VON THOMAS KILCHENSTEIN
"Die Mannschaft", sagte später Marco Russ, der Innenverteidiger, "kompensiert diese Ausfälle sehr gut". Großes Aufhebens machte der Mann nicht darüber, "das geht ja seit Jahren schon so".
Allerdings müssen sich die Fans der Bundesligamannschaft nun an die blutjungen Gesichter von Juhvel Tsoumou, Jürgen Mössmer oder Timothy Chandler auf der Ersatzbank erst noch gewöhnen - normalerweise spielen die bei der U 23 in der Regionalliga Süd. Pikanterweise hat sich die sportliche Situation der Hessen trotz der personellen Engpässe nicht verschlechtert, ganz im Gegenteil: Die Mannschaft ist enger zusammengerückt, hat sich auf ihre Grundtugenden konzentriert - und ist damit nach dem überaus schwierigem Start überraschend gut gefahren.
Ähnlich sieht es bei der U 23 aus. Die Jungs von Trainer Frank Leicht und Co-Trainer Alexander Schur, dem Ex-Profi, führen, auch das ist völlig überraschend, nach elf Spieltagen die Tabelle der Regionalliga an - mit drei Punkten Vorsprung.
Das ist ihnen gelungen, obwohl sie - wie erwähnt - regelmäßig ihre Besten an die Profimannschaft abgegeben haben und sich im Ausgleich teilweise mit Spielern aus der A-Jugendlichen behelfen mussten - etwa mit Mario Pokar, Marcos Alvarez, Sebastian Jung oder Yannick Stark, "alles gute Jungs", wieSchur sagt.
Der 37-Jährige ist im ersten Jahr Assistent von Leicht, aber ihm spürt man förmlich die Freude an, mit dem Nachwuchs zu arbeiten. "Das sind alles sehr gute Fußballer, taktisch gut ausgebildet, mit einiger Fußball-Intelligenz ausgestattet, dazu haben wir genau auf die Zusammenstellung der Mannschaft geachtet", sagt Schur. Hinzu kommt: Wegen der sehr hohen Fluktuation und der Leistungsdichte kann Trainer Leicht die Spannung stets hoch halten. "Die Jungs müssen im Trainings immer hochkonzentriert und aufmerksam sein."
Fast an jedem Spieltag steht eine andere Mannschaft auf dem Platz, was mit Verletzungen, mehr aber mit den Abstellungen in den Profibereich zu tun hat und damit, wer von der A-Jugend nachrückt. Im Augenblick beflügelt dieser Konkurrenzkampf, ja man kann fast von einer kleinen Rotation sprechen, die Leistung der Mannschaft.
An einen möglichen Aufstieg in die dritte Profiliga verschwendet bei der Eintracht jetzt noch niemand einen Gedanken. Der Klassenerhalt war vor der Saison das Ziel, aber das wird man wohl nach oben korrigieren. Und "wenn wir nach 22, 23 Spielen immer noch oben stehen, dann werden wir durchstarten", sagt Schur.
In einer dritten Liga wäre der Sprung zu den Profis für die Besten dann auch nicht mehr so groß. Norman Theuerkauf, der ohnehin schon mit der ersten Mannschaft trainierte, Daniel Vier oder Sebastian Jung traut Schur am ehesten zu, den Durchbruch zu den Profis zu schaffen. Gerade die Defensive mit Jung, Vier oder Daniel Halke sei eine Bank, sagt Schur. Nur neun Tore hat die Mannschaft zugelassen, die zweitwenigsten der Liga, was auch ein Verdienst des Torwarts Jan Zimmermann ist, einer der wenigen mit ein wenig Bundesligaerfahrung.
Allerdings, und darauf legen Schur und Leicht großen Wert, müssen die, die sich Hoffnung "auf oben" machen, schon einen Stammplatz im Regionalliga-Team haben und über Wochen und Monate ihr Niveau halten. Und dann müssen sie sich bei den Profis im Training bewähren. Das kann dauern. Friedhelm Funkel ist keiner, der junge Talente sofort ins kalte Wasser wirft und sie dadurch etwa verheizt. Auch Faton Toski, Kreso Ljubicic und, zuletzt, Tsoumou, die ihre Einsätze in der Bundesliga erhielten, mussten sich erst einmal im Training bei den Profis durchsetzen - das kann zuweilen über ein Jahr dauern.Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/1624672_Blutjung-talentiert-und-gierig-auf-Erfolg.html
"Die Mannschaft", sagte später Marco Russ, der Innenverteidiger, "kompensiert diese Ausfälle sehr gut". Großes Aufhebens machte der Mann nicht darüber, "das geht ja seit Jahren schon so".
