07.03.2019

Anouar Ddaou: Die Angst vor Fehlern genommen

Der Jahresauftakt unserer U16 hat es mit der Partie am Sonntag (11 Uhr) bei Kickers Offenbach gleich in sich. Im Vorfeld sprach Cheftrainer Anouar Ddaou über die bevorstehenden Herausforderungen und zuletzt gemeisterte Hürden.

Der Jahresauftakt unserer U16 hat es mit der Partie am Sonntag (11 Uhr) bei Kickers Offenbach gleich in sich. Im Vorfeld sprach Cheftrainer Anouar Ddaou über die bevorstehenden Herausforderungen und zuletzt gemeisterte Hürden.Anouar, zum Jahresende habt ihr nacheinander die zwei höchsten Saisonsiege eingefahren. Warum kam euch die Winterpause trotzdem nicht ungelegen?
Mit drei Siegen in Folge sind die Jungs gerade in einen Lauf gekommen und waren insgesamt in einer guten Verfassung. Andererseits war die Pause auch wichtig, weil wir zeitweise personell auf dem Zahnfleisch gegangen sind und bis Anfang Juni noch eine lange Saison vor uns haben.Welche Erkenntnisse habt ihr aus der Hinrunde gezogen?
Das Potential der Mannschaft steht außer Frage. Dennoch haben einige Spieler eine Anlaufzeit benötigt, um sich auf dem neuen Niveau zurechtzufinden, immerhin sind die Jungs von der U15 in eine U17-Liga aufgerückt, wo sie sich gegen ein Jahr ältere und robustere Gegner behaupten müssen. Dieser Schritt fällt manchen Mannschaften leichter, uns ist er in diesem Spieljahr schwerer gefallen. Nach einer lehrreichen Findungsphase, in der manche Niederlagen unglücklich, andere aber auch verdient zustande kamen, ist es den Jungs immer öfter gelungen, ihre unbestrittene Qualität auf den Platz zu bringen.Dazu zählt die statistisch zweitsicherste Defensive der Liga.
Das spricht natürlich für die Stabilität des Teams, bedeutet aber nicht im Umkehrschluss, dass wir einen verstärkten Fokus auf die Torverhinderung gelegt haben. Denn wir denken und spielen in erster Linie vorwärtsgerichtet. Als die Ergebnisse ausgeblieben sind, war es deshalb wichtig, dass sich die Spieler von der Tabelle frei machen und keine Angst vor Fehlern haben. Denn das hätte sie nur blockiert und in ihrer Entwicklung gebremst.Durch welche konkreten Maßnahmen habt ihr das Ruder herumgerissen?
Zum einen haben wir im technischen-taktischen Bereich daran gearbeitet, unser Positionsspiel zu verbessern, gerade das Verhalten im letzten Drittel. Beispielsweise haben wir dafür vermehrt Spielformen gewählt, die den Jungs das Vertrauen in die eigene Stärke zurückgeben sollten. In diesem Zusammenhang haben wir auch viele Gespräche geführt, um die sich häufenden unglücklichen Spielverläufe wieder aus den Köpfen der Spieler zu kriegen und zugleich den Druck von ihnen zu nehmen. Aus diesen Maßnahmen haben die Jungs wieder mehr Selbstvertrauen gezogen und sind besser in die Spiele hereingekommen. Dann kamen die Siege dazu, woraus automatisch wieder ein anderes Selbstverständnis entstanden ist.Inwieweit können euch solche Erfahrungen für die Zukunft helfen?
Zu wissen, das Blatt aus eigener Kraft wenden und sich gemeinsam aus kniffligen Situation herauskämpfen zu können, hilft in jeder Lebenslage, nicht nur im Fußball.Können wir bei einer über zweimonatigen Trainingsphase von einer klassischen Vorbereitung sprechen?
Die Dauer ist sicher ungewöhnlich lang. Die Vorbereitung hat sich auch deshalb so gestreckt, weil wir am 12. und 13. Januar beim renommierten Norit-Cup in Dettelbach eingeladen waren und entsprechend früher schon am 7. Januar das Training aufgenommen haben. Um einem Spannungsabfall entgegen zu wirken, haben wir den Jungs in gewissen Abständen punktuell Tage frei gegeben, sodass die reine Vorbereitungszeit am Ende sechs bis sieben Wochen umfasst hat. Im Gegenzug erwarten wir, dass die Jungs im Mannschaftstraining in jeder Einheit Gas geben.Hat sich die Personallage wieder entspannt?
Nein, eher im Gegenteil. Nachdem unser Kader ohnehin nicht allzu groß war, haben uns in der Winterpause mit Jannis Lucht und Maurice Durczok zwei Torhüter sowie mit Theo Raitz ein Verteidiger verlassen, weil sie sich andernorts mehr Spielpraxis versprechen. Um den dadurch entstandenen Engpass zu lösen, stimmen wir uns zum einen noch enger mit der U17 ab. Zum anderen integrieren wir immer öfter Spieler aus der U15 bei uns. Dadurch, dass wir nominell nur noch über einen Torhüter verfügen, wird immer ein Torwart aus der U15 bei uns sein. Das wird personell eine Herausforderung werden, die wir gemeinsam meistern möchten.