03.07.2020
U15

Ein Trainer-Trio für die U15

Thomas Broich, Dominik Reichardt und Jerome Polenz geben erste Einblicke in ihre Arbeit am Riederwald.

Thomas, wie ist die Lage? Wie hast du dich eingelebt?

Es ist immer noch etwas schwierig, wir müssen ja weiterhin Abstände einhalten. Die Trainingsübungen sind etwas komplexer als das normalerweise der Fall wäre. Ansonsten haben wir einen riesen Spaß mit den Jungs, da ist so viel kindliche Freude am Start und Talent. Das steckt brutal an.

Wie hast du dich in Frankfurt und am Riederwald eingelebt?

Bislang sind wir nur im Hotel und durften das ein oder andere Café für uns entdecken. Der erste Eindruck ist super, aber ich glaube so richtig loslegen werden wir dann erst Anfang August.

Ihr werdet gerne als „Taktik-Füchse“ bezeichnet. Was könnt ihr den Jungs in diesem Bereich mitgeben?

Ich mag die Reduzierung auf das Taktische eigentlich gar nicht. Das ist ein Aspekt und sicherlich nicht der Wichtigste bei diesen jungen Kerlen. Wir werden sicherlich versuchen, ihnen ein gewisses Spielverständnis zu vermitteln, aber in erster Linie geht es darum, dass sie viele Kontakte mit dem Ball haben, sich austoben und ausprobieren. Hier auf dem Platz soll die Post abgehen. Ab und an werden wir ihnen bestimmt ein Video schicken oder beispielsweise aus der Bundesliga aufbereiten, da stehen die Jungs ja auch drauf. Die Taktik ist aber ein marginaler Aspekt unserer Arbeit.

Was sind die Schwerpunkte aktuell in den ersten Trainingseinheiten?

Wir sind ein bisschen gezwungen ein besonderes Augenmerk aufs Passspiel zu setzen. Wir können aufgrund der Hygienevorschriften noch nicht viele Wettkampfformen machen, das wird langsam etwas lockerer, aber gerade unsere Physiotherapeuten sind im Hinblick auf das Hygienekonzept darauf bedacht, dass nichts passieren kann. Wir legen viel Wert auf den ersten Kontakt, eine gewisse Passschärfe und trainieren in unterschiedlichen Formen. Das ist wahrscheinlich gerade etwas monoton für die Jungs, sie scharren jedenfalls schon wieder mit den Hufen und wollen von der Leine gelassen werden. (lacht)

Wie ist denn die Arbeitsteilung zwischen euch?

Wir müssen in kleinen Gruppen arbeiten und haben derzeit 27 Mann im Kader. Wir sind zwar keine Mathe-Genies, aber es geht ziemlich genau auf und jeder von uns übernimmt eine Gruppe mit neun Spielern. Wir konzipieren das Training dann gemeinsam und rotieren die Jungs durch, damit sie auch jeden Trainer kennenlernen und wir die Jungs in den verschiedenen Übungen sehen. Das haut bis jetzt ganz gut hin.

Dominik, wie ist die Lage bei dir nach der Corona-Zeit und den ersten Trainingseinheiten?

Jetzt wieder sehr gut. Man merkt nach zwei Wochen Corona-Pause, die man zuhause sitzt und dann noch sechs weitere Wochen folgen, dass der Reiz da ist, endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Bei mir war es tatsächlich ein sehr abruptes Ende mit der U17. Es war aber relativ schnell klar, dass wir in der U15 in diesem Trainerteam zusammen kommen und dadurch, dass wir bereits vorher den Kontakt gepflegt haben, konnten wir uns schon ganz gut austauschen. Was sind unsere Ideen? Wie wollen wir das Training gestalten? Ich habe dann natürlich dem ersten Training schon entgegen gefiebert, um endlich die Fußballschule wieder anzuziehen. Als dann letzte Woche Dienstag das erste Training stattfand, waren wir gleich im Flow. Das hat sehr gut funktioniert.

Beschreibe doch mal deine Aufgaben und wie es sich auf dem Platz gestaltet…

Wir versuchen die Corona-Bedingungen aufrecht zu erhalten und die Abstände einzuhalten, trainieren daher, wie Thomas schon gesagt hat, auch nur in kleinen Gruppen. Wir schauen aber auch, dass jeder jeden kennenlernt. So können wir den Jungs auch so viele Inhalte wie möglich mitgeben.

Du bist ja schon Riederwald erprobt und ein ‚alter Hase‘ hier im NLZ. Wie ist es jetzt mit Jerome und Thomas zusammen zu arbeiten?

Ich glaube, dass es jedem Verein gut tut, wenn von außen neue Trainer reinkommen, neue Ideen und Eindrücke mitbringen. Davon profitiert jeder. Irgendwann kommt man in einen Trott, aus dem man durch solch neue Einflüsse rauskommt. Wir haben sowohl menschlich als auch trainertechnisch hervorragende Neuzugänge bei der Eintracht. Es ist jetzt mein siebtes Jahr hier und ich habe schon mit einigen Trainern zusammengearbeitet, die Vorfreude auf das Team und die beiden ist natürlich riesig.

Jerome, Stichwort Vorfreude – wie groß ist die Vorfreude bei dir?

Ich habe eine riesen Vorfreude. Das, was wir jetzt schon in den letzten Trainingseinheiten gesehen haben, war wirklich gut. Die Jungs haben großes Talent und Bock mit uns zu arbeiten. In der ein oder anderen Übungsform konnte man schon sehen, was die Jungs draufhaben. Ich glaube, da können wir viel erwarten.

Wie sind deine ersten Eindrücke von Frankfurt und dem Riederwald?

Ich bin gebürtiger Berliner, kenne also das Multikulturelle ganz gut. Hier am Riederwald ist es wunderschön. Wir wussten ja gar nicht, was uns eigentlich erwartet. Bei einem kleinen Rundgang haben wir die Tennis- und Beachvolleyball-Plätze entdeckt – hier hast du ja ein echtes Trainingsparadies. Es sind optimale Bedingungen, da ist bei uns die Vorfreude natürlich riesig.

Wie ist denn die Vorbereitung auf so ein Training?

Die startet schon einen Tag vorher, wenn wir die Einheit genau vorbereiten. Wir kreieren Animationen, die wir den Spielern zur Verfügung stellen, damit sie sich auf das Training vorbereiten können. So verlieren wir währenddessen weniger Zeit, da die Erklärungen kürzer ausfallen. Wir legen aktuell einen großen Wert auf das Passspiel, was aufgrund der Corona-Bestimmungen auch nicht anders möglich ist, aber unabhängig davon wäre das auch unser Fokus für die erste Zeit gewesen. Wir wollen eine spielstarke Mannschaft kreieren und haben die entsprechenden Spieler dafür.

Wie haben euch die Jungs aufgenommen?

Anfangs waren sie etwas aufgeregt, das hat man schon gemerkt. Aber nach dem ersten oder zweiten Witz wurden alle etwas lockerer und mittlerweile sieht man den Elan an den Jungs, auch die etwas Stilleren kommen aus sich heraus und ist lautstark mit dabei. Da bin ich froh, dass die Jungs relativ schnell die Nervosität abgelegt und wir nach der kurzen Zeit schon einen sehr guten Trainingsbetrieb haben.