Von Beginn an wurde die Saison 2020/21 bei den C-Junioren mit Spannung erwartet. Einerseits deshalb, weil die Jungadler in der U15 erstmals gegen hochkarätige Leistungszentren über die Grenze Hessens hinaus ran durften. Andererseits richteten sich gespannte Blicke auch auf das neu zusammengestellte Trainertrio: Die besonders aus taktischer und analytischer Sicht kompetenten Ex-Profis Thomas Broich und Jerome Polenz nahmen mit den Adlerträgern erstmals eine Mannschaft unter ihre Fittiche und stiegen so ins Trainergeschäft ein. Ergänzt wurden sie dabei von Dominik Reichardt, der mit mehr als sieben Jahren am Riederwald reichlich Eintracht-Erfahrung mitbrachte.
Eine verheißungsvolle Konstellation, die auch direkt hielt, was sie versprach. Mit Beginn der ersten Trainingseinheit Ende Juni des vergangenen Jahres arbeitete das dynamische Trainertrio daran, den Spielern eine dominante und taktisch geprägte Spielweise näherzubringen. „Der erste Teil der Saison war ziemlich komplex, wir mussten zunächst mal alle Themenblöcke gemeinsam erarbeiten“, blickt Thomas Broich zurück und lobt: „Dabei war das Lerntempo der Jungs wirklich unfassbar. Wie schnell sie es geschafft haben, Inhalte aufzusaugen und auf dem Platz umzusetzen, war grandios.“ Dem Auftakt in der C-Junioren Regionalliga Süd Anfang September fieberten Mannschaft und Trainerteam demnach mit großer Vorfreude entgegen.
Dass leider nicht immer alles Plan laufen sollte, bekamen die Riederwälder in ihren ersten beiden Saisonspielen zu spüren. Trotz Überlegenheit mussten sie sich im Auftaktspiel dem Karlsruher SC 0:1 geschlagen geben, darauf folgte ein mühsames 1:1-Unentschieden bei der TSG Wieseck. „Es war schwer, in die Spur zu finden. Interessant ist, dass uns das Auftaktspiel gegen den KSC eine Problematik vor Augen führte, die uns über das gesamte Jahr ein wenig begleitet hat. Nicht immer konnten die Jungs ihre spielerische Überlegenheit in ein gerechtes Ergebnis ummünzen“, sagt Broich und ergänzt: „Aber davon haben sie sich nie aus der Ruhe bringen lassen und auch ihre Spielweise deswegen nicht verändert.“
Belohnt wurde das mutige Auftreten in den weiteren Begegnungen in der Regionalliga – und das in teils herausragender Art und Weise. Während der SC Freiburg an Spieltag drei 4:1 besiegt werden konnte, feuerten die Jungadler zwei Wochen später gegen Kickers Offenbach ein noch größeres Feuerwerk ab und gewannen 7:0 – sicherlich eines der Highlights der gesamten Saison. Wiederum zwei Wochen darauf gewannen die C-Junioren auch gegen den SV Wehen Wiesbaden und festigten aus tabellarischer Sicht Rang vier – und blieben damit in Schlagdistanz zum Spitzentrio, bestehend aus der TSG Hoffenheim, dem Karlsruher SC und dem VfB Stuttgart. Die Partie gegen den SV Wehen sollte jedoch das letzte Saisonspiel bleiben, eine zwischenzeitliche Unterbrechung mündete schließlich im Saisonabbruch.
Weiterentwicklung trotz Saisonabbruch
„Natürlich hätten wir gerne weitere Ligaspiele bestritten. Es wäre aber überhaupt nicht angebracht gewesen, zu jammern. Wir waren sehr dankbar, dass wir mit Ausnahme weniger Wochen fast durchgehend trainieren durften“, so Broich über die Zeit im Anschluss an die Saisonunterbrechung. Der Situation geschuldet, rückten in den Folgemonaten andere Inhalte in den Fokus der Trainingseinheiten: „Wir haben es dann natürlich nicht mehr taktisch auf die Spitze getrieben, weil wir in den ersten Monaten nach der Unterbrechung weder Liga- noch Testspiele hatten“, erklärt Broich und resümiert: „Es war eine schwierige, aber keineswegs vergeudete Zeit. Wir haben es hinbekommen, dass die Jungs weiterhin Entwicklungsschritte gemacht haben.“
Die Situation blieb für die U15 auch im Frühjahr nicht leicht, doch ein entscheidender Unterschied hob die Laune bei allen Beteiligten erheblich: Mitte März kehrten die C-Junioren in einen „Wettkampfbetrieb“ zurück und durften sich fortan – mehr oder weniger regelmäßig – mit hochkarätigen Gegnern messen. Auch für Broich eine damals erfreuliche Nachricht: „Wettkämpfe sind das, was die Jungs letztlich am meisten nach vorne bringt. Insofern waren wir sehr froh darüber, dass Testspiele ab März wieder möglich waren, auch wenn sich die Mannschaften aufgrund unterschiedlicher regionaler Bestimmungen auf verschiedenen Leistungsniveaus bewegten.“
Wie in der Liga steigerten sich die Jungadler auch in den Testspielen von Partie zu Partie. Nach der Auftaktniederlage in Hoffenheim schlugen die Riederwälder beispielsweise den SV Darmstadt 98 zweimal sowie den VfB Stuttgart. Höher als die Ergebnisse seien laut Broich aber die Art und Weise der Leistungen einzustufen. Denn gerade als die C-Junioren wieder einen gewissen Rhythmus erlangten, wurden sie durch eine Zwangspause und Personalprobleme zurückgeworfen. Im abschließenden Duell der Saison, im Highlight-Spiel gegen Borussia Dortmund, konnten die C-Junioren wie auch in den Begegnungen zuvor nicht mit voller Kapelle auflaufen.
Wir sind super happy, dass wir die Jungs über ein Jahr lang auf ihrem Weg begleiten durften – das war ein wahnsinnig schönes Jahr.
Thomas Broich
Die Jungadler legten alles in die Waagschale, gingen sogar in Führung, unterlagen letztlich aber unglücklich 2:4. Dass es im Abschiedsspiel des Trainertrios nicht zu einem „Happy End“-Ergebnis reichte, spielte für Broich keine Rolle. Er bekräftigt: „Trotz widriger Umstände sind die Jungs den gemeinsamen Weg mit uns bis zum Schluss kompromisslos mitgegangen. Auch zum Abschluss gegen den BVB haben sie bis zur letzten Sekunde nicht aufgegeben und mutig Fußball gespielt“, sagt Broich, der damit wieder die Brücke zum Anfang schlägt: „Wenn sie weiterhin so lernwillig und engagiert bleiben, werden sie im hoffentlich startenden Ligawettbewerb der kommenden Saison sehr, sehr erfolgreich sein und die gewünschen Ergebnisse einfahren, da sind wir uns sicher. Wir sind super happy, dass wir die Jungs über ein Jahr lang auf ihrem Weg begleiten durften – das war ein wahnsinnig schönes Jahr.“
Die Ligabilanz im Überblick:
- Wettbewerb: C-Junioren Regionalliga Süd
- Siege: 4
- Remis: 1
- Niederlagen: 2
- Punkte: 13
- Tore: 16:9
- Tabellenplatz: 4