26.11.2022
U21

Brauburger-Doppelpack sorgt für Tabellenführung

Die U21 bleibt auch im elften Ligaspiel in Folge ungeschlagen, gewinnt gegen den SV Steinbach nach Pausenrückstand 2:1 (0:1) und ist damit neuer Spitzenreiter der LOTTO Hessenliga.

Nach dem souveränen 4:0-Heimsieg unter der Woche gegen den 1. Hanauer FC vertraute Trainer Kristjan Glibo zum zweiten Heimspiel innerhalb von 72 Stunden der gleichen Aufstellung. Auch beim Kapitän gab es keine Änderung. Dario Gebuhr führte die U21 mit der Spielführerbinde auf den Platz.

U21 startet verhaltener

Den ersten Abschluss hatte die Eintracht nach acht gespielten Minuten, doch Bobsons Schuss kam zu zentral und war keine Hürde für SVS-Keeper Ernst (8.). Die Adlerträger brauchten gegen die dichtgestaffelten Gäste erneut einige Anläufe bis es wieder gefährlich werden sollte. Einen Ball hinter die Kette bekam Nacho in den Fuß, der in Richtung Tor zog jedoch letztlich im herauseilenden Ernst seinen Meister fand (14.).

Zwischenzeitlich plätscherte das Spiel immer wieder etwas dahin und wurde vor allem von hart geführten Kämpfen im Mittelfeld geprägt. Nach 22 Minuten steckte Loune quer auf den mitlaufenden Nacho, der die Kunststoffkugel flach am linken Torpfosten vorbeilegte. Dann aus dem Nichts die Doppelchance: Erst erhielt Nacho an der Grenze des Fünfmeterraumes den Ball, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und scheiterte an einem starken Fußreflex von Ernst, ehe Lounes Nachschuss aus dem Rückraum gerade noch zur Ecke geklärt werden konnte (28.).

Immer wieder Ernst

Frankfurt fand nun mehr Mittel. Nicht einmal eine Minute später versuchte es Otto aus spitzem Winkel, musste sich letztlich aber ebenfalls mit einer Ecke begnügen (29.). Diese sollte jedoch im zweiten Anlauf für Gefahr sorgen: Steinbachs Klärungsversuch landete auf dem Fuß von Brauburger, der die Kugel direkt nahm und erneut am gut reagierenden Ernst im SVS-Gehäuse scheiterte (30.). Von Steinbach kam bis zu diesem Zeitpunkt gar nichts nach vorne. Viel zu sehr konzentrierte sich das Team von Petr Paliatka auf seine Ordnung im dichtgestaffelten 5-3-2-System. Vor der Pause allerdings nochmal ein doppeltes Raunen im Ahorn Camp Sportpark Dreieich: Frankfurt setzte sich um den SVS-Sechzehner fest und ließ Steinbach laufen. Brauburger legte ab auf der Dejanovic, der seinerseits knapp am Tor vorbeischoss (41.).

Ernst macht Ernst, Steinbach geht in Führung

Dann wurde es für Nacho Ernst: Erst ging sein Kopfball in die Arme des SVS-Torhüters (42.), dann sollte der Torwart auch bei den nächsten Abschlüssen Sieger im Privatduell sein (43. & 44.). Die Eintracht drückte, das Tor aus dem buchstäblichen Nichts machte dann der Gast. Steinbachs Kvaca nahm einen halbhohen Ball direkt und setzte ihn unhaltbar für Bignetti flach ins linke untere Eck (45.). Große Freude beim mitgereisten Steinbacher Anhang, der ebenfalls nicht mit einem SVS-Tor vor der Pause zu rechnen schien. Mit 0:1 ging es kurz darauf in die Kabine.