Allerdings müssen sich die Fans der Bundesligamannschaft nun an die blutjungen Gesichter von Juhvel Tsoumou, Jürgen Mössmer oder Timothy Chandler auf der Ersatzbank erst noch gewöhnen - normalerweise spielen die bei der U 23 in der Regionalliga Süd. Pikanterweise hat sich die sportliche Situation der Hessen trotz der personellen Engpässe nicht verschlechtert, ganz im Gegenteil: Die Mannschaft ist enger zusammengerückt, hat sich auf ihre Grundtugenden konzentriert - und ist damit nach dem überaus schwierigem Start überraschend gut gefahren.
Ähnlich sieht es bei der U 23 aus. Die Jungs von Trainer Frank Leicht und Co-Trainer Alexander Schur, dem Ex-Profi, führen, auch das ist völlig überraschend, nach elf Spieltagen die Tabelle der Regionalliga an - mit drei Punkten Vorsprung.
Das ist ihnen gelungen, obwohl sie - wie erwähnt - regelmäßig ihre Besten an die Profimannschaft abgegeben haben und sich im Ausgleich teilweise mit Spielern aus der A-Jugendlichen behelfen mussten - etwa mit Mario Pokar, Marcos Alvarez, Sebastian Jung oder Yannick Stark, "alles gute Jungs", wieSchur sagt.
Der 37-Jährige ist im ersten Jahr Assistent von Leicht, aber ihm spürt man förmlich die Freude an, mit dem Nachwuchs zu arbeiten. "Das sind alles sehr gute Fußballer, taktisch gut ausgebildet, mit einiger Fußball-Intelligenz ausgestattet, dazu haben wir genau auf die Zusammenstellung der Mannschaft geachtet", sagt Schur. Hinzu kommt: Wegen der sehr hohen Fluktuation und der Leistungsdichte kann Trainer Leicht die Spannung stets hoch halten. "Die Jungs müssen im Trainings immer hochkonzentriert und aufmerksam sein."
Fast an jedem Spieltag steht eine andere Mannschaft auf dem Platz, was mit Verletzungen, mehr aber mit den Abstellungen in den Profibereich zu tun hat und damit, wer von der A-Jugend nachrückt. Im Augenblick beflügelt dieser Konkurrenzkampf, ja man kann fast von einer kleinen Rotation sprechen, die Leistung der Mannschaft.
An einen möglichen Aufstieg in die dritte Profiliga verschwendet bei der Eintracht jetzt noch niemand einen Gedanken. Der Klassenerhalt war vor der Saison das Ziel, aber das wird man wohl nach oben korrigieren. Und "wenn wir nach 22, 23 Spielen immer noch oben stehen, dann werden wir durchstarten", sagt Schur.
In einer dritten Liga wäre der Sprung zu den Profis für die Besten dann auch nicht mehr so groß. Norman Theuerkauf, der ohnehin schon mit der ersten Mannschaft trainierte, Daniel Vier oder Sebastian Jung traut Schur am ehesten zu, den Durchbruch zu den Profis zu schaffen. Gerade die Defensive mit Jung, Vier oder Daniel Halke sei eine Bank, sagt Schur. Nur neun Tore hat die Mannschaft zugelassen, die zweitwenigsten der Liga, was auch ein Verdienst des Torwarts Jan Zimmermann ist, einer der wenigen mit ein wenig Bundesligaerfahrung.
Allerdings, und darauf legen Schur und Leicht großen Wert, müssen die, die sich Hoffnung "auf oben" machen, schon einen Stammplatz im Regionalliga-Team haben und über Wochen und Monate ihr Niveau halten. Und dann müssen sie sich bei den Profis im Training bewähren. Das kann dauern. Friedhelm Funkel ist keiner, der junge Talente sofort ins kalte Wasser wirft und sie dadurch etwa verheizt. Auch Faton Toski, Kreso Ljubicic und, zuletzt, Tsoumou, die ihre Einsätze in der Bundesliga erhielten, mussten sich erst einmal im Training bei den Profis durchsetzen - das kann zuweilen über ein Jahr dauern.Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/1624672_Blutjung-talentiert-und-gierig-auf-Erfolg.html