck herrscht und man auch nur spielen darf, wenn man Leistung bringt“, klärt Bünyamin Karali auf. „Im Kinderfußball ist uns aber wichtig, dass das Erlebnis über dem Ergebnis steht und die Jungs an ihrer Entwicklung und dem, was sie tun, Spaß haben. Deswegen sprechen wir Garantien aus, damit jedes Kind die bestmögliche Unterstützung für seine Entwicklung erhält – unabhängig von kurzfristigen Leistungen.“