Brauburger erlöst die U21 mit dem Ausgleich

Die Marschrichtung des SV Steinbach nach der Pause war klar: Stürmer Halimi ging raus und mit Tom Wiegand brachte Petr Paliatka den nächsten Defensivspieler, der helfen sollte, die Führung zu sichern. Unordnung in die SVS-Hintermannschaft brachten die Jungadler aber dennoch rein. Mehdi Loune nahm einen Pass in den Rückraum direkt, legte den Ball aber knapp am linken Pfosten vorbei (47.). Frankfurt erhöhte den Druck über Bobson und Nacho. Letzterer setzte in der 50. Minute zum Kopfball an, doch Ernst lenkte das Spielgerät über den Querbalken. Die nachfolgende Ecke sollte dann den Ahorn Camp Sportpark dann aber zum Jubeln bringen. Gebuhr bekam die Ecke auf den Fuß, hatte jedoch keinerlei Freiräume, sodass er zurück auf den bereitstehenden Brauburger legte. Der U21-Offensivspieler ließ sich nicht zweimal bitten und schweißte das Spielgerät in den linken oberen Knick zum erlösenden und vielumjubelten 1:1-Ausgleich (51.).

Brauburger dreht das Spiel

Die Eintracht spielte weiter nach vorne: Eine Ecke von Loune ging erneut direkt auf den Kopf von Nacho, der diesmal zwar nicht an Ernst, sondern an der Torgröße scheiterte (59.). Nicht einmal 120 Sekunden nach dieser Chance jubelte der Sportpark in Dreieich zum zweiten Mal, weil Brauburger auf- und die Partie gleich mitdrehte. Eine Flanke von Otto nahm der Frankfurter Offensivspieler aus rund 11 Metern halblinker Position direkt und platzierte den Ball mithilfe des Innenpfostens zum 2:1 ins Netz. Die Stimmung des stets laut anfeuernden SGE-Anhangs war nun auf dem Höhepunkt.

Nach 76 Minuten hatte der SV Steinbach dann den ersten Abschluss im zweiten Durchgang. Doch Reiths Schuss ging deutlich über das U21-Tor. Es wurde hitzig. Sowohl auf Frankfurter als auch auf Steinbacher Seite zeigte man sich über die Gangart des jeweils anderen unzufrieden, was letztlich in vielen Diskussionen mit Schiedsrichter Reisert endete und für ordentlich Zündstoff bei den 790 Zuschauern auf den Tribünen sorgte.

Die Adlerträger spielten ihre Offensivaktionen nun bedächtiger, während Steinbach auf den Ausgleich drängte. Nach einem langen Ball war Brauburger dann alleine Richtung Tor unterwegs und wurde durch ein deutliches Trikotziehen am Torabschluss gehindert, doch statt einer roten Karte und Elfmeter entschied Schiedsrichter Reisert auf Weiterspielen, was zu großem Unverständnis auf dem Platz und den nun mit Pfiffen reagierenden Tribünen sorgte (90.).

Passieren sollte in der auch vier Minuten länger andauernden als angezeigten Nachspielzeit nichts mehr. Die U21 der Frankfurter Eintracht gewinnt ihr Ligaspiel gegen den SV Steinbach trotz Halbzeitrückstand am Ende mit 2:1 (0:1) und holt sich aufgrund des torlosen 0:0-Unentschiedens des FC Gießen beim FC Bayern Alzenau die Tabellenführung der LOTTO Hessenliga.

Eintracht Frankfurt U21 – SV Steinbach 2:1 (0:1)

Eintracht: Bignetti – Schroeder, Gebuhr, Otto, Ghotra (60. Amiri), Nacho (78. Sejdovic), Loune (89. Maurer), Brauburger, Bobson (81. Schäfer), Fisher, Dejanovic

Steinbach: Ernst – F. Wiegand, Uth, Halimi (46. T. Wiegand), Wittke, Kvaca, Bott, Paliatka, Neacsu, Kehl (76. M. Wiegand), Reith

Tore:
0:1 Petr Kvaca (45.)
1:1 Maximilian Brauburger (51.)
2:1 Maximilian Brauburger (61.